Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)
die Hand. „Trotz allem, Gordon war ein guter Freund. Er hat mir einige Male das Leben gerettet. Ich will nicht glauben, dass er ein von Grund auf verdorbener Mensch ist.“
Lizzie runzelte die Stirn und warf Cai einen raschen Blick zu. Fanning schlug seine Frau, entführte ihren Bruder und dessen Familie und dennoch glaubte Alec an das Gute im Major?
Alec schien ihre Gedanken zu ahnen und schenkte ihr ein schiefes Lächeln.
„Eine Kopfverletzung vor zwei Jahren. Seitdem ist Gordon nicht mehr derselbe.“ meinte er entschuldigend.
„Ihr erwähntet den Verdacht des Hochverrats. Also habt Ihr Major Fanning bereits beobachtet?“ warf Cai ein.
Alec nahm einen Schluck Brandy.
„Ja, schon seit ein paar Monaten. Der Geheimdienst in England kam ihm auf die Spur. Als dann Jake Reardon Kontakt mit mir aufnahm, und mich über Opiumschmuggel nach England informierte und recht detaillierte Informationen lieferte, wussten wir, dass wir den richtigen Mann gefunden hatten.“
Er hing einen Moment schweigend seinen Gedanken nach und erhob sich dann: „Ich weiß, es ist eine Zumutung. Doch das Wetter hat sich beruhigt, ich würde es gutheißen, wenn Ihr Euch mir und meinen Soldaten anschließen würdet. Wir brechen in wenigen Minuten auf. Ich bitte Euch, bis dahin reisefertig zu sein.“
Müde, schmutzig und übelgelaunt erreichten Lizzie, Jennifer und Cai das Stadthaus der Fannings. Rosalind erwartete sie mit besorgter Miene im Salon. Sie eilte Lizzie entgegen und umarmte sie überraschend.
„Meine Liebe, es tut mir so leid!“
Lizzie tätschelte Rosalinds Rücken. „Es ist doch nicht deine Schuld!“
Rosalind löste sich aus der Umarmung. Sie schüttelte den Kopf.
„Hätte ich nicht etwas von Gordons Machenschaften ahnen sollen? Er ist mein Mann. Ich hätte merken müssen, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Stattdessen erfuhr ich alles von einem Soldaten, den mir Alec vor ein paar Stunden schickte.“ Sie bückte sich, sodass sie auf Augenhöhe mit Jennifer war. „Und wer ist diese junge Dame?“
Jennifer knickste.
„Jennifer Elizabeth Reardon.“
Rosalind reichte ihr die Hand. „Erfreut, dich kennenzulernen. Mein Name ist Rosalind Fanning.“
Jennifers Hand schloss sich fester um Lizzies, als sie den Namen hörte.
„Mrs. Fanning ist eine Freundin“, sagte Lizzie beruhigend.
„Ich sollte den Namen Fanning ablegen. Um nichts auf der Welt möchte ich mit diesem Verräter in Verbindung gebracht werden!“ Ein Schatten flog über Rosalinds Miene.
Sie machte eine einladende Geste.
„Aber setzt Euch doch. Ich lasse uns Tee und Sandwiches servieren!“ Sie klingelte nach dem Butler.
Kurze Zeit später standen Tee und ein Berg Sandwiches bereit. Rosalind beobachtete die drei beim Essen, während sie ihren Tee trank.
„Die Hausmädchen sollen Euch ein Bad richten. Ist das in Eurem Sinne?“, schlug Rosalind vor.
Lizzie sah zu Cai, der sich müde über die Augen strich. „Ja, das wäre wunderbar!“
Ein chinesisches Hausmädchen kam mit einem kleinen Tablett herein, auf dem ein Zettel lag. Sie trat zu Cai. Verwundert nahm er den Zettel, las stirnrunzelnd und erhob sich.
„Man hat Major Fanning entdeckt.“
Lizzie sprang auf.
„Eine Botschaft von Colonel Montgomery also?“
Cai schüttelte den Kopf. „Von Vater.“
Rosalind stand verwirrt auf, Lizzie hingegen begriff sofort. Sie schlug die Hand vor den Mund.
Cai sah Lizzie ins Gesicht. An seiner Miene war nicht abzulesen, was er dachte. Er schob die Nachricht in eine seiner Taschen.
„Ich muss sofort in den Hafen.“
Lizzies Herzschlag vibrierte bis zu ihren Augäpfeln.
„Mein Bruder?“, flüsterte sie lautlos.
Cai nickte knapp. „Ich gehe.“
Lizzie legte ihre Hand auf seinen Arm. „Ich komme mit.“
Er runzelte die Stirn. „Du bleibst hier!“
Lizzie schnaubte. „Auf gar keinen Fall! Entweder mit dir oder allein, aber ich werde gehen.“
Cais Lider flatterten einen Moment.
Er sah zu Rosalind. „Wenn Ihr uns entschuldigen würdet?“
Er umfasste Lizzies Unterarm und führte sie in die Küche, weiter zu den Dienstbotenkammern und schob sie in seinen Schlafraum. Lizzie sammelte all ihre Argumente im Geist, verärgert, dass sie für eine evidente Sache kämpfen musste. Es ging um ihren Bruder. Natürlich würde sie zu seiner Rettung eilen.
Als sie im Zimmerchen stand, wandte sie sich um. Lizzie sah nur noch die Tür, die mit einem Knall zugeschlagen wurde. Sie blinzelte fassungslos. Cai drehte den Schlüssel herum. Immer
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