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Die Gehorsame

Die Gehorsame

Titel: Die Gehorsame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
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gesäubert und getröstet werden, was er kompetent erledigte. Er strich mir über die Stirn und küsste mich auf die Wange. Gerade als ich mich wieder einigermaßen erholt hatte – nicht mein Arsch, aber der Rest von mir –, wurde ich praktisch ohne Vorwarnung auf die Bühne gezerrt. Ich erinnerte mich im letzten Moment an die Anweisungen, die ich vor dem Spanking bekommen hatte, sank auf die Knie und küsste den Boden vor dem Auktionator. Er tat so, als wäre er völlig überrascht von meinem Schiaparelli-rosa Arsch, und ich musste ihn ausführlich präsentieren. Er fragte mich, ob er wehtäte, und als ich antwortete: »Ja, Master«, kniff er mich fest. Ein paar Tränen liefen mir über die Wangen, aber ich war stolz darauf, dass ich nicht schluchzte, und hörte erfreut, dass hier und dort Beifall geklatscht wurde.
    Zum Glück begann danach das Bieten. Der Auktionator hielt mich fest am Arm und führte mich herum, wenn er fand, dass zu langsam geboten wurde, um verschiedene Körperteile oder andere Verkaufsargumente, wie das Schreiben von Kate Clarke, hervorzuheben. Die Bühne war in helles Licht getaucht, und ich konnte die Bieter nicht sehen. Ich hörte eine weibliche Stimme, die ich als Kate Clarkes erkannte, aber ich war mir sicher, dass sie nicht ernsthaft mitbot. Sie wollte sicher nur Jonathan necken, indem sie so tat als ob, und vielleicht wollte sie auch sein Selbstbewusstsein stärken, indem sie meinen Preis in die Höhe trieb. Es enttäuschte mich nur ein bisschen, dass sie nicht wirklich auf mich bot.
    Ich war mehr als nur ein bisschen benommen von der Auktion. Hier wurde über ein Jahr meines Lebens entschieden. Und ich konnte nur abwarten und mich fragen, in welche Situation ich mich da gebracht hatte. Schließlich schlug der Auktionator gegen seine Stimmgabel und rief: »Verkauft an Mr. Constant für ein Jahr zum Preis von 92500 Dollar.«
    Sie nahmen mir die eiserne Fußfessel ab und das Halsband mit der Nummer 14, führten mich in ein kleines Zelt hinter der Bühne und sagten, ich solle mich bereithalten. Ein paar Minuten später kam ein junger, schwarz gekleideter Mann mit einem kurzen Pferdeschwanz und diesen schwarzen Cowboystiefeln, die ich gesehen hatte, und sagte zu mir, er sei Stefan, Mr. Constants Sekretär. Er wirkte streng, aber nicht unfreundlich.
    »Auf die Knie«, sagte er. »Nun, du wirst alles zu gegebener Zeit lernen, aber bevor wir aufbrechen, möchte ich dir noch eine kleine Information geben. Mr. Constant lebt die Hälfte des Jahres auf einer griechischen Insel und die andere Hälfte in Manhattan. Er verbringt seine Zeit damit, sich um sein Geld zu kümmern – er hat äußerst ergebene Angestellte, die ihm dabei helfen – und sehr, sehr streng mit seinen Sklaven zu sein – das bist jetzt du natürlich und ein Junge namens Tony. Oh, und es gibt auch einen Trainer für dich und Tony, hauptsächlich für die Zeit, in der wir zu tun haben oder weg sind.«
    Wir?, fragte ich mich. Was hatten die ergebenen Angestellten denn noch so zu tun? Er hatte einen hübschen Mund.
    Er sah meinen Blick und sagte: »Gib Acht.« Dann fuhr er fort: »Mr. Constant ist sehr pedantisch, aber er ist auch sehr fair; und er ist großzügig. Er ist auch ziemlich kreativ, und er mag einen guten Handel. Deshalb hat es ihm Spaß gemacht, dich zu kaufen. Und ab und zu gibt er eine fabelhafte Party. Du hättest es viel schlimmer treffen können. Allerdings glaube ich, dass es so etwas wie eine Lernkurve geben wird …«
    Ich nickte. Natürlich würde es eine Lernkurve geben.
    Stefan gab mir ein paar hohe schwarze Schnürstiefel, und als ich sie anzog, griff er in seine Tasche und reichte mir einen Umschlag. Ich öffnete ihn und fand dieses Schreiben.

    Liebe Carrie,
    du wirst tapfer und schön weitermachen, das weiß ich. In einem Jahr wirst du viel mehr sein als jetzt. Ich habe dich auf dieser Auktion verkauft, weil ich sehen wollte, ob ich – und du – dazu in der Lage sind. Wenn ich es nicht getan hätte, hätte ich nämlich das ganze Spiel abgeblasen und ausprobiert, ob wir zwei nicht Freunde werden könnten. Oder ein Liebespaar. Oder so etwas. Das will ich immer noch, und es ist überraschend und verstörend zugleich. Nächstes Jahr am 15. März bin ich auf der Place d’Horloge in Avignon. Das ist zwei Wochen nach Beendigung deiner Dienstzeit. Komm dorthin, wenn du willst. Ich werde dich an deiner Brille und den flachen Schuhen erkennen. Du kannst dein Essen selbst bezahlen. Ach zum Teufel, Constant

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