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Die Gehorsame

Die Gehorsame

Titel: Die Gehorsame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
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nur passiv verhielt, sondern selbst noch Action ins Spiel brachte. In der Zwischenzeit war der Typ, der ihn von hinten fickte, unter dem Jubel des Publikums bereits gekommen und taumelte zur Seite, während der Nächste schon fröhlich anfing zu bohren.
    Das schien den Mann an meinem Arschloch zu animieren, auch bei mir tiefer zu bohren. Ich schrie vor Schmerzen auf und wurde mit einigen harten Schlägen auf die Brüste belohnt. Schließlich jedoch war er fertig und reichte meine Leine der nächsten Person, die mich übers Knie zog und mir rhythmisch den Hintern zu versohlen begann. (Die Menge hatte begonnen zu klatschen, um den nächsten Kerl beim Orgasmus anzufeuern.) Und so ging es immer weiter. Ich folgte dem Ruck an der Leine, machte Atemübungen, um mich so gut es ging zu entspannen, und versuchte, so offen wie möglich zu bleiben. Meine Knie schmerzten vom Kriechen auf dem Boden, mein Gesicht war klebrig von Sperma und Tränen, und auch mein übriger Körper war klebrig und schmutzig.
    Ich befand mich gerade erneut unter dem Rock einer Frau, als der Wettbewerb schließlich vorbei war und die Menge in lauten Jubel ausbrach. Ein paar stöhnten und buhten auch, wahrscheinlich die, die auf die Verlierer gesetzt hatten. Ich bekam also nicht zu sehen, wer gewonnen hatte, aber es war mir eigentlich auch egal. Die Frau packte meinen Kopf fest und gab mir zu verstehen, ich solle beenden, was ich tat, und ich gehorchte, bis ich sie stöhnen hörte und sie ihre Hände sinken ließ. Ein Wachmann ergriff meine Leine und zog mich hoch. Auch ABSICHTLICH wurde gerade auf die Füße gestellt; ich nehme an, er war vor Erschöpfung zusammengebrochen. Die Leute beschwerten sich lautstark, fingen aber dann an zu lachen, als sie sahen, wie weich seine Knie waren. Zwei dicke Männer hielten ihn hoch, dann schleiften sie ihn durch den Raum, damit jeder ihm mal einen Schlag versetzen oder ihn kneifen konnte. Aber er weinte nicht. Eigentlich wirkte er eher interessiert an dem, was geschah. Er war zwar sehr erschöpft, aber trotzdem noch erstaunlich wach.
    Endlich löste die Party sich auf. Als ein Wachmann mich an den Schultern packte und zum Ausgang schob, fiel mir der Mann mit der Sonnenbrille wieder auf. Er stand mit verschränkten Armen an der Wand und beobachtete anscheinend alles. Zumindest schien er mich zu beobachten. Vielleicht ist er der Chef der Wachleute, dachte ich flüchtig, kurz bevor ich die Kantine verließ. Noch im Hinausgehen hörte ich Rufe und schallendes Gelächter hinter mir – wahrscheinlich quälten sie immer noch den großen, schönen Jungen. Und ich fand nie heraus, was man tun musste, um als ABSICHTLICH UNGEHORSAM bezeichnet zu werden.
    Die nächsten Tage verliefen wesentlich ruhiger. Ich verbrachte viel Zeit im Garten – ich war ein Löwe im Zoo, ein prächtig geschmückter Pfau auf dem kleinen Karussell, eine Statue am Brunnen und noch ein paar Mal eine Kellnerin im Café – ich lernte, blitzschnell auf ein flüchtiges Nicken, ein Fingerschnipsen oder ein verächtliches »Du da« zu reagieren. Lass alles fallen, knie dich anmutig hin, pass gut auf und öffne dich den tastenden Fingern, den harten Schwänzen, den Schlägen und Kniffen, den anerkennenden Kommentaren gegenüber Begleitern und anderen Käufern.
    In meinem Zimmer war es ein bisschen einfacher, wenn ich auf die Personen wartete, die zu mir kamen. Manchmal waren es Käufer, manchmal Angestellte. Die Angestellten wollten mich natürlich nur ficken. Und weil sie vor der Auktion keine Markierungen auf meiner Haut hinterlassen durften (und zum Glück heilte mein Hintern), konnten sie mich nur bis zu einem gewissen Grad verletzen. Es gab viele Schläge und Hiebe, aber nichts, was wirklich schlimm wehtat – mit ihren Peitschen konnten sie nicht wirklich Schaden anrichten. Und wenn die Käufer in mein Zimmer kamen, benahmen sie sich auch nicht viel anders. Vielleicht lag es ja daran, dachte ich, dass das kleine weiße Zimmer mit seinem Eisenbett zum Teil an ein Zimmer in einem Bordell, zum Teil aber auch an ein Zimmer in einem Kloster erinnerte. Die Leute wollten dort einfach nur gefickt werden.
    Die Zeit verging auf tröstlich monotone Art, eine ständige Gegenwart. Ich sah nie eine Uhr, wusste nie, wie spät es war. Ich wusste nur, wo ich zu sein hatte und was ich tun musste. Es kostete mich große Anstrengung, im Kopf nachzuhalten, wie viele Tage es noch bis zur Auktion waren; ein Teil von mir hatte das Gefühl, ich würde ewig hier sein. Immer

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