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Die Geisel

Die Geisel

Titel: Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. M. Ford
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es sich genau anzusehen. »Raynes war ein Zellengenosse von Kehoe, als er in Mississippi gesessen hat. Er ist '99 wegen bewaffnetem Raubüberfall und schwerer Körperverletzung wieder eingebuchtet worden. Ist dann im November desselben Jahres von einem Mithäftling zu Tode geprügelt worden.«
    Er kehrte die Handflächen nach oben: »Das ist alles.«
    »Was ist mit diesem Corso?«
    »Corso ist ein berühmter Schriftsteller. War ein halbes Dutzend Mal bei Jay Leno. Mehr oder weniger ein Einsiedler. Lebt auf einem Boot. Zieht ständig in der Gegend rum, damit die Presse ihm nicht auf den Pelz rücken kann. Seine Steuerrückzahlung für dieses Jahr zeigt, dass er über drei Millionen netto macht. Er hat Familie im Süden von Georgia. Wir haben ein paar Leute da runtergeschickt, und die Telefonleitungen werden angezapft, sobald sie da sind, aber ich würde mir nicht allzu viel davon versprechen. Er hält Kontakt, war aber seit gut zehn Jahren nicht mehr dort. Das Büro in Seattle ist an seinem Ex-Boss von der Seattle Sun dran. Eine gewisse Natalie van der Hoven. Telefonüberwachung kriegen wir aber wahrscheinlich nicht durch. Ist schon zweimal abgelehnt worden.«
    »Wieso denn?«, fragte Rosen.
    »Kein triftiger Grund«, erklärte der Mann im braunen Anzug.
    Rosen schüttelte den Kopf. »Dieser ganze pazifische Nordwesten stellt sich bei so was doch immer an. Und Driver?«
    »Der ist am vielversprechendsten. Bekommt regelmäßig Post von seiner Mutter in Prineville, Oregon. Als er zum ersten Mal in den Bau gegangen ist, hat er noch Briefe von Schiffskameraden und anderen Kollegen von der Navy bekommen, aber das hat vor ein paar Jahren aufgehört. Heute schreibt ihm nur noch seine Mutter.«
    »Was tun wir an dieser Front?«
    »Das Büro in Portland arbeitet sowohl mit der Oregon State Police als auch mit den lokalen Behörden zusammen. Wir haben eine Genehmigung zur Telefonüberwachung, und innerhalb der nächsten Stunden haben wir Leute vor Ort.«
    Rosen nickte beifällig. »Gut«, sagte er. Er wandte sich an den Mann von der State Police. »Was tun wir, um die Highways und die Nebenstraßen zu überwachen? Diese Penner haben schon zwei Geschäftsleute umgebracht. Wir müssen die so schnell wie möglich hinter Schloss und Riegel bringen.«
    »Wir haben State Police und örtliche Polizei in sieben Staaten auf einen Ford-Pick-up, Jahrgang 1979, angesetzt, mit einem Caveman-Auflieger-Camper. Nummernschild aus Oregon, mit dem Kennzeichen AET874. Wir glauben, der Wagen wurde vom Werksgelände der Firma Desert Distributing gestohlen, hier in Pauling, Arizona. Der Wachmann ist von seiner Frau als vermisst gemeldet worden. Der Pick-up ist von seinem Parkplatz verschwunden. Die Leuchtstoffuntersuchung zeigt Blutspuren auf dem Boden im Wachhäuschen.«
    Rosen begann das Durcheinander aus Papierstapeln durchzublättern, das auf dem Tisch verteilt war. »Wo habe ich das schon mal gehört? Desert Distributing.« Er ließ einen Stapel fallen und nahm einen anderen auf. »Hier ist es«, sagte er schließlich. »Die Gefangenen haben sechs Männer aus der Gegend und ihre Lieferfahrzeuge unbeschadet fahren lassen.« Er begann zu lesen. »Mesa Laundry and Uniforms, United Grocers, Arizona Linen Supply.« Er schnippte mit dem Finger gegen das Blatt. »Desert Distributing.«
    Im Raum wurde es still. »So müssen sie rausgekommen sein«, erklärte Rosen. »Finden Sie diesen Lkw. Suchen Sie jeden Zentimeter ab.«
    Der State Police Officer war schon halb zur Tür hinaus, als Rosens Stimme ihn noch einmal zurückhielt. »Innen und außen«, fügte der Agent hinzu. »Überprüfen Sie die verdammten Tanks von innen.«
    Der Mann im braunen Anzug stand auf und zog sein Jackett glatt. »Die Presse?«, fragte er.
    »Nichts«, sagte Rosen. »Laufende Ermittlungen. Wir verfolgen diverse Spuren. Landesweite Fahndung. Mehr nicht.«

27
    Corso hielt den Atem an und drehte zentimeterweise den Kopf. Er war immer eher der Typ gewesen, der wegschaute, wenn der Arzt ihm eine Spritze gab, also war er mit Sicherheit nicht scharf darauf, das Aufblitzen der Messerklinge zu sehen, während sie sich auf die Reise zu seinem Herzen machte. Er hatte nie damit gerechnet, im Bett zu sterben, und deshalb oft darüber nachgedacht, wie wohl sein letzter Augenblick aussehen würde. Die Sekunde, in der ihm klar wurde, dass es schiefgegangen und die Party unwiderruflich zu Ende war. Dabei war es anscheinend immer um irgendeine Form von Penetration gegangen, sei es eine Kugel,

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