Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Geliebte des griechischen Reeders

Die Geliebte des griechischen Reeders

Titel: Die Geliebte des griechischen Reeders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
Vom Netzwerk:
wäre auch zu viel verlangt gewesen. So weit es ihr in ihrem Zustand möglich war, musste sie sich auf ihr Geschäft und das Kind konzentrieren, das sie erwartete, und durfte keinen Gedanken mehr an Atreus Dionides verschwenden.
    Abgesehen von dem Baby, auf das sie sich mehr und mehr freute, war die Beziehung mit ihm der größte Fehler ihres Lebens gewesen.
    An einem Sonntagmorgen erwachte Lindy davon, dass Alissa an ihrem Bett stand und ihr die Zeitung direkt vor das Gesicht hielt. Entsetzt blickte sie auf die reißerische Überschrift, die über zwei Seiten lief. „ Großreeders heimliche Geliebte erwartet Baby.“
    „Das übertrifft meinen schlimmsten Albtraum“, keuchte sie und starrte auf ihr Foto, das auf der Titelseite prangte. Es war das Bild auf der Schaukel, mit dem sie Werbung für ihr Geschäft gemacht hatte. „Woher können sie das haben, Alissa?“
    Ihre Freundin stöhnte auf. „Sieht so aus, als hätte jemand von Chantry House zwei und zwei zusammengezählt und sein Wissen an die Presse verkauft.“
    Noch ehe Lindy den Begleitartikel gelesen hatte, brach ihr der kalte Schweiß aus. Doch nachdem sie den Bericht über ihre Beziehung zu Atreus überflogen hatte, in dem sie als „Wochenendgeliebte“ bezeichnet wurde und auch die unerwartete Trennung und Gerüchte über eine Schwangerschaft erwähnt wurden, war sie außer sich. Ihr Foto mit dem unübersehbaren Babybauch neben dem stolzen Paar Atreus Dionides und Krista Perris zu entdecken war mehr, als sie ertragen konnte.
    Auf dem Nachttisch summte ihr Handy wie eine zornige Wespe, und Lindy meldete sich zögernd. Wie erstarrt saß sie da, als sie Atreus’ dunkle Stimme erkannte.
    „Hast du den Artikel in der Sunday Voice schon gesehen?“, fragte er eisig.
    „Ja …“
    „Ich nehme den Helikopter und komme zu dir. Wir müssen besprechen, wie wir darauf reagieren. In einer knappen Stunde bin ich da.“
    „Ich will nicht, dass du herkommst, und ich will auch nicht mit dir sprechen“, versuchte Lindy heftig, ihn davon abzubringen.
    „Dir bleibt keine andere Wahl.“ Die Verbindung war unterbrochen.
    Besorgt hörte Alissa ihr zu, als sie von Atreus’ Absicht berichtete. „Das mag dir gegen den Strich gehen, Lindy, aber es wird Zeit, dass du dich mit ihm aussprichst.“
    „Wieso?“ Schwerfällig hievte Lindy sich aus dem Bett und blickte ihre Freundin empört an. „Nachdem er mich so mies behandelt hat, schulde ich ihm nicht das Geringste. Das habt ihr, du und Elinor, doch auch gesagt.“
    „Sicher … in der Hitze des Gefechts“, räumte ihre Freundin ein. „Aber ich habe mit Jasim darüber gesprochen und so ungern ich es zugebe – was er sagte, hat mich nachdenklich gestimmt. Selbst wenn du von Atreus Dionides nichts wissen willst – er ist der Vater deines Kindes. Und es hat ein Recht, seinen Vater zu kennen. Deshalb wäre es klüger, die Sache jetzt offen zu besprechen, statt sie zu vertuschen. Genau genommen hat die Presse dir die Entscheidung bereits abgenommen.“
    Nervös und gleichzeitig von einer beunruhigenden Vorfreude erfüllt, Atreus wiederzusehen, atmete Lindy tief durch. Natürlich hatte das Kind ein Recht darauf, seinen Vater kennenzulernen. So weit hatte sie noch nicht gedacht. Alissas Mahnung hatte sie auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
    Nun erst wurde ihr bewusst, wie kompliziert das Verhältnis zwischen Vater und Kind sich in Zukunft gestalten konnte, wenn sie jetzt nicht ehrlich gegenüber Atreus war.
    „Die ganze Straße wimmelt von Reportern“, riss Alissa sie aus ihren Gedanken. „Falls du hinauswillst, rate ich dir, den Weg durch die Felder zu nehmen.“
    „Danke für die Warnung. Ich werde erst einmal duschen.“ Seufzend ging Lindy zum Bad.
    „Ich bleibe noch einen Moment und suche dir etwas Passendes zum Anziehen heraus“, schlug Alissa vor.
    „Wo hast du eigentlich deine Kinder gelassen?“ Erst jetzt war Lindy aufgefallen, dass Alissa ihr quirliges Töchterchen Evelina und den sechs Wochen alten Alek nicht mitgebracht hatte.
    „Ich habe sie in Alexanders Obhut gelassen.“
    Skeptisch sah Lindy die Freundin an. Sie hatte den russischen Industriellen einmal in seiner Vaterrolle erlebt, während Alissa sich von der Geburt ihres Sohnes erholte und das Kindermädchen krank geworden war. Damals hatte Alexander vergeblich versucht, dem Neugeborenen die Flasche zu geben, und seine kleine Tochter Evelina mit einem Paket Kekse gefüttert, statt etwas zu kochen.
    „Mit der Zeit muss er lernen, sich

Weitere Kostenlose Bücher