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Die Geister, die mich riefen: Deutschlands bekanntester Spukforscher erzählt (German Edition)

Die Geister, die mich riefen: Deutschlands bekanntester Spukforscher erzählt (German Edition)

Titel: Die Geister, die mich riefen: Deutschlands bekanntester Spukforscher erzählt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wagner , Walter von Lucadou
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nichts, bestenfalls eine »moralische« Unterstützung. Aber in den meisten Fällen kommen sie nur vom »Regen in die Traufe«.

15. Kapitel:
    Unheimliche Häuser
    Es ist später Nachmittag in der Hildastraße. Meine Mitarbeiterin Frau Wald kommt herein und verabschiedet sich.
    »Sie haben kaum etwas gegessen heute«, sagt sie besorgt.
    Ich setze meine Lesebrille ab und streiche mir etwas müde mit den Händen durch das Gesicht und über den Bart.
    »Ich war gespannt darauf, was mich hier erwartet«, entgegne ich. »Zu neugierig vielleicht.« Dann blicke ich auf. »Einen schönen Abend, bis morgen!«
    »Ebenfalls«, antwortet sie. »Machen Sie nicht mehr so lang.«
    Frau Wald weiß, dass ich oft bis Mitternacht hier sitze und lese, Briefe beantworte oder Berichte schreibe. Als sie die Tür geschlossen hat, schweift mein Blick über die Regalwand mit den vielen Fällen aus mehr als zwanzig Jahren hier in der Beratungsstelle.
    »Alles verschränkt«, murmele ich leise vor mich hin und muss lächeln. Die Verschränkung, so schwer es auch ist, sie zu verstehen, ist immer wieder das entscheidende Element, das den Fällen, denen ich begegne, zugrunde liegt. Im nächsten Brief auf meinem Tisch, in dem alle Wörter klein geschrieben sind, ist es wieder so:
     
    ich schreibe ihnen auf anraten meiner mutter aus aktuellem anlass heraus. meine mutter und mein stiefvater haben vor einigen monaten ein pachthaus ersteigert, in dem sich ein kleines hotel, ein tanzsaal, ein restaurant und eine kneipe befinden. seit anfang november ist es eröffnet, seitdem wohne ich selbst in dem haus und arbeite auch dort. letzten sonntag hatte ich ein seltsames erlebnis. ich hoffe, dass sie mir weiterhelfen oder mir einen rat geben können, da es sehr beängstigend war:
    es war bereits feierabend, kurz vor null uhr. ich saß noch allein in der kneipe, um eine letzte zigarette zu rauchen, als ich plötzlich ein seltsames gefühl bekam. es fühlte sich an, als würde sich von hinter der theke etwas sehr bedrohliches, schwarzes ausbreiten. ich hatte ein sehr beklemmendes gefühl, zitterte am ganzen leib, hatte furchtbare angst, und mir war eiskalt. ich hatte auch das gefühl, ich könnte einfach nicht aufstehen.
    einige minuten später kamen unser neuer koch und seine freundin nach unten und setzten sich zu mir. ich wollte mir nichts anmerken lassen, und wir fingen an, uns ganz normal zu unterhalten. nach etwa fünf minuten meinte die freundin, ob sie mich etwas fragen könne, ohne dass ich sie für verrückt hielte. und auch sie sagte, dass sie ein ganz seltsames gefühl habe, so als würde etwas sehr wütendes sie von hinter der theke anstarren. auch ihr war eiskalt, und sie fühlte sich so, als könne sie nicht aufstehen.
    das gefühl wurde bei uns beiden mal stärker, mal schwächer; gegen 03.45 uhr wurde es ein letztes mal so heftig wie zu anfang und löste sich dann schließlich auf.
    ich möchte noch erwähnen, dass in diesem haus bisher nichts glücklich geendet hat: das ehepaar, dem das haus vor uns gehörte, ließ sich scheiden und machte dann zu. die beiden davor wurden so krank, dass sie schließen mussten. und so geht es rückblickend immer weiter. keiner der vorbesitzer hatte den laden länger als ein bis zwei jahre. das war das erste mal, dass ich so ein furchtbar beängstigendes erlebnis in diesem haus hatte. seitdem traue ich mich nicht mehr hinter die theke beziehungsweise in den keller (die treppe nach unten ist gleich hinter der theke), wenn nicht heller tag ist – was als bedienung recht schwierig ist, wie sie sich vorstellen können. ich hoffe, sie können mir helfen – und dass dieses »wütende« irgendwie aus dem haus zu schaffen ist.
    Wann immer Menschen ein neues Gebäude betreten oder mieten, steht die Wahrnehmung unter Stress. Der Mensch muss sich an die Umgebung gewöhnen. Seine Wahrnehmung ist besonders geschärft, weil er sich in den neuen Räumen erst zurechtfinden muss. Die Sinne arbeiten auf Hochtouren, weil sie sich an die neue Umgebung gewöhnen müssen. Und manchmal entsteht dabei das Gefühl, dass etwas nicht ganz stimmt. Der Sinn, der dieses Gefühl auslöst, ist nicht festzumachen. Das kann zu außergewöhnlichen Wahrnehmungen führen. Manchmal sogar dazu, dass man Tote wahrnimmt.
    In einem Fall, der dem beschriebenen ähnelt, hat ein Paar ein Landhaus mit Swimmingpool gekauft. Die Frau war sehr sensibel, oder, wie manche es nennen, medial veranlagt. Sie hatte schon häufiger paranormale Erlebnisse gehabt

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