Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf
Adresse, Emilia?«
»O ja, wir führen dich hin!«, sagte sie begeistert. »Dann können wir gucken, ob du verfolgt wirst. Und ich sehe mal, wie der âºKeksâ¹ so wohnt.«
Mara seufzte. »Okay, ihr könnt mitkommen. Aber nur, wenn ihr in Lucasâ Anwesenheit die Klappe haltet. SchlieÃlich kann er euch aus irgendeinem unerfindlichen Grund hören.«
»Behalt deinen Maulkorb«, erwiderte Adrian bissig. »Ich komme sowieso nicht mit. Emilia reicht für heute Abend als Aufpasserin.«
Mara sah ihn forschend an. »Hey, das mit den Tieren war wirklich nicht böse gemeint!«
Der Geisterjunge nickte, aber mit den Gedanken schien er woanders zu sein. »Geht ohne mich, so weit ist es ja nicht. Ich hab heute Abend noch etwas vor  ⦠« Ohne ein weiteres Wort schwebte er durch die Haustür hinaus.
Emilia zuckte mit den Schultern. »Adrian wird lernen, mit deinem neuen Job zurechtzukommen.«
Auf dem Weg zu Lucas löcherte Emilia sie zu ihrem ersten Arbeitstag. Sie wollte alles wissen: Wie es in dem Haus aussah, ob sie schon einen Einsatz hatte, wie Sybilla sich kleidete und vor allem, was es bei der Geisterjägerin zu essen gab.
Als Mara von dem leeren Kühlschrank und der Diät berichtete, war Emilia enttäuscht. Erst die genaue Beschreibung der Erdbeerschnitten, die Sybilla Mara mitgebracht hatte, munterte sie wieder auf.
Lucas wohnte in einem Mietshaus, etwa eine Viertelstunde von Maras Zuhause entfernt. Als Mara klingelte, ertönte kurz darauf seine Stimme in der Gegensprechanlage. Lucas war hörbar verblüfft, dass Mara wirklich zu ihm gekommen war. Ihre Feindschaft war schlieÃlich noch nicht lange her.
Dann ertönte der Türsummer. »Dritter Stock«, rief jemand von oben.
Kurz darauf stand Mara vor einer offenen Wohnungstür. In einem der hinteren Räume klapperte es. Das Geräusch klang verdächtig nach jemandem, der nicht mit Besuch gerechnet hatte und jetzt hektisch das Aufräumen der letzten Wochen nachzuholen versuchte.
»Letztes Zimmer rechts, und mach die Tür zu!«
Mara folgte der Stimme und fand Lucas, der gerade einen Stapel Zeitschriften von einem blauen Sessel nahm und mit Schwung in einen Schrank warf. Dann griff er nach einem Kissen, das auf dem Boden lag, und legte es auf den Sessel. »Hallo!«, sagte er und stellte sich so verklemmt vor das Zimmer, als wäre es ihm peinlich.
Mara blickte sich um. Na ja, aufgeräumt sah anders aus. Niemals wäre sie auf die Idee gekommen, dies könnte das Zimmer eines Dreizehnjährigen sein. Eher das Hauptquartier eines Reparaturdienstes für explodierte Geräte. Auf dem Schreibtisch, in den Regalen und auf dem Boden standen und lagen lauter Elektronikteile herum, denen jemand die Eingeweide herausgerissen hatte. Ein Chaos aus Computern, Handys, wirren Kabeln und einzelnen Steckern.
»Setz dich doch!« Mit einer unsicheren Geste deutete Lucas auf die einzig freie Fläche â den blauen Sessel.
»Du verbringst viel Zeit mit künstlicher Intelligenz, oder?« Mara konnte sich die Frage nicht verkneifen, während sie das Angebot annahm. »Triffst du dich eigentlich auch mal mit menschlichen Wesen?« Im selben Moment wurde ihr bewusst, dass ihre Worte ziemlich beleidigend waren. »Entschuldige, war nicht bös gemeint.«
Aber Lucas lächelte. »Kein Problem. Eigentlich treffe ich mich ständig mit Freunden, mit Jan und Mats. Meistens basteln wir zusammen an den Computern rum. Aber in den Sommerferien sind beide mit ihren Familien weg. Urlaub für die anderen â Kabelsalat für mich.«
»Kommt mir bekannt vor«, bemerkte Mara. »Die Ferien sind bei mir auch immer ziemlich langweilig, so ohne Freundinnen. Wir fahren selten weg, weil meine Eltern arbeiten müssen.«
»Jep, kenn ich!«, nickte Lucas, fegte ein Bündel Mehrfachsteckdosen von seinem Schreibtischstuhl und hob ein Laptop vom Boden auf die Knie. Er klappte es auf, tippte etwas ein und drehte den Bildschirm so, dass Mara ihn sehen konnte. »Ich habe ein paar Zeitungsartikel über den Tod deines Geisterjägers gefunden. Dieser hier ist eigentlich am aufschlussreichsten.«
Mara betrachtete das Foto, auf dem ein Kran vor einem Kaufhaus zu sehen war. Sie deutete auf das Datum. »Das ist schon drei Jahre her. Sybilla lebt erst seit einem Jahr in dem Haus. Es hat also zwei Jahre leer gestanden  ⦠« Sie
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