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Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Titel: Die Gelbe Maske Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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habe, sind binnen einer Viertelstunde zu Protokoll gegeben."
     
    *
     
    „Sie haben doch alles so gelassen, wie Sie es vorgefunden haben?" fragte Derek. Er war mit einem seiner Assistenten, Jack True, mit dem Sheriff, und Doktor Frinch gekommen. Der Doktor besaß eine Privatpraxis; er war jedoch als Gerichtsarzt zugelassen.
    „Ich habe nichts berührt", erwiderte Sutton. „Ausgenommen die Klinken der Haustür und des Schlafzimmers."
    „Das ist alles?"
    „Nicht ganz, ich war im Bad", schaltete sich Claire ein. Die kleine Gesellschaft stand im Wohnzimmer der Hütte. Den Toten hatte außer Sutton noch keiner gesehen.
    Derek blickte seine Frau an. „Was hast du dort gewollt?" fragte er.
    „Na, was denn wohl?" erwiderte Claire leicht gereizt. „Ich habe mir die Hände gewaschen."
    Derek nickte. Mit der Fußspitze stieß er die Tür zum Schlafzimmer zurück. Dann trat er mit Sheriff Brick, dem Arzt und Jade True über die Schwelle. Der Tote lag auf dem runden Bastteppich vor dem Bett. Er ruhte mit dem Gesicht zur Erde. Doktor Frinch ließ sich neben Myers auf die Knie nieder, um ihn kurz zu untersuchen. „Er ist mindestens schon eine Woche tot", stellte er fest. „Wird Zeit, daß er unter die Erde kommt."
    „Glauben Sie, daß er hier draußen ermordet wurde?" fragte der Sheriff.
    Frinch schüttelte den Kopf. „Das bezweifle ich. Wie Sie sehen, erfolgten die Einschüsse aus nächster Nähe. Anderthalb Meter, würde ich sagen, vielleicht noch weniger. Myers hat Blut verloren . . . aber offensichtlich nicht in diesem Zimmer. Wir müssen uns erst die anderen Räume ansehen."
    „Ich hab' ihn gefunden!" sagte in diesem Moment jemand von der Tür her.
    Die Männer wandten sich um. Im Türrahmen stand Briskin. Er wirkte sehr aufgeregt und warf einen kurzen, scheuen Blick auf den Toten. „Ich hab' den Wagen gefunden", sagte er dann.
    „Myers Wagen?" fragte Derek, der sofort schaltete.
    „Ich nehm' es an", erwiderte Briskin. „Er liegt im See, das Dach ist etwa zwanzig Zentimeter unter Wasser."
    Derek wandte sich an seinen Assistenten. „Bleib hier, Jack, und halte ein wenig Umschau." Dann ging er mit dem Sheriff hinaus. Sutton und Claire folgten in einigem Abstand. Am Seeufer stand der junge Fotograf aus Briskins Werbeteam und starrte ins Wasser.
    „Tatsächlich", sagte Derek, als sie das Ufer erreicht hatten. „Das ist Myers Wagen!"
    „Merkwürdig", meinte Sutton. „Wir standen ganz in der Nähe, aber wir haben nichts bemerkt. Na ja, wer vermutet denn auch so etwas."
    „Wir?" fragte Derek.
    „Ja, Ihre Gattin und ich."
    „Und wo waren die anderen?"
    „Die kamen erst später."
    „Hm", machte Derek und schaute sich um.
    Sutton warf Claire einen raschen, prüfenden Blick zu. Claire machte einen blassen, abgespannten Eindruck. Sie rauchte eine Zigarette. Es sah trotzdem nicht so aus, als ob sie die mißtrauischen Fragen ihres Mannes aufregten.
    „Hier erkennt man noch die Reifenspuren", meinte Derek. „Sie sind ziemlich schwach; es hat in den letzten Tagen oft und heftig geregnet, deshalb sind sie so stark ausgewaschen. Der Täter hat vermutlich den ersten Gang eingelegt und ist losgefahren; kurz vor dem Wasser ist er dann abgesprungen."
    „Warum hat er den Toten nicht im Wagen gelassen?" fragte der Sheriff.
    „Das kann uns nur der Mörder beantworten", meinte Derek.
    „Das Ufer fällt sehr steil ab", erklärte Sutton mit nachdenklichem Gesichtsausdruck. „Aber nur an dieser einen, etwa drei Meter breiten Stelle."
    Derek blickte Sutton an. „Sie schließen daraus, daß der Täter sich hier auskennt?"
    Sutton erwiderte den Blick. „Und ob er sich auskennt! Oder haben Sie eine andere Erklärung dafür?"
    „Wann sind Sie das letzte Mal in der Hütte gewesen?" wollte Derek wissen.
    „Vor zwei Wochen, an einem Sonntag."
    „Sie haben in der Nähe niemals ein verdächtiges Individuum bemerkt?"
    „Was heißt hier verdächtiges Individuum?" fragte Sutton spöttisch. „Natürlich sieht man von Zeit zu Zeit ein paar Leute, die hier draußen Ruhe und Entspannung suchen; die Bucht gehört zwar mir, aber niemand kümmert sich um die Privatschilder, die ich auf den Zufahrten aufgestellt habe. Besonders für Liebespaare bildet dieses stille Fleckchen einen geradezu magnetisch wirkenden Anziehungspunkt; man hat sogar schon mehrmals die Hütte aufgebrochen, um sich ganz ungestört einem trauten Beisammensein hingeben zu können."
    „Der Mörder muß nach der Tat zu Fuß nach Apron Town marschiert sein",

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