Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)

Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
Vom Netzwerk:
belanglose Details“, resümierte Cai.
    Lizzie runzelte aufgebracht die Stirn.
     „Du teilst das Bett mit mir, aber darüber hinaus geht mich dein Leben nichts an?“
    Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme im Lauf ihrer Rede immer schriller wurde. Im gleichen Maße steigerte sich ihr Zorn.
    Cai stöhnte. Er setzte sich auf, schüttelte den Kopf und schlug die Hände vor sein Gesicht. Dann nahm er die Hände wieder fort und sah Lizzie an.
    „Du hast mich nie gefragt. Ich wundere mich nur, dass es dich jetzt interessiert.“
    „Vielleicht hatte ich Angst, dich zu fragen?“, entgegnete Lizzie schnippisch.
    „Angst?“, echote Cai. „Nachdem wir uns so viele Male der Liebe hingaben?“
    Lizzie schürzte ihre Lippen. Sie konnte sehen, wie Cai kapitulierte.
    „Mein Haus liegt nicht weit von hier. Eigentlich nur einen Steinschlag entfernt. Und nein, ich bin nicht verheiratet, nicht verlobt und keiner anderen versprochen. Wenn, dann hätte ich dir das erzählt.“ Er kratzte sich am Kinn. „Meine Eltern habe ich nie kennengelernt. Ich wuchs bei meinem Großvater auf.“ Er musterte Lizzie forschend.
    „Das tut mir leid.“
    Cai zuckte mit den Schultern. „Mein Großvater war ein weiser Mann. Jedes Kind kann sich glücklich schätzen, wenn es einen solchen Großvater hat.“ Er seufzte und streichelte Lizzie. „Ich werde heute Abend bei einem Geschäftsessen erwartet. Du wirst mit Mai-Lings Gesellschaft vorliebnehmen müssen.“
    Lizzie sah ihn traurig an.
    „Wie bedauerlich!“, entgegnete sie.
    Cai zog sie an sich und küsste sie.
    „Dafür werde ich morgen den ganzen Tag und die ganze Nacht Zeit für dich haben.“
    Lizzie lächelte. „Das wiederum klingt hervorragend.“
     
    Mai-Ling betrat Lizzies Gemach mit einem Tablett. Lizzie sah neugierig auf.
    „Du hast bestimmt Hunger“, meinte Mai-Ling mit ihrer deutlichen Aussprache.
    „Essen wir heute denn nicht zusammen?“ Lizzie musterte Mai-Lings Kleidung. Sie trug eine farbenprächtige Robe und war sorgfältig geschminkt und frisiert.
    „Willst du ausgehen?“
    Mai-Ling faltete ihre Hände so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. „Ich erwartete, dass du und Cai ausgehen würdet. Im Teehaus findet eine Musikdarbietung statt, die zu Cais liebsten zählt.“
    „Du bekommst Besuch.“
    Mai-Ling nickte.
    „Und es wäre besser, dieser Besuch bekäme dich nicht zu Gesicht.“
    Obwohl Lizzie wusste und verstand, weshalb sie sich versteckt halten sollte, traf es sie doch. Sie fühlte sich wie eine persona non grata.
    Trotzdem schluckte sie und nickte zustimmend.
     „Keine Sorge, Mai-Ling, dein Gast wird mich nicht sehen. Ich werde überhaupt nicht da sein.“ Lizzie lächelte.
     
    Von unten drang Mai-Lings Lachen nach oben. Die andere Stimme war zu leisse, als dass Lizzie sie einem Mann oder einer Frau zuordnen hätte können. Schritte kamen die Treppe herauf. Vor Lizzies Zimmertür war das Timbre eines Mannes zu hören. Er sprach Englisch, doch sein Akzent verriet, dass er kein Muttersprachler war. Deutscher oder Holländer, vermutete Lizzie.
    „Ich kann es kaum erwarten, dich zu nehmen“, sagte der Mann, und Mai-Ling kicherte. Die beiden verschwanden im Nebenraum, und kurz darauf waren eindeutige Geräusche zu vernehmen.
    Mit aufgerissenen Augen starrte Lizzie an die angrenzende Zimmerwand. Sie wusste nicht, was sie davon zu halten hatte. Aus dem Nebenzimmer drang heiseres Stöhnen. Das Bett krachte, und Mai-Ling juchzte. Sie hatte  ihren Spaß.
    Kopfschüttelnd wandte Lizzie sich ihrer Lektüre zu, doch sie hatte Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Mai-Lings Verhalten war rücksichtslos. Offiziell galt sie als Cais Konkubine und doch empfing sie einen anderen Mann, um sich mit ihm zu vergnügen. Heimlich. Hinter Cais Rücken. Lizzie wusste, dass sie die Letzte war, um Mai-Lings Verhalten zu verurteilen. Doch sie fand es Cai gegenüber unfair. Bestimmt hätte er Verständnis für Mai-Ling.
    Irgendwann nickte Lizzie ein.
    Als sie erwachte, war es immer noch dunkel. Ihr Hals war trocken. Sie hüstelte, doch es half nichts. Sie brauchte einen Schluck zu trinken. Sie dachte einen Moment nach und entschied, sich etwas aus der Küche zu holen. Sie schlich auf den Flur und lauschte. Mai-Lings Besuch schien gegangen zu sein, zumindest war es ruhig in ihrem Schlafgemach.
     Lizzie ging die Treppen hinab und hörte Stimmen. Sie runzelte die Stirn. Offenbar hielten sich mehrere Personen im Wohnraum auf. Lizzie schlang ihren Kimono enger um

Weitere Kostenlose Bücher