Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
Vom Netzwerk:
unfähig zu sprechen und versuchten, wieder zu Atem zu kommen. Er strich Willa das Haar zurück und badete ihr Gesicht in Küssen. Raiden wollte so verharren, bis der feine Nebel sich auflösen und die Nacht sich zum Tag wandeln würde. Willa küsste ihn sanft, zärtlich, und er presste die Stirn an ihren Hals.
    »Ah, Liebes«, sagte er. »Du hast wirklich eine ganz besondere Art an dir.«
    »Ich bin froh, dass du das schließlich doch noch herausgefunden hast.«
    Er lächelte und hob den Kopf, um sie anzusehen. Bei Gott, sie ist wunderschön, dachte er. Er liebte dieses befriedigte Lächeln, er liebte es, wie sie seine Küsse erwiderte. Er liebte sich vorzustellen, wie leicht er sie wieder mit derselben erderschütternden Kraft wollen könnte wie wenige Augenblicke zuvor. Er fand es wunderbar zu wissen, dass diese Frau durch seine Berührung ihre Erfüllung fand. Nachdem er seine Hosen abgestreift hatte, rollte Raiden sich auf die Seite und legte Willas Bein über seines.
    Sofort schmiegte sie sich in die Wärme seines Körpers und legte die Hand auf seine Brust. Noch nie hatte sie etwas Ähnliches erfahren wie dieses Zusammensein mit Raiden. Willa wusste, dass es mehr als nur fleischliche Lust war, das ihre Vereinigung so unbeschreiblich intensiv gemacht hatte. Sie fühlte sich auf ewig an diesen Mann gebunden, und sie vermochte nicht zu sagen, ob es in Kalkutta oder in Malakka geschehen war oder in den Tagen allein in ihrem Gefängnis, als sie erkannt hatte, dass sie ihn liebte. Von ganzem Herzen und wie wahnsinnig liebte. An jenem Tag in der Schänke hatte er sie gefangen genommen. Sie hatte ihm so viel bedeutet, dass er sie vor dem Sterben bewahrt hatte, dass er auf die Suche nach ihrem Kind gegangen war und ihrem Ehemann die Stirn geboten hatte.
    Sie wollte nie von ihm getrennt sein, und es ihr tat weh, auch nur daran zu denken. Doch er war ein Gesetzloser, ein Gejagter, und sie beide wussten, dass die Behörden ihn eines Tages fassen würden. Raiden hatte immer behauptet, er sei niemandem verpflichtet, besonders nicht mit seinem Herzen, und Willa dachte, dass er nichts über ihre Gefühle würde hören wollen. Ihr Blick glitt über sein Gesicht, und als ob er es spürte, wandte er den Kopf und schaute zu ihr herunter.
    Raiden grub seine Hand in ihr Haar und zog eine ihrer Locken an seine Lippen. Er versuchte, nicht die Stirn zu runzeln, als er die Frage in ihren Augen las. »Woran denkst du, kleine Füchsin?«
    Ihre Kehle zog sich zusammen. Wie sehr wollte sie für immer mit diesem Mann zusammen sein. Aber Raiden Montegomery lebte nur für den Tag, nur für die Stunde. Für das Schwert. Sie würde nicht um mehr bitten, als was sie jetzt hatte. Denn er konnte es nicht geben. »Ich habe mir gewünscht, wir könnten hier bleiben.«
    »Das können wir, bis zum Morgen.« Er beugte sich zu ihr und küsste sie. »Schlaf, Liebes. Hier kann uns nichts geschehen. Ich werde dich die ganze Nacht in den Armen halten. Das wünsche ich mir schon seit langem.«
    »Wie lange?«
    Er lächelte, als sie sich wieder in seine Arme kuschelte. »Seit ich dich in deinem Hotel in Kalkutta am Fenster sitzen sah.«
    Willa gähnte und schmiegte sich noch enger an Raiden. »Ich wusste, dass du dort warst«, sagte sie schläfrig. »Und dass du auf mich aufgepasst hast.«
    »Ach, Liebste.« Er streichelte ihren nackten Rücken. »Für dich bin ich so durchsichtig wie Glas.«
    Schon halb im Schlaf seufzte sie. »Bei mir, Raiden, hast du nichts zu befürchten.«
    Aber er fürchtete sich. Weil er wusste, dass er sie liebte. Doch solange er sich mit ihr verstecken und die Mission vergessen müsste, die er noch zu erfüllen hatte, könnte er es nicht. Seufzend drückte er einen Kuss auf ihren Scheitel und genoss das Gefühl, sie nackt in seinen Armen zu halten. Er wünschte, er könnte ihr die Worte sagen, könnte ihr all das geben, was sie verdiente, doch er gab zu, dass er Angst hatte. Angst, dass sie kein Leben mit ihm wollte, dass ein Teil von ihr ihn nur als ein Abenteuer sah, auch wenn seine innere Stimme ihm sagte, dass dem nicht so war. Und er hatte tödliche Angst davor, Willa zu lieben würde sie beide zerstören. Die Verletzlichkeit, die mit der Liebe kam, hatte tief in seinem Herzen ein Loch hinterlassen, und es hatte zehn Jahre gebraucht, es zu schließen. Er neigte den Kopf und schaute auf Willa herunter. Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht, das im Schlaf weich und gelöst aussah. Als sie die Wange gegen seine Hand schmiegte und

Weitere Kostenlose Bücher