Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf
doch nicht automatisch behämmert.«
Lucas zuckte mit den Schultern. »Och, bei deiner Frau de Santis wäre ich mir auch nicht so sicher, ob die alle Latten am Zaun hat.«
»Sie ist eine intelligente, logisch denkende Frau«, widersprach Mara.
»Dann bleibt nur noch eine Erklärung, die dir noch weniger gefallen wird«, überlegte Lucas. »Sie ist eine Betrügerin, die mit dieser Geisternummer Leute abzockt, wie ich es gleich vermutet habe.«
»Dir kann es doch egal sein â du hast mit ihr schlieÃlich nichts zu tun«, protestierte Mara genervt.
»Solange sie niemandem wehtut, ist ihr Job ja auch nicht völlig sinnfrei«, lenkte Lucas ein. »Jemand glaubt, er hätte Geister im Haus, daraufhin schwebt sie mit Kerzen, sanften Worten und Weihrauch hinein und wieder hinaus â und danach ist der Kunde glücklicher. Und sie um ein paar Euro reicher. Ist für beide Seiten wohl okay  ⦠«
Mara zwang sich, ihre Wut hinunterzuschlucken. Aber vermutlich war das die Meinung vieler Leute, wenn sie zum ersten Mal von Sybillas Beruf hörten. Mara seufzte. Glücklich sind die Unwissenden!
»Meinst du denn, du könntest noch mehr herausfinden? Ãber die Morde, meine ich? Ich hab so ein Gefühl, dass da noch mehr dahinterstecken könnte  ⦠«
Lucas sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. Dann lächelte er auf einmal. »Okay, wenn es dir so wichtig ist, durchforste ich das Internet noch mal richtig nach Infos. Vielleicht komme ich sogar an Polizeiberichte ran  ⦠« Seine Mundwinkel zuckten, als hätte er selbst gerade Spaà an der Jagd bekommen. »Vielleicht sollten wir sogar mal an den Tatort gehen, zu diesem Kaufhaus.«
Mara stutzte. »Tatort? Was soll das bringen? Willst du da nach drei Jahre alten Spuren suchen?«
Lucas machte eine wegwerfende Geste. »Quatsch. Aber es gibt doch bestimmt Zeugen. Und an so etwas Spektakuläres werden die sich ihr Leben lang erinnern.«
»Zeugen? Menschen? « Mara lächelte. »Du meinst, du vertraust auf richtige Menschen â ohne Festplattenspeicher?«
Lucas schien seine Antwort abzuwägen. »Das menschliche Gedächtnis ist natürlich fehlerhaft. Aber mehr haben wir nicht. Und wenn ich all das für dich tue â zeigst du mir endlich deinen Spionagekram. Aber in aller Ausführlichkeit, und ich will wissen, wo es das gibt.«
Mara warf Emilia â ihrer Abhörtechnik mit den rotblonden Ringellöckchen â einen kurzen Blick zu und grinste. »Versprochen. Ich werde dir alles zeigen.«
11. Kapitel
Aus: »Die Wahrheit über Geister« von Prometheus Schröder
Maras Geisterfreunde hielten Wort und begleiteten sie am nächsten M orgen tatsächlich auf ihrem Weg zum Spukhaus. Adrian benahm sich dabei allerdings so auffällig, dass Mara froh war, dass ihn auÃer ihr und Emilia niemand sehen konnte. Offenbar hatte er in einem Spionagefilm gesehen, wie man sich mit dem Rücken an die Wand drückte und sich in Etappen von Hauswand zu Hauswand arbeitete, während man sich ständig umsah. (Er ging liebend gern ins Kino, es kostete ihn ja nichts.) Einmal meinte er, auf einem Hausdach einen Schatten gesehen zu haben, aber als er hochflog und die Lage überprüfte, war dort nichts zu sehen. SchlieÃlich schwebte er zurück und drängte sich zwischen Emilia und Mara.
»Während ihr euch gestern mit diesem Keks unterhalten habt, war ich übrigens nicht untätig«, verkündete er.
Mara seufzte, denn sie wusste, dass Adrian eine Nachfrage erwartete. »Okay, und was hast du Wichtiges getan?«
»Ich habe mich in der Geisterwelt umgehört, ob jemand mehr über diese Schatten weiÃ.«
Die beiden Mädchen, das lebende und das tote, horchten erstaunt auf. »In der Geisterwelt?«, fragte Mara fasziniert.
Emilia war dagegen skeptischer. »Du meinst mit dieser Welt jetzt aber nicht deinen verstaubten Schachpartner, oder?«
»Nein, natürlich nicht«, erwiderte Adrian beleidigt. »Pierre hat den Schachclub seit zweihundert Jahren nicht verlassen. Nicht mal, als man ihn in ein Parkhaus umgebaut hat. Nein, ich rede von einem geheimen Treffpunkt  ⦠von der Bar der Geister .« Er sprach diesen Namen aus, als wollte er eine Gruselgeschichte erzählen, und Emilia schien tatsächlich noch blasser zu werden, als sie sowieso schon war.
»Eine Bar für
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