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Die Geliebte des griechischen Reeders

Die Geliebte des griechischen Reeders

Titel: Die Geliebte des griechischen Reeders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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er verächtlich. „Wie kannst du mich beschuldigen, dich verfolgen zu wollen?“
    Lindy dachte daran, wie selbstherrlich Atreus reagiert hatte, als sie sein Büro betrat, und musste sich einer schmerzlichen Tatsache stellen. „Jetzt begreife ich, warum du damals mit mir nichts anfangen wolltest. Ich passte nicht zu dir und deinen hochtrabenden Ansprüchen und war nicht gut genug für dich … höchstens als Geliebte im Hintergrund. Was du mit mir gemacht hast, werde ich dir nie verzeihen.“
    Spöttisch zog Atreus eine Braue hoch. „Wenn du fertig bist, würde ich jetzt gern weiterarbeiten.“
    Die Worte und seine eiskalte Stimme hallten wieder und wieder durch ihren Kopf, während sie im Zug saß. Wie konnte sie diesen Menschen immer noch lieben, einen Mann, dem sie so erschreckend gleichgültig war?
    Dennoch bereute sie nicht, ihn ein letztes Mal aufgesucht zu haben. Jetzt wusste sie genau, wie er zu ihr stand, und konnte nur hoffen, dass er wenigstens einen Teil von dem begriffen hatte, was sie ihm sagen wollte.
    Am nächsten Tag ging Lindy zum Arzt, um endlich ihre Magenprobleme zu ergründen. Seine Assistentin nahm ihr Blut ab und machte verschiedene Tests. Danach saß Lindy endlos im Wartezimmer, und wieder fühlte sie sich abgeschlagen. Ihr wurde übel, nachdem sie sich schon am Morgen übergeben hatte.
    Als sie endlich ins Behandlungszimmer gerufen wurde, erwartete sie eine schockierende Mitteilung.
    „Sie sind schwanger“, eröffnete ihr der Arzt.
    Aber das war doch völlig unmöglich!
    Er reagierte nachsichtig, das hatte er oft genug gehört. Er werde sie gründlich untersuchen, schlug er ihr vor und erkundigte sich nach ihrer Periode.
    In letzter Zeit war sie ziemlich unregelmäßig aufgetreten, musste Lindy zugeben. Aber sie waren doch keinerlei Risiko eingegangen. Verständnisvoll machte der Arzt sie darauf aufmerksam, einige Anzeichen in ihrem Körper ließen keinen Zweifel an der Schwangerschaft. Es sei möglich, dass eine Frau in der ersten Phase nach der Empfängnis nochmals eine leichte Periode habe, ehe die Schwangerschaftshormone sich durchsetzten.
    Nachdem er Lindy darauf hingewiesen hatte, dass auch Kondome keine hundertprozentige Sicherheit böten, musste Lindy sich der schockierenden Wahrheit stellen: Sie erwartete ein Kind von Atreus!
    Vorsichtig fuhr sie nach Hause und versuchte, sich mit der Tatsache auseinanderzusetzen, dass sie und Atreus erbittert gestritten und Schluss gemacht hatten, während in ihrem Körper ein neues Leben zu wachsen begann. Ihr anfängliches Staunen, das beglückende Gefühl, Mutter zu werden, wurde schnell von weniger schönen Empfindungen gestört.
    Atreus wollte sie nicht, und noch weniger wollte er ihr Baby. Die Erkenntnis ließ alles in Lindy erstarren, ihr wurde eiskalt. Atreus hatte ihr brutal und unmissverständlich klargemacht, wie er über das Thema Kinder dachte. Eine Familie gründen wollte er bestenfalls, wenn er verheiratet war – mit einer reichen Griechin aus seinen Kreisen.
    Am frühen Abend rief Alissa sie an, um mit ihr über die Einzelheiten des Umzugs in ihr Landhaus zu plaudern. Doch mitten im Gespräch platzte Lindy mit der Nachricht heraus, sie erwarte ein Baby.
    „Meine Güte! Hast du es Atreus schon gesagt?“
    Es war nicht ganz einfach, ihrer Freundin klarzumachen, dass sie Atreus auf gar keinen Fall davon erzählen wollte. „Das könnte ich einfach nicht durchstehen, Alissa. Schließlich weiß ich genau, dass er weder mich noch das Baby will.“
    „Je eher du umziehst, desto besser“, tröstete Alissa sie mitleidig. „Mach dir keine Sorgen. Du brauchst Atreus Dionides nicht mehr.“
    Als Lindy an diesem Abend im Bett lag, versuchte sie sich genau das einzureden. Sie führte sich alles vor Augen, was sie an Atreus gestört hatte. Ohne ihn würde ihr Leben sehr viel besser verlaufen. Doch letztlich liefen all ihre Erinnerungen darauf hinaus, wie glücklich sie mit ihm gewesen war – auch wenn dieses Glück von Anfang an auf Sand gebaut war.
    Atreus war einfach nicht der richtige Mann für sie, sagte Lindy sich schließlich. Zu unterschiedlich waren ihre Vorstellungen vom Leben. Und sie würde ihr Schicksal allein meistern, schließlich war sie eine Kämpfernatur .
    Schützend legte Lindy die Hand auf die leichte Rundung ihres Bauches. Ja, sie würde es schaffen. Auch wenn sie wusste, dass es unendlich schwierig werden würde, ein Kind ohne Vater großzuziehen.
    Entschlossen schob sie den Gedanken beiseite und malte sich aus, wie

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