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Die Geliebte des griechischen Reeders

Die Geliebte des griechischen Reeders

Titel: Die Geliebte des griechischen Reeders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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tröstend es sein würde, Alissa und Elinor in Zukunft öfter sehen zu können.

7. KAPITEL
    „Mit deinen Produkten verkaufst du Träume vom glücklichen Landleben.“ Ein letztes Mal zupfte Alissa den geblümten Rock ihrer Freundin zurecht. Lindy saß auf einer Schaukel im Schatten eines Apfelbaumes, auf dem Schoß hielt sie einen Weidenkorb voll duftenden Lavendels. „Deine Kunden sollen das Gefühl haben, diesen Traum zu leben.“
    Ehe der Fotograf Lindy heranzoomen konnte, um ein weiteres Foto von ihr zu schießen, rutschte sie seufzend auf dem schmalen Schaukelbrett herum. Ihr Bauch war mittlerweile prall und schwer, jede Bewegung machte ihr zu schaffen. Selbst im hübschen Kleid und mit professionellem Make-up fühlte sie sich schrecklich, der Bauch kam ihr vor wie ein Berg.
    Nie hätte sie sich träumen lassen, dass die Zeit der Schwangerschaft gleichzeitig die schwierigste Phase ihres Lebens würde. Vor vier Monaten hatte sie The Lodge verlassen und wohnte inzwischen in einem idyllischen, reetgedeckten Haus, zu dem auch ein großes Stück Land gehörte.
    Sie hatte begonnen zu planen, wie sie ihr Geschäft einträglicher und zukunftssicherer gestalten konnte. Schließlich musste sie künftig nicht nur an sich, sondern auch an ihr Kind denken.
    Schon früher hatte sie mit Atreus über ihr Geschäft gesprochen und er hatte erklärt, warum ihre bisherige Arbeit so wenig Gewinn abwarf. Er hatte ihr geraten, einen Katalog mit romantischen und ansprechenden Hochglanzfotos herauszubringen und ihre Waren stilvoll zu verpacken. Und nun wollte sie seinen Rat befolgen.
    Alissas Mann Alexander wiederum hatte ihr klargemacht, dass selbst das kleinste Unternehmen ohne gezielte Werbung nicht auskam. Erst vor wenigen Tagen hatte ein Artikel über sie in einem der exklusiven Wohnmagazine gestanden, und jetzt schoss der Werbefotograf romantisch anmutende Fotos von ihr, gemeinsam mit den Hunden und ihrem herrlichen Garten.
    Doch für Träume war nun kein Platz mehr in ihrem Leben, musste Lindy sich widerstrebend eingestehen. Geschickte Make-up-Tricks waren nötig gewesen, um die dunklen Schatten unter ihren Augen zu überdecken, die schlaflose Nächte hinterlassen hatten.
    Während der ersten Monate nach ihrer Trennung war Atreus mit ständig wechselnden Damen gesehen worden, aber nur selten zweimal mit derselben. Mittlerweile aber hatte sich das geändert.
    Erst vor wenigen Wochen war er in einem Nobelrestaurant mit einer griechischen Schönheit fotografiert worden. Die Klatschkolumnisten hatten sich mit begeisterten Vermutungen über das ideale Paar überschlagen und auf baldige Hochzeit getippt.
    Lindy war sicher gewesen, ihre Liebe zu Atreus überwunden zu haben. Doch dann hatte Alissa ihr ein Hochglanzmagazin mit einem Artikel hingelegt, aus dem klar hervorging, dass Atreus vorhatte, jene Griechin, Krista Perris, zu heiraten.
    Tapfer hatte Lindy sich vor den anderen zusammengerissen. Erst als sie allein war, ließ sie den Tränen freien Lauf. Es zerriss ihr das Herz, Krista und Atreus als Paar auf der farbigen Doppelseite zu sehen. Krista war eine reiche Reedereierbin und in jeder Hinsicht genau die richtige Frau für Atreus.
    Elinors Mann Prinz Jasim hatte Lindy gedrängt, sich umgehend mit Atreus in Verbindung zu setzen und ihn wissen zu lassen, dass sie schwanger sei. Und Alexander hatte ihr sogar angeboten, es Atreus persönlich zu sagen. Doch sie hatte das Angebot hastig abgelehnt, weil sie befürchtete, der russische Milliardär könne bei der Begegnung handgreiflich werden.
    Als Atreus seine Freundin offiziell seiner Familie in Griechenland vorgestellt hatte – auch darüber berichteten die Magazine seitenweise –, waren Lindys letzte Zweifel an seinen ernsten Absichten ausgeräumt. Am schlimmsten hatte sie der Anblick des Fotos getroffen, das Atreus mit der schönen Erbin auf einer Galaparty seiner Familie zeigte. Bei ihr, Lindy, hatte er nicht einmal in Betracht gezogen, sich öffentlich mit ihr zu zeigen.
    Jetzt, mit dem dicken Bauch, konnte sie gar nicht daran denken, bei ihm zu erscheinen. Damit würde sie einen Skandal auslösen, der die Familien Dionides und Perris erschüttern, Atreus entsetzen und seine zukünftige Braut zutiefst demütigen musste.
    Außerdem war Lindy für so einen geschmacklosen Auftritt viel zu stolz, und inzwischen auch zu unabhängig und selbstbewusst. Ohne Atreus kam sie bestens zurecht. Sie brauchte ihn nicht.
    Doch glücklich war sie nicht. Das, so sagte sie sich immer wieder,

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