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Die Geliebte des Malers

Die Geliebte des Malers

Titel: Die Geliebte des Malers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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denken, dass du wenigstens ein wenig Verständnis für mein abscheuliches Verhalten aufbringen kannst.«
    In der Stille, die folgte, konnte Cassidy Jeffs Gitarrenspiel durch die dünnen Wände der Wohnungen hören.
    »Colin.« Sie suchte in seinem Gesicht, und ihre Miene wurde weicher. »Du siehst so müde aus.«
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht änderte sich, und für einen Moment glaubte Cassidy, er würde zu ihr herüberkommen. Doch er blieb stehen, wahrte den Abstand, der zwischen ihnen lag. »Ich weiß nicht genau, wann ich mich in dich verliebt habe. Vielleicht schon in jener ersten Nacht im Nebel. Oder als du das erst Mal in diesem Kleid vor mir standest. Vielleicht ist es schon Jahre her … Vielleicht habe ich mich schon in dich verliebt, bevor ich dich überhaupt getroffen habe. Ich nehme an, das ist jetzt nicht mehr wichtig.«
    Cassidy starrte ihn stumm an. Sie brachte kein Wort über die Lippen.
    »Ich bin kein einfacher Mann, Cassidy. Das hast du mir einmal gesagt.«
    »Ja«, brachte sie endlich hervor. »Ich erinnere mich daran.«
    »Ich bin egoistisch und unbeherrscht und launisch. Ich habe nur wenig Geduld, außer für meine Arbeit. Ich kann dir jetzt schon versprechen, dass ich dich verletze, dass ich dich zur Weißglut treibe, dass ich unvernünftig und ungeduldig bin, aber … niemand wird dich je so sehr lieben wie ich. Niemand.« Er hielt inne, und noch immer konnte sie nichts tun als ihn anstarren. »Ich bitte dich darum, die Vernunft in den Wind zu schlagen und meine Frau zu werden, meine Geliebte, die Mutter meiner Kinder. Ich bitte dich darum, dein Leben mit mir zu teilen, mich so zu nehmen, wie ich bin.« Wieder machte er eine Pause, und seine Stimme klang sanft und zärtlich, als er erneut anhob. »Ich liebe dich, Cassidy. Dieses Mal liegt mein Schicksal in deinen Händen.«
    Sie sah ihn unentwegt an, während er sprach. Sie hörte, wie der Akzent seines Heimatlandes mit jedem Wort, das er sagte, stärker wurde. Doch noch immer rührte er sich nicht, machte keine Anstalten, auf sie zuzukommen, sondern stand am anderen Ende des Zimmers.
    Cassidy erinnerte sich an seinen Gesichtsausdruck, als sie vor seiner Berührung zurückgezuckt war. Langsam ging sie auf ihn zu. Als sie vor ihm stand, schlang sie die Arme sanft um seinen Nacken und barg ihre Wange an seiner Schulter. »Halt mich, Colin.«
    Vorsichtig legte er die Arme um sie, ließ seine Wange auf ihrem Haar ruhen.
    »Halt mich fest, Sullivan«, wies sie ihn erneut an und schmiegte sich an ihn. Sie hob den Kopf, bis ihre Lippen auf seinen Mund trafen.
    Seine Umarmung wurde fester, so fest, dass sie zufrieden aufseufzte. »Ich liebe dich«, wisperte sie zwischen zwei leidenschaftlichen Küssen. »Ich habe ewig warten müssen, bevor ich es dir endlich sagen durfte.«
    »Du hast es mir jedes Mal gesagt, wenn du mich anschautest.« Colin vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. »Ich wollte nicht wahrhaben, dass ich mich in dich verliebt hatte, wollte nicht akzeptieren, dass es so schnell geschehen konnte, so mühelos, so unaufhaltsam. Das Gemälde war fast fertig, erst da habe ich mir eingestanden, dass ich niemals mehr ohne dich leben kann.« Er senkte die Stimme und zog Cassidy noch enger zu sich heran. »Ich bin wirklich fast wahnsinnig geworden in diesen letzten beiden Wochen. Ich habe dein Porträt angestarrt und wusste doch nicht, wo du warst oder ob ich dich je wiedersehen würde.«
    »Jetzt hast du mich doch«, murmelte sie und protestierte nicht, als er seine Hände unter ihren Bademantel schob und zärtlich ihre Haut streichelte. »Und Vince kann das Bild haben.«
    »Nein. Ich habe dir schon einmal gesagt, dass manche Bilder nicht zum Verkauf stehen. In diesem Bild liegt zu viel von uns beiden.« Er schüttelte den Kopf und sog tief den regennassen Duft ihres Haares in sich auf. »Nein, auch Vince kann ich es nicht überlassen.«
    »Aber ich dachte …« Ihr wurde klar, dass sie nur angenommen hatte, Vince hätte im Atelier von ihrem Porträt gesprochen. Es lag ein neues Glück in der Erkenntnis, dass Colin nie vorgehabt hatte, das Gemälde von ihr zu verkaufen. Weil es die Darstellung ihrer Liebe zueinander war.
    »Was hast du gedacht?«, fragte er nach.
    »Nichts, es ist unwichtig.« Sie presste ihre Lippen auf seinen Hals. »Ich liebe dich.« Sie ließ ihren Mund über seine Haut hinauf zu seinem Kinn wandern, sonnte sich in dem Wissen, dass dies alles nun ihr gehörte.
    »Cass.« Als er seine Hände in ihrem Haar vergrub, spürte

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