Die Geliebte des griechischen Reeders
keinem auffällt. Ist dir das den Rummel wert, den der Prozess aufwirbeln wird?“
Finster runzelte Atreus die Stirn. „So einfach ist es nicht. Der Artikel wird meine Familie in Griechenland schockieren.“ Er senkte den Blick. „Du magst es nicht wissen, Lindy, aber ich habe vor, mich zu verloben …“
„Danke, dass du es mich wissen lässt“, unterbrach sie ihn trocken.
Er straffte sich und schien sich zwingen zu müssen weiterzusprechen. „Die Enthüllung dürfte für Krista, meine zukünftige Frau, ihre Familie und deren Freunde unerhört peinlich werden. Wir beide sind nicht die Einzigen, die von diesem Zeitungsartikel betroffen sind.“
Als Lindy hörte, wie mitfühlend Atreus über Krista sprach, fühlte sie sich noch schlechter als zuvor. Ihre Anspannung wuchs. Um ihre, Lindys, Gefühle hatte er sich nie gekümmert. Seine Gleichgültigkeit traf sie mitten ins Herz.
Unwillig schüttelte sie den Kopf. Er sah, wie ihr seidiges Haar bei jeder Bewegung im Licht glänzte. „Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was du hier willst.“
„Eine schriftliche Aussage von dir, dass das Kind, das du erwartest, nicht von mir ist, damit die Sache eindeutig geklärt ist“, forderte Atreus ohne jede Regung. „Meinen Anwalt habe ich mitgebracht. Er wartet im Hubschrauber und wird dir den entsprechenden Wortlaut diktieren.“
Erschüttert blickte Lindy ihn an. Seine Worte brachen ihr das Herz. All ihre Hoffnungen waren zerstört. Ihre Freunde hatten recht gehabt mit ihrem Rat, Atreus sofort wissen zu lassen, dass er Vater wurde, und ihn dann schleunigst zu vergessen. Doch sie hatte gewartet und geschwiegen. Ihr Zögern hatte alles nur noch schlimmer gemacht. Längst hatte er ein neues Kapitel in seinem Leben aufgeschlagen, in dem es keinen Platz für sie gab.
„Du hast also alles vorbereitet.“ Sie trat einen Schritt zurück und blickte aus dem Fenster. Die Hunde schienen zu spüren, was in ihr vorging. Aufmunternd stupsten sie ihr Frauchen an, und Sausage knurrte warnend. „Schon gut“, beruhigte sie den Vierbeiner und kraulte seinen struppigen Kopf. „Mir geht es bestens.“
„Lindy …“ Atreus zögerte, ehe er weitersprach. „Wenn ich jetzt nicht sofort etwas unternehme, werden die Gerüchte, die dieser Artikel losgetreten hat, immer wieder neu aufflackern.“
Ihr schoss das Blut in die Wangen, sie wirbelte herum. Doch die Bewegung war zu schnell, sie verlor das Gleichgewicht. Alles drehte sich vor ihren Augen. Halt suchend klammerte sie sich an eine Sessellehne. Ihre Beine drohten unter ihr nachzugeben.
Benommen schüttelte sie den Kopf, als Atreus zu ihr stürzte und schützend den Arm um sie legte. „Alles in Ordnung?“
„Nein“, erwiderte sie mit bebender Stimme. „Nichts ist in Ordnung.“
Der vertraute Duft seiner Haut, seines Haares ließ sie erschauern und erinnerte sie an intimste Augenblicke. Ein tiefes Verlangen durchfuhr sie, ließ ihre Brüste schwellen und eine wohlige Wärme zwischen ihren Schenkeln entstehen. Dann sah sie Krista Perris mit dem langen blonden Haar, der Modelfigur und dem Glamourlächeln vor sich – die Frau, die Atreus heiraten wollte.
Verzweifelt riss Lindy sich von ihm los und ließ sich kraftlos in den Sessel sinken.
„Es war Zeitverschwendung, mit deinem Anwalt herzukommen“, brachte sie mühsam hervor. „Ich kann dir nicht helfen.“
„Du meinst, du willst mir nicht helfen?“, bemerkte Atreus aufgebracht.
Langsam hob sie den Kopf. „Von wem, glaubst du, ist das Baby?“
Er zuckte die Schultern. „Das geht mich nichts an. Ich will nur eine schriftliche Erklärung von dir, um reinen Tisch zu machen, damit man mich und meine Familie nicht endlos mit unseligen Gerüchten über ein uneheliches Kind verfolgt“, setzte er ungeduldig hinzu.
Mit bebenden Fingern strich Lindy sich das Haar aus der Stirn und suchte nach den richtigen Worten. Wie sollte sie Atreus klarmachen, warum sie ihm die Schwangerschaft monatelang verschwiegen hatte? Die Wahrheit, mit der sie ihn jetzt konfrontieren musste, würde ihn umwerfen.
„Ich kann diese Erklärung nicht abgeben, weil es eine Lüge wäre“, setzte Lindy vorsichtig an. „Was ich dir zu sagen habe, Atreus, wird dir nicht gefallen … das Baby, das ich erwarte, ist von dir.“
Er kniff die Augen zusammen, und seine Züge wurden hart und abweisend. „Das ist unmöglich.“
„Es gibt keine hundertprozentig sichere Schwangerschaftsverhütung“, hielt Lindy ihm vor. „Irgendetwas ist bei uns
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