Die Geister schweigen: Roman (German Edition)
führte er die Sociedad Espiritista Española als ihr Präsident. Er veröffentlichte diverse Bücher und Aufsätze über den Spiritismus. Gemeinsam mit Fabian Palasí Martín gründete er die ersten laizistischen Schulen in Spanien. Er starb unverheiratet.
TRESCENTS, TOMÁS. Seit 1905 als Jurist für Rodolfo Lax tätig, wird später Amadeos Bevollmächtigter für die Familienunternehmen.
URGELL, MODEST (1839–1919). Katalanischer Maler und Komödienautor, bekannt für seine katalanischen Landschaftsgemälde und Friedhofsbilder, die Ende des 19. Jahrhunderts sehr gefeiert wurden. Ab 1894 in Barcelona an der Kunsthochschule Escuela de la Llotja Professor für Landschaftsmalerei. Der Künstler erfreute sich großer Popularität und war auch wirtschaftlich erfolgreich. Zudem betätigte sich der Maler in der Welt des Theaters als Impresario, Bühnenbildner und Regisseur.
VICENTA SERRANO (1889–1937). Seit 1910 Nachfolgerin von Juanita als Köchin im Hause Lax bis zum Ausbruch des Bürgerkrieges 1936.
VIÑAS, FRANCESC (1863–1933). Der in Moià gebürtige Tenor debütierte 1888 zunächst in Mataró, dann am Gran Teatro del Liceo in Barcelona sowie 1889 an der Mailänder Scala; sein Ruhm führte ihn von dort an die berühmtesten Opernhäuser in Europa und in den USA. Er spezialisierte sich auf einige Wagner-Opern. Vor seinem Rückzug 1918 wurde er in Katalonien überaus populär, weil er es wagte, Wagner auf Katalanisch zu singen.
VICTORIA EUGÉNIE (1887–1969). Enkelin der englischen Königin Victoria, durch ihre Heirat mit Alfonso XIII. Königin von Spanien (1906–1931).
VIVES, MIGUEL (1842–1906). Begründer der Sociedad Espirita del Vallés, aus der später die Sociedad Espírita de Catalunya hervorging. Seine überragende Nächstenliebe brachte ihm den Beinamen »Apostel des Guten« ein.
WALDEN, DRINA. Assistentin von Violeta Lax Rahal.
Anmerkung und Dank der Autorin
Es ist wohl angebracht zu verdeutlichen, dass Die Geister schweigen ein fiktives Werk ist – trotz des dokumentierten historischen Hintergrunds. Amadeo Lax und seine Familienmitglieder sind ebenso fiktiv wie alles, was in dem Roman die Regierung Kataloniens – die Generalitat de Catalunya – und das Museu Nacional d’Art de Catalunya (MNAC) betrifft; auch alle Publikationen, die das Werk von Lax oder das Schicksal seines Vermächtnisses beschreiben, sind frei erfunden. Die erwähnten Museen hingegen existieren tatsächlich, und sie besitzen unbestritten eine große Anziehungskraft, beherbergen sie doch Bestände aus der Epoche, die auf diesen Seiten behandelt wird.
Selbstverständlich ist Octavio Conde ein fiktiver Charakter, doch sein familiäres Umfeld gab es tatsächlich: Die Familie Conde gründete Ende des 19. Jahrhunderts in Barcelona ein Warenhaus, das spätere Grandes Almacenes El Siglo, das zum Vorbild für weitere große Warenhäuser in ganz Spanien wurde und für die Bevölkerung von Barcelona eine echte Institution darstellte, die schließlich eintausendfünfhundert Angestellten Beschäftigung bot. El Siglo brannte am Weihnachtsfeiertag 1932 nieder. Offiziellen Angaben zufolge verursachte ein Kurzschluss an einer kleinen Spielzeugeisenbahn in einem der Schaufenster den Brand. Es gab keine Todesopfer zu beklagen. Das Warenhaus wurde in Rekordzeit an seinem neuen Sitz in der Calle Pelai wieder aufgebaut, doch der nahende Spanische Bürgerkrieg, der Zweite Weltkrieg und zudem die tiefgreifenden gesellschaftlichen Umwälzungen, die inzwischen eingetreten waren, verhinderten, dass El Siglo wieder im Glanz vergangener Zeiten erstrahlte.
Auch der tragische Untergang des Passagierschiffes Príncipe de Asturias , bei dem im Roman Casimiro Brusés umkommt, ist ein historisches Ereignis, das in Wirklichkeit aber etwas später stattfand, als ich mir es in diesem fiktiven Werk erlaube, nämlich am 5. März 1916.
Die spiritistische Gesellschaft, die mittwochnachmittags im Haus der Familie Lax ihre Treffen abhielt, gab es nicht, jedoch andere, ähnlich ausgerichtete Gesellschaften wie die Sociedad Espírita Fraternidad Humana mit Sitz in Sabadell, die von Miguel Vives geleitet wurde. Die Versammlungen dieser spiritistischen Gesellschaft, die sich an ähnlichen Gruppen in den Vereinigten Staaten und England ausrichtete, fanden in der Tat mittwochs statt. Der Spiritismus war eine geistige und philosophische Strömung, die Ende des 19. Jahrhunderts in der spanischen Gesellschaft tiefe Spuren hinterließ. Er hatte zahlreiche Anhänger, und
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