Die Geliebte des Piraten
seinen Namen flüsterte, zog sich Raidens Brust zusammen.
O Gott, du schickst mir die Liebe, wenn es noch etwas gibt, das ich zu Ende bringen muss.
Wenn er morgen früh schon sterben und sie verlassen könnte, möglicherweise mit seinem ungeborenen Kind.
Raiden schloss die Augen. Der Gedanke, sie müsste ohne ihn sein Kind zur Welt bringen, traf ihn bis ins Mark. Er durfte das nicht zulassen. Er würde nicht so wie sein Vater handeln, bei Gott nicht. Er würde einen Weg suchen und auch finden, alles zu haben. Ein Heim, einen sicheren Ort für sie und ihn, und ein ruhiges, sesshaftes Leben, in dem es niemanden mehr gab, der ihn um der Belohnung willen jagte, die auf seinen Kopf ausgesetzt war.
In der Abgeschiedenheit der Höhle, verborgen hinter dem tosenden Wasserfall und sicher vor den Geschöpfen des Dschungels, die durch die Nacht schlichen, hielt Raiden Willa in seinen Armen. Er wusste, dass er nur bei ihr den Frieden linden konnte, seine gequälte Seele auszuruhen. Aber so sehr er sich dies auch wünschte – er wusste, dass es unmöglich sein würde.
Auf die Arme gestützt, lag Willa mit dem Rücken auf den glatten Felsen und ließ sich die nackte Haut vom Dunst des Wasserfalls benetzen. Nach einer Weile rollte sie sich auf die Seite und schaute zu Raiden, der auf der anderen Seite des kleinen Felsbeckens lag und noch schlief. Selbst im Schlaf wirkten seine Muskeln angespannt. Sie erhob sich und ging näher an ihn heran. Ihr Blick glitt über sein langes Haar, die Narbe an seinem Kinn, den Ohrring, der auf seine Profession hinwies. Seine Brust und die Arme waren von Narben übersät, doch keine von ihnen beeinträchtigte die geschmeidige Anmut seines Körpers. Ein gezähmter Wilder, dachte Willa. Denn auch wenn er über die Kultiviertheit eines Gentlemans verfügte, so trat jene andere Seite an ihm sehr oft zutage – seine raue Seite, der Teil in ihm, der nicht vergessen konnte, auf der Straße groß geworden zu sein, ohne Liebe und erfüllt vom Kampf ums Überleben. So war es, wenn er ein Schiff betrat und die zum Dienst gepressten Seeleute befreite. So war es gewesen, als er so gemein und verletzend mit ihr gesprochen hatte, um sie von sich zu stoßen.
Willa wrang sich das Haar aus, während sie ihn ansah. Ihr Körper sehnte sich nach mehr von seiner Liebe. Sie strich sich das Haar zurück und ging näher. Für den Bruchteil einer Sekunde erfüllte eine Vorahnung sie; dann verdrängte sie dieses Gefühl und entschied, dass es Raiden heimgezahlt werden musste, dass er sie in all diesen Tagen auf seine sinnliche Folter gespannt hatte.
Raiden erwachte aus dem Schlaf und stöhnte, als er das vertraute Gefühl des Verlangens in seinen Lenden spürte. Er ließ sich von seinen erotischen Traumbildern treiben, bis er sich zwang, die Augen zu öffnen. Es kostete ihn Mühe, Gefühl und Wirklichkeit miteinander in Einklang zu bringen. Ein tiefer Atemzug entrang sich seiner Brust.
»Mein Gott, Weib, was tust du da?«
»Ich glaube nicht, dass ich dir das erklären muss.«
Ihr Mund spielte mit seiner Männlichkeit, umschloss ihn tief und fest, und ein heißes unkontrollierbares Beben erschütterte Raiden bis in die Zehen.
Er bog sich, machte stoßende Bewegungen. »Du bist verrückt!« Er öffnete die Augen und schaute zu, wie ihre Zunge ihn umkreiste. Nichts in seinem Leben war je so sinnlich und leidenschaftlich gewesen. »Du weißt doch sicher, dass dich das etwas kosten wird.«
»Bis jetzt bin ich mit jedem Handel einverstanden gewesen, den du vorgeschlagen hast, Montegomery.«
Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Doch alles Necken verschwand, als er sich aufsetzte, unfähig, noch mehr zu ertragen. Das Pulsieren steigerte sich, ihr Rhythmus verdrängte all sein Denken. Raiden spürte nur noch das Rauschen des Blutes und das Verlangen, das durch seine Adern strömte. Er zuckte unbeherrschbar zusammen. Plötzlich griff er unter Willas Arme, zog Willa auf seinen Schoß, schob ihre Beine auseinander und drang in sie ein. Er hielt sie fest, verwehrte es ihr, sein Stoßen zu erwidern. In Sekunden hatte er seinen Höhepunkt erreicht und vergoss seinen Samen.
Als die Leidenschaft verklang, bemerkte Raiden, dass Willa lachte. Wahrhaftig lachte!
»Willa«, sagte er und versuchte, beleidigt auszusehen.
Sie streckte die Arme über den Kopf und reckte sich wie eine Katze. »Es war schön, dich so zu sehen – so … hingegeben.« Es gab ihr ein unglaubliches Gefühl der Macht.
Raiden zog sie heftig an
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