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Die Gehorsame

Die Gehorsame

Titel: Die Gehorsame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
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Und ich war mir sicher, dass irgendjemand – ein Trainer oder ein Wachmann – es bemerkt hatte. Gleich würden sie mich in einen dunklen Kerker werfen, mich rädern und vierteilen oder vielleicht auch aufs Streckbett spannen. Aber nichts geschah. Wenn es jemand bemerkt hatte, so sagte er nichts. Und der Junge hatte unbestreitbar einen Sinn für das richtige Timing. Wahrscheinlich war er auf der Straße groß geworden. Ich stellte ihn mir angezogen vor wie der frühe Marlon Brando – mit Bluejeans und engem weißem T-Shirt, eine Schachtel Zigaretten im aufgerollten Ärmel, Black-Garrison-Gürtel. Stiefel. Ich fand das Bild heiß. Na ja, ich hatte ihn ja auch schon nackt gesehen. Und heute Abend würde ich ihn wiedersehen, wurde mir klar.
    Den Rest meines Trainings verbrachte ich verwirrt und benommen, und die zweieinhalb Stunden danach vergingen unauffällig. Dann prickelte mein Armband, und ich folgte dem Wegeplan in mein Zimmer, wo mich ein Mädchen wusch und mir Unmengen von Wasser zu trinken gab. Wie immer verließ sie mich, während ich aufmerksam im Zimmer kniete und wartete. Vermutlich auf jemanden, der hereinkam und mich ficken wollte, wie Margot versprochen hatte. Gewaschen, gefüttert, ausgeruht, trainiert und gefickt, hatte sie gesagt. Und tatsächlich kam jemand vom Personal, ein gewöhnlicher Bürokrat im mittleren Dienst, wie ich dachte, als ich seine Schuhe sah, und fickte mich durch, obwohl ich kaum sein Gesicht sah. Hinterher lag ich etwa zwanzig Minuten bäuchlings auf dem Bett und fragte mich, wie viel davon ich wohl ihrer Meinung nach »brauchte«. Es war eine interessante Frage und auch nicht ganz unangenehm, auf jeden Fall wesentlich angenehmer als die Bestrafung, die mich erwartete. Ich versuchte, nicht daran zu denken, als der Himmel vor meinem Fenster langsam dunkler wurde.
    Schließlich kam ein Mädchen, wusch mich wieder und brachte mir, wie ich es vorhergesagt hatte, Tofu und Gemüse zum Abendessen. Danach wartete ich wieder und machte Yogaatemübungen. Ich hasste die Spannung, musste sie aber aushalten, bis ein Wachmann kam, Gott sei Dank nicht Karl, ein Paar wirklich schmerzhafte Clips mit schrecklichen Glöckchen an meinen Nippeln befestigte und wieder verschwand.
    Etwa fünfzehn Minuten später prickelte mein Armband, und ich folgte den Anweisungen durch die Korridore. Bei jedem Schritt klingelten die Glöckchen, und meine Nippel schmerzten. Ich gelangte an eine kleine Angestellten-Cafeteria. Der Wachmann an der Tür ließ mich herein. Es war eine typische, hell erleuchtete Firmenkantine mit Resopaltischen und Plastikstühlen. Das einzig Ungewöhnliche war eine Plattform an einer Wand, etwa einen Meter hoch und siebeneinhalb Meter breit. Zwei oder drei Sklaven knieten dort bereits auf allen vieren, Hintern an die Wand gedrückt. An ihren Halsbändern baumelten Schilder. Die Augen hatten sie niedergeschlagen. Einige Leute, die an den Tischen saßen und aßen, musterten sie, zeigten auf sie, machten Witze und planten vermutlich schon die guten Zeiten nach dem Essen – die übrigen Leute saßen da, aßen und tranken Kaffee, rauchten und unterhielten sich.
    Der Wachmann führte mich auf die Plattform, und ich bemerkte zum ersten Mal eine weitere Besonderheit im System. Man wurde nicht angekettet oder so. Wenn man auf der Plattform an die Wand zurückwich, wurde das Arschloch von einem Dildo aufgespießt, der an der Wand montiert war. Sie hingen unterschiedlich hoch, und der Wachmann schien ein Gefühl dafür zu haben, welcher Dildo für mich passend war. Er war groß – groß, kalt, glatt und hart – und zum Glück gut eingefettet. Ich zuckte zusammen, als er sich in mein Hinterteil schob, und sofort fingen ein paar Leute an zu pfeifen und zu kichern. Einige versprachen mir auch, dass ich vor dem Ende des Abends noch wesentlich mehr auszuhalten hätte. Irgendjemand warf ein Papierkügelchen auf mein Gesicht, und dann traf mich eine Bananenschale an der Schulter. Ich spürte, wie ich errötete, und senkte den Kopf, aber der Wachmann hob mein Kinn mit dem Griff seiner Peitsche. Die kleinen Glöckchen an meinen Brüsten klingelten, als ich versuchte, meinen Rücken durchzudrücken, um die korrekte Position einzunehmen. Ich blickte in die Gesichter der Anwesenden und fühlte mich wirklich bestraft. Erniedrigt. So etwas hatte ich noch nie zuvor erlebt. Ich dachte an Jonathans kleine Rede, die mir schon eine Million Jahre zurückzuliegen schien, in der er von meiner kritischen Intelligenz

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