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Die Geishas des Captain Fishby

Die Geishas des Captain Fishby

Titel: Die Geishas des Captain Fishby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vern Sneider
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genau zu dem paßt, was
man...
    So ging es endlos weiter. Fisby legte
die Liste behutsam auf den Tisch.
    „Und nun, Chef“, sagte Sakini, „bitten
die Frauen, sie zu entschuldigen.“
    Fisby fiel ein Stein vom Herzen, als
er die barfüßigen Mitglieder der Liga endlich hinaustrippeln sah. Aber an der
Tür blieb Fräulein Higa-Jiga noch einmal stehen und sprach leise mit Sakini.
„Chef“, verkündete Sakini strahlend, „Fräulein Higa-Jiga ist sehr begeistert
über diese demokratische Betätigung. Sie wünschte nur, sie hätte schon früher
etwas davon gewußt. Und sie meint, Sie sollen sich keine Sorgen machen. Wenn
ihnen noch etwas einfällt, was sie gern haben möchten, wird sie es Sie wissen
lassen.“
    Fisby lehnte sich erschöpft in seinem
Stuhl zurück. Diese Geishas brachten etwas in das Dorf, was gar nicht nach
seinem Sinne war. Zu seiner Beruhigung sagte er sich, daß nirgends im Plan B
etwas darüber stand, daß ein Dorfkommandant auch für einen Teil der weiblichen
Bevölkerung Unterwäsche zu beschaffen hatte. Man sollte die Liste also einfach
in die Schublade legen und vergessen.
    Während er noch über die schwierigen
Probleme nachdachte, traten Hokkaido Yamaguchi, der rundliche
Landwirtschaftsbeauftragte, und Asato Kiei, der Bauleiter, ein. Verwundert
betrachtete Fisby den barfüßigen, krummbeinigen Hokkaido, dem die dicken Tränen
über das Gesicht rannen.
    „Was hat er denn, Sakini?“ fragte
Fisby.
    „Er? Ach, Chef, er sagt, er kann nicht
arbeiten.“
    Das war noch nie dagewesen, daß einer
im Dorfe weinte, weil er nicht arbeiten konnte. Fisby richtete sich
unwillkürlich auf. „Warum kann er denn nicht arbeiten?“
    „Er behauptet, als
Landwirtschaftsleiter unterstehen ihm alle Fuhrwerke.“ — „Das stimmt.“
    „Aber als er vorhin draußen im Feld
gerade die süßen Kartoffeln auflud, um sie ins Dorf zu bringen, ist der
Polizeichef angelaufen gekommen und hat befohlen: ,Mach die Wagen leer. Wir
brauchen sie. „Lotosblüte“ hat all ihre Sachen in Awasi gelassen, und wir
müssen sie holen.’“
    „Das soll der Polizeichef gesagt
haben?“ Fisby schüttelte ungläubig den Kopf. Er sah bereits fünftausend
hungrige Menschen die Kommandantur erstürmen und von ihm die süßen Kartoffeln
fordern. „Der Polizeichef will also tatsächlich Hokkaido die Wagen wegnehmen,
mit denen er die Ernte einfährt? Nun, das werden wir ja sehen.“
    Sakini kratzte sich am Kopf. „Hokkaido
beklagt sich ja nicht darüber, Chef.“
    „Aber warum jammert er denn, daß er
nicht arbeiten kann?“
    „Er sagt, die Pferdewagen unterstehen
ihm. Deshalb muß er den Transport von Lotosblütes Sachen in die Hand nehmen und
nicht der Polizeichef.“
    Wieder einmal schlug Fisby mit der
Faust auf den Tisch.
    „Und wann will er die süßen Kartoffeln
ins Dorf bringen?“
    „Ich weiß es nicht, Chef.“ — „Dann
frage ihn.“
    Nach einer langen Beratung, bei der
sich die beiden immer wieder ihre Köpfe kratzten, sagte Sakini mit strahlendem
Lächeln: „Chef, er meint, morgen vielleicht.“
    „So, er meint. Und das ganze Dorf kann
ruhig hungern, nur weil der Polizeichef ihm das Mädchen ausspannen könnte?“
    Sakini dachte angestrengt nach. „Das
Mädchen ausspannen — was bedeutet das, Chef?“
    „Ach, das ist nicht so wichtig.“ Fisby
deutete auf Asato, den Bauleiter. „Der kann wohl auch nicht arbeiten?“
    „Ja, Chef“, antwortete Sakini. „Woher
wußten Sie das?“
    „Und warum kann er nicht arbeiten?“
fragte Fisby verzweifelt.
    „Heute morgen hat der Bürgermeister zu
ihm gesagt: ,Asato, du siehst so müde aus. Mach für drei oder vier Jahre
Ferien. Ich werde die Zimmerleute beaufsichtigend Asato hat nämlich ‘Goldblume’
versprochen, daß •die Zimmerleute das Altersheim umbauen, in dem sie wohnt. Und
jedesmal, wenn er nun dorthin kommt, um die Arbeiten zu überwachen, jagt ihn
der Bürgermeister fort. Und darum kann er jetzt nicht arbeiten.“
    „So, man baut das Altersheim um!“
brüllte Fisby. „Und dabei sollten doch die Zimmerleute die neue Schule bauen!“
    Sakini lachte. „Wir haben die
Reihenfolge geändert, Chef.“
    Fisby war es, als ob er einen Schlag
auf den Kopf bekäme. „Nicht einmal den Neubau der Schule haben Sie in Angriff
genommen!“ hörte er den Oberst toben. Er funkelte die Männer wütend an. Hier
mußte unbedingt durchgegriffen werden. „Sakini“, befahl er, „hol alle Beamten
des Dorfes zusammen. Daß mir keiner fehlt! Ich habe mit ihnen zu

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