Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)
Zheng Mai-Ling sind auf den Markt gegangen.“
Schreck durchzuckte Cai. „Auf den Markt? Auf welchen?“
Ein Anflug von Neugier glitt über die Miene der jungen Dienerin. „Auf den Wochenmarkt.“
Der Aufruhr, der in Cai tobte, legte sich ein wenig. Auf dem Wochenmarkt tummelten sich ausschließlich Chinesen. Es würde eng und schmutzig und laut zugehen, und Lizzie würde kaum auffallen mit ihrem schwarzen Haar, hoffte Cai.
„Vielleicht kann ich Chiao-Ho Cai die Zeit bis zu ihrer Rückkehr vertreiben?“ Marou ließ ihren Kittel über ihre Schultern zu Boden gleiten und präsentierte sich Cai splitterfasernackt. Cais Blick wanderte über Marous nackten Körper. Die Brüste, zwei reife Pfirsiche, deren Brustwarzen steil aufgerichtet nach Aufmerksamkeit verlangten, eine schmale Taille und sanft gerundete Hüften boten sich ihm dar. Marous Hände glitten über ihren flachen Bauch zu ihrer Scham, die sich dunkel von der restlichen Haut abhob. Sie sah Cai erwartungsvoll zitternd an.
Er lächelte bedauernd.
„Ich danke dir für dein großzügiges Angebot, Marou, aber mir steht heute der Sinn mehr nach Jasmintee.“
Sie verharrte einen kurzen Moment, um ihr Kleid ebenso rasch anzuziehen, wie sie hinausgeschlüpft war. Marou verneigte sich und verschwand in der Küche.
Der Lärm, die Gerüche und das Gewusel der Menschen auf dem Markt waren überwältigend. Fast gewann Lizzie den Eindruck, ganz China tummle sich auf diesem Platz. In den Gassen entdeckte sie ebenfalls Stände und Türen, die durch Schilder über den Eingängen auf Geschäfte hindeuten sollten.
„Was auch immer geschieht, Lizzie Reardon, laufe unter keinen Umständen in diese schmalen Gassen.“ Mai-Ling fixierte sie eindringlich, bis Lizzie zustimmend nickte.
„Ich verspreche es.“ Beunruhigt blickte sie in die dunklen Straßenlabyrinthe, die ihr eben noch verlockend erschienen waren. „In den Gässchen lauert Gefahr?“
Mai-Ling machte eine verneinende Bewegung.
„Nicht mehr und nicht weniger als sonst irgendwo, aber die Labyrinthe der Hutongs sind tückisch. Ortsfremde verlaufen sich im Handumdrehen.“
Lizzie nickte und folgte Mai-Ling zu einem Stand, an dem kunstvolle Fächer feilgeboten wurden. Auf dem Tisch waren geflochtene Fächer aus einem strohähnlichen Material ausgebreitet, manche mit hauchzarten Pinselstrichen verziert, andere mit bunten Bändern. Die wertvolleren Fächer hingen an einer Stange hinter dem Verkäufer, einem schlanken Mann in hochgeschlossener schwarzer Jacke. Er verneigte sich grüßend vor den beiden Frauen. Mai-Ling und Lizzie betrachteten die aufgehängten Fächer.
„Bemalte Seide“, erklärte Mai-Ling.
Lizzies Blick glitt über die bunt schillernden, kunstvoll bemalten Fächer. Einige hatten Elfenbeingriffe, andere Holzgriffe. Manche waren mit Perlen oder Edelsteinen oder Schnitzereien verziert.
„Such dir einen aus“, forderte Mai-Ling Lizzie auf.
Begehrlich starrte Lizzie auf die Fächer, schüttelte jedoch den Kopf. Sie hatte kein Geld für derartige Spielereien. Mai-Ling seufzte und redete mit dem Verkäufer. Der Wortwechsel klang so schnell und melodiös, dass Lizzie dachte, die beiden könnten ebenso ein Duett singen. Schließlich schienen sie sich einig zu sein, und der Chinese nahm zwei Fächer herunter. Der eine war aus eierschalenweißer Seide mit zarten Strichen in dunklem Blau und der andere in strahlendem Rot mit weißer Verzierung und ebensolchem Griff. Der Mann wickelte beide sorgfältig in Packpapier ein und überreichte das Päckchen Mai-Ling, die ihm dafür das Geld gab. Wie ein Geist erschien Sí Hong-Yu neben Mai-Ling und nahm die Fächer entgegen. Mai-Ling verabschiedete sich von dem Verkäufer, und dieser erwiderte ihren Gruß wortreich und mit zahlreichen Verbeugungen.
Der nächste Stand, den Mai-Ling ansteuerte, verkaufte Kräuter und Wurzeln und seltsame Dinge, die in großen Gläsern schwammen. Mai-Ling redete mit der Verkäuferin, die sie lächelnd und mit Namen begrüßte. Die Frau nickte mehrmals eifrig und reichte Mai-Ling einen geheimnisvollen Beutel. Auch hier erschien Sí Hong-Yu wie aus dem Nichts und übernahm den Einkauf. Mai-Ling wandte sich vertraulich an Lizzie.
„Wenn du Verhütungsmittel benötigst, ist Madame Song die beste Adresse.“
„Verhütungsmittel?“, echote Lizzie.
Mai-Ling blieb abrupt stehen und starrte Lizzie stirnrunzelnd an.
„Verhütung! Um eine Schwangerschaft zu verhindern.“
Lizzie fühlte ihre Wangen brennen.
„Ich habe
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