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Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)

Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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keine Ahnung von so etwas.“ Sie musste die Worte ihre Kehle hinaufwürgen.
    „Deine Mutter?“
    „Wir haben nie über solche Dinge geredet.“ Lizzie glaubte, so intensiv rot anzulaufen, dass man sie weithin bemerkte.
    „Und Cai, hat er Vorsorge getroffen?“
    „Ich glaube nicht.“
    Mai-Ling murmelte etwas, das sich verdächtig nach einem Fluch anhörte.
    „Wir kehren nach Hause zurück“, bestimmte Mai-Ling. „Wir haben ein Gespräch zu führen.“
     
    Mai-Ling betrat mit einer eingeschüchterten Lizzie das Haus. Lizzie war sich nicht sicher, wie die Unterredung verlaufen würde, die ihr drohte, doch offenbar war es Mai-Ling wichtig. In der Sitzecke wartete Cai vor einer Tasse Tee.
    „Du!“ Mai-Ling stürmte mit ausgestrecktem Zeigefinger auf ihn zu und bedachte ihn mit einem Schwall chinesischer Worte.
    Lizzie betrachtete Cais Gesichtsausdruck fasziniert. Seine Miene schwankte zwischen Ärger und Entsetzen. Lizzie ahnte, worum sich die Unterhaltung drehte und schämte sich unsagbar. Schließlich erhob Cai sich und verabschiedete sich von den beiden Frauen mit einer förmlichen Verbeugung.
    „Ihr habt etwas zu besprechen. Ich komme später wieder.“
    Sí Hong-Yu trug frischen Tee auf und brachte das benutzte Geschirr in die Küche zurück.
    Mai-Ling schob Lizzie zur Sitzecke.
    „Komm, setz dich!“
    Sie schenkte sich und Lizzie Tee ein und schwieg einen Moment.
    Lizzie zwang sich äußerlich zur Ruhe, während ihr Geist Karussell fuhr. Sie hatte nie an das Risiko einer Schwangerschaft gedacht. Und erst recht nicht an den Skandal. Jetzt wurde ihr übel. Wenn sie ein chinesisches Kind bekäme, wäre alles aus. Diesen Makel könnte sie nicht verbergen.
    „Wie Babys gemacht werden, weißt du?“, erkundigte sich Mai-Ling.
    Lizzie machte eine unbestimmte Schulterbewegung, und Mai-Ling seufzte.
    „Ja oder nein?“
    „Ich denke ja.“ Ihr Gesicht fühlte sich an, als wäre sie zu nahe an ein Kaminfeuer geraten.
    Mai-Ling nickte.
    „Gut. Um eine Schwangerschaft zu vermeiden, gibt es mehrere Möglichkeiten“, begann die Chinesin.
     
    Eine Stunde später glühte Lizzie im dunkelsten Rot, das möglich war, und wusste alles über Verhütung, was ihr Mai-Ling erzählen konnte. Mai-Ling schob ihr das Kräuterpäckchen zu.
    „Hier, nimm das! Du musst es regelmäßig einnehmen, damit es wirkt.“
    Skeptisch betrachtete Lizzie das Geschenk. „Und das funktioniert?“
    „Auf jeden Fall“, bestätigte Mai-Ling.
    Lizzie nickte. „Dankeschön.“
    „Gern geschehen.“ Mai-Ling musterte Lizzie nachdenklich. „Das Verhältnis zwischen Chinesen und Briten ist nicht das Beste. Die Briten wollen unsere Waren, aber sie verachten uns. Und für die Chinesen sind die Briten feindliche Barbaren, die uns ein ums andere Mal das Gesicht rauben. In diesen Zeiten einen Mischlingsbastard zu bekommen, zeugt von Wahnsinn.“
    Und es war nicht weniger verrückt, als Britin einen Chinesen zu lieben, fügte Lizzie in Gedanken hinzu.
    „Vielleicht sollte ich so bald wie möglich zu meinem Bruder gehen.“
    „Ja, das erspart uns allen viel Ärger“, stimmte Mai-Ling mit brutaler Ehrlichkeit zu. Sie fixierte Lizzie abschätzend. „Allerdings habe ich gesehen, wie Cai dich anblickt. Und deshalb hoffe ich, du bleibst noch länger Gast in meinem Haus.“
    Lizzie musste schlucken angesichts Mai-Lings offener Worte, trotzdem kam sie nicht umhin, die Frau zu bewundern für ihren Mut, die Wahrheit auszusprechen.
    „Wie stehst du zu Cai?“ Was Mai-Ling recht war, sollte Lizzie billig sein.
    Mai-Ling schwieg, hob die Teetasse graziös an ihre Lippen und trank. Mit einer eleganten Bewegung setzte sie das zarte Porzellan ab und sah Lizzie an. Ihr Blick war undeutbar. Lizzie griff ihrerseits nach ihrem Tee und nahm einen Schluck des aromatischen Getränks.
    „Cai und ich standen einander nahe. Vor Ewigkeiten, wie mir scheint“, begann Mai-Ling. Ihre Stimme klang dumpf.
    Lizzie erstarrte und blickte die wunderschöne Chinesin an. Natürlich hatte sie geahnt, dass Cai und Mai-Ling eine derartige Geschichte verband, doch Gewissheit zu haben, war noch einmal etwas anderes.
    „Als ich mich in ihn verliebte, verstieß ich gegen unsere Vereinbarung. Er überließ mir dieses Haus und kümmert sich seitdem um mein Auskommen.“
    Lizzie schluckte. „Du bist Cais Kurtisane?“
    Mai-Ling lachte schallend.
    „Hast du mir nicht zugehört? Ich bin Cais Freundin, doch ganz gewiss nicht seine Konkubine.“
    Lizzie wusste nicht, was sie davon halten

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