Die Geister, die mich riefen: Deutschlands bekanntester Spukforscher erzählt (German Edition)
treten zu müssen. Man konnte der Frau am Gesicht ablesen, weshalb sie bei Voggenhuber war. Jedes Zeichen aus dem »Jenseits«, jede Form von Kontakt mit ihrem Sohn, der Selbstmord begangen hatte, war hilfreich für sie.
Nun kann ich auch nicht beweisen, dass es kein Jenseits gibt, von dem aus Menschen zu uns sprechen. Umgekehrt können die selbst ernannten Dolmetscher aus dem Jenseits auch nicht glaubhaft nachweisen, dass es ein solches Totenreich gibt.
16. Kapitel:
Spuk – Ein Rätsel der Menschheit
Es ist Abend geworden in der Hildastraße. Die Büroräume sind still, plötzlich nehme ich jedes kleine Knacken wahr. Ich mache mir Notizen, ausgehend von dem Landhaus-Fall, und beschließe, den Mann, der mir aus dem neu erworbenen Haus geschrieben hat, in den nächsten Tagen zu kontaktieren. Nach seiner Beschreibung bin ich mir nicht ganz sicher, ob der Fall wirklich mit dem im Landhaus vergleichbar ist oder ob es sich um eine Form von Spuk handelt.
Und damit bin ich schließlich beim letzten Stapel dieses Tages. Ich bin beim Spuk.
Sehr geehrter Herr Dr. v. Lucadou,
ich nehme Bezug auf meinen Besuch bei Ihnen und übergebe Ihnen hier meinen Bericht über meine unerklärlichen Erlebnisse. Meine Hausärztin, der ich das Geschehene mitteilte, meint, dass ich in ständiger psychotherapeutischer Behandlung sein müsste. Vielleicht können Sie mir hier auch helfen und mir einen geeigneten Arzt in meiner Nähe mitteilen.
Bericht über unerklärliche und unheimliche Dinge:
Am 25. 2. saßen wir vor dem Fernseher, da schaltete sich der Fernseher von selbst aus und nach einiger Zeit wieder an. Auch ein kräftiger Schlag ist seitdem immer wieder aus dem Gerät zu hören.
Am 18. 3. wollte ich eine Schürze anziehen, da war die Tasche mit einigen Stichen zugenäht. Am nächsten Tag stellten wir fest, dass beide Wecker stehen geblieben waren.
Bald fand ich in einer Schmuckkassette den Ring, den mir mein im Krieg gefallener Bräutigam geschenkt hatte. Er war ganz verbogen. Als ich eine Halskette suchte, fand ich sie nach Tagen im Dachzimmer. Eines Tages lagen die Girlanden von unserer goldenen Hochzeit auf dem Boden, die vorher fest an der Wand hingen.
Am 7. 10. spielte unser kleiner Enkel mit der Fernbedienung des Fernsehers und die Taste Nummer »2« ging verloren. Am 10. 10. lag sie auf meinem Essteller, nachdem ich mich kurz vom Tisch entfernt hatte.
Laufend, das heißt täglich, kracht es irgendwo, immer in dem Raum, in dem ich mich gerade aufhalte. Oft finde ich Wasserpfützen auf dem Boden. Ich erinnere mich, dass wir nach dem Einzug in unser neues Haus stinkendes Warmwasser hatten, und keine Laboruntersuchung brachte ein Ergebnis.
Als ich am 2. 9. meinen Sohn mit Familie verabschiedete, die zu Besuch da gewesen waren, wurde es mir ganz unheimlich, als ich wieder ins Haus kam. In der Nacht schaltete sich mein Radiowecker von selber an und wieder aus.
In der folgenden Zeit wurde ich, bis heute, täglich damit belästigt, dass sich alle Geräte, ob Radio, Fernseher, Licht usw., selbständig ein- und wieder ausschalteten. Das hat mich schon an den Rand der Verzweiflung gebracht, zumal ich seit dem Tod meines Mannes im März vergangenen Jahres ganz allein im Haus wohne und ich mit niemandem darüber sprechen kann.
Eines Tages saß ich im Sessel meines Mannes und erschrak, denn aus meinem Bauch klangen plötzlich die gleichen Geräusche wie aus dem Bauch meines Mannes während seiner Krankheit. Seit dieser Zeit ist immer ein anderes Organ in meinem Körper krank, sodass ich mich schon bei sämtlichen Spezialärzten untersuchen ließ. Immer mit der Diagnose »alles in Ordnung«. Es ist immer diese Macht oder dieser Geist, der mich quält.
Als ich nach Hause kam, sagte mir meine Nachbarin, die die Blumen goss, dass es im Haus sehr polterte, sodass sie Angst bekam und ihren Mann zu Hilfe holte. Also ist der Geist bei mir und auch in der leeren Wohnung.
Seit diesen Erlebnissen zittere ich am ganzen Leib und bin nicht mehr in der Lage, unter Menschen zu gehen.
Am 18. 3. arbeitete ich im Garten, als mir der Hausschlüssel aus der Tasche fiel. Ich ließ ihn liegen, um ihn später aufzuheben. Er war nicht mehr da. Am nächsten Morgen fand ich ihn an einer ganz anderen Stelle.
Am 27. 3. erschrak ich, als ich die Kellertreppe hinunterging, so sehr stank es nach irgendeiner Chemikalie. Nach kurzer Zeit war es vorbei.
Als ich die Uhren auf Sommerzeit einstellen wollte, war die Uhr im Treppenhaus schon
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