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Die Geister, die mich riefen: Deutschlands bekanntester Spukforscher erzählt (German Edition)

Die Geister, die mich riefen: Deutschlands bekanntester Spukforscher erzählt (German Edition)

Titel: Die Geister, die mich riefen: Deutschlands bekanntester Spukforscher erzählt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wagner , Walter von Lucadou
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vorgestellt.
    Am Ostersonntagabend war ich mit der Familie meines ältesten Sohnes auf der Heimfahrt von meinem anderen Sohn. Im Kofferraum waren Kisten mit Wein. Plötzlich hörte ich ein Rauschen wie von einem Wasserfall, und schon klirrte es unheimlich. Die Kästen standen, aber einige Flaschen »hüpften« heraus und zerbrachen.
    Als ich von Finnland zurückkam, hatte ich im Hobbyraum an zwei Wänden Wasser und musste die Tapeten abziehen. Mein Sohn wollte tapezieren, aber die Tapeten fielen immer wieder herunter, was ich noch nie erlebt hatte. Als wir auf der Terrasse Kaffee trinken wollten, machte es einen sehr lauten Knall, und die Thermoskanne war geplatzt. Ich bin mal wieder total verzweifelt.
    Am 30. 6. legte ich Rosen auf das Grab der Eltern meines gefallenen Bräutigams zu seinem 80. Geburtstag. Als ich wieder zurückging, wurde ich, wie von einer großen Macht gestoßen, nach hinten geworfen und fiel hin. Ich habe mich leicht an der rechten Hand verletzt.
    Heute ist Samstag, der 14. 9., und es geht mir körperlich und psychisch sehr schlecht. Ich bin nicht in der Lage, aus dem Haus zu gehen, und schreibe deshalb diesen Bericht. Bei einer Krankheit kann ich vom Arzt und von Medikamenten Hilfe bekommen, aber in meinem Falle bin ich dieser bösen Macht rettungslos ausgeliefert, und das bringt mich zur Verzweiflung.
    Es gibt Menschen, denen andauernd Dinge passieren, die sie selbst mit den Worten abtun wollen: »Das kann ja eigentlich nicht sein.« Alltägliche Gegenstände verschwinden und tauchen plötzlich wieder auf. Es gibt Bewegungen und Geräusche im Haus, die, so der Glaube, nur von Menschen stammen können. Für die Betroffenen ist das dennoch irritierend. Manche gehen zur Polizei, müssen aber unverrichteter Dinge wieder gehen. Polizisten raten im Allgemeinen nur, ein neues Schloss in die Tür einbauen zu lassen.
    Die Phänomene, die jene Frau beschreibt, sind im Grunde unbefriedigend – anders als bei einem klassischen Spukfall passiert nichts Dramatisches, das man interpretieren könnte. Die seltsamen Phänomene werden zur Begleiterscheinung des Alltags. Psychologen neigen zu der Diagnose, die Menschen, denen so etwas passiert, erlebten ein Herunterschalten des Bewusstseinsniveaus im Wachzustand. Das führe dazu, dass die Betroffenen auch tagsüber Dinge tun, an die sie sich, ähnlich wie beim Schlafwandeln, kurze Zeit später nicht mehr erinnern. Entsprechend überrascht sind sie, wenn sich Gegenstände plötzlich an einem anderen Ort wiederfinden oder ganz verschwinden. Aber das ist nur eine Hypothese, mit der sich Psychologen gern zufriedengeben.
    In diesem und anderen Fällen, in denen nicht wirklich ein Spuk der Auslöser der Probleme ist, gilt doch eine wichtige Frage aus der Spukforschung: Hat das, was da geschieht, eine Bedeutung für den Betroffenen? Das versuche ich immer wieder zu hinterfragen. Der verbogene Ring des gefallenen Verlobten könnte darauf hinweisen, dass die Frau noch immer unter dem Verlust leidet. Vielleicht fühlt sie sich einsam und sie bedauert, dass sie keinen Partner hat. Solche Situationen deuten symbolisch auf vorhandene Lebensprobleme hin – Spuk kann ein Hinweis auf Probleme sein, die der Person selbst nicht wirklich bewusst sind. Wie anhand eines anderen Falls bereits erwähnt, deuten paranormale Phänomene häufig auf die Einsamkeit eines Menschen hin. Ich habe Menschen erlebt, die noch nach Jahren in tiefer Trauer über den Tod des Ehepartners leben. Manche ziehen sich in eine selbst gewählte Isolation zurück, und es gibt hier nur einen Weg: nach draußen. Zu den Menschen. Und wahrscheinlich ist das der Rat, den ich auch der Frau geben werde, die von dem zerstörerischen Geist schreibt.
    Das nächste Anschreiben auf dem Stapel ist eine Mail, die mir meine Mitarbeiterin ausgedruckt hat.
     
    (…) Vor meinen Augen spielte sich Folgendes ab: Wir saßen im Wohnzimmer, gemeinsam mit unserer guten Freundin Klara, die bei uns zu Besuch war und die sich nach dem Essen auf die Couch gelegt hatte und tief eingeschlafen war. Unser Hund lag am Fußende der Couch, auf der Klara lag, und schlief. Mein Mann und ich schauten Fernsehen, und es war sonst ganz ruhig. Plötzlich fuhr der Hund in die Höhe und verkrampfte sich unnatürlich, flog durch das Wohnzimmer, glitt an der Schrankwand ab, versuchte auf die Beine zu kommen, was ihm erst nicht gelang. Er zitterte am ganzen Leib, aber dann war plötzlich alles vorbei, und er verhielt sich so, als ob nichts

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