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Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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ausdrückte. Sie wiederholte diesen Vorgang einige Male, wobei sie jedes Mal ein frisches Tuch benutzte. Schließlich säuberte sie die verletzte Stelle mit Rum. Sie wies Raiden an, ein sauberes Tuch darüber zu legen, während sie Tristan eines seiner langen Haupthaare auszupfte und in eine dünne Nadel einfädelte.
    »Ihr nehmt sein Haar zum Nähen, Willa?« Bei seinen leisen Worte spürte sie seinen Atem an ihrer Schläfe.
    »Die Indianer machen es so.« Sie warf einen letzten prüfenden Bück auf die Wunde. »In Amerika. Ich habe es von einem Medizinmann gelernt, als ich einen Freund besuchte.«
    »In Amerika?«
    Sie musste ihre Hemmung überwinden, in Tristans Haut zu stechen, doch in Anbetracht dessen, was sie ihm bis jetzt an Schmerzen zugefügt hatte, war jetzt nicht die Zeit zu zaudern. »Ja. Ich bin dort geboren. In Charles Towne in Carolina.«
    Also deshalb hatte er ihren Akzent nicht einordnen können.
    »Ich habe gehört, dass das ein ziemlich wildes Land ist«, sagte einer der Männer und sah Willa abwartend an.
    »Oh, Sir, es ist wunderschön dort und mit keinem Ort zu vergleichen, den ich gesehen habe, seit ich von zu Hause fortging.«
    »Und wann war das?«, fragte Raiden.
    Eine Welle des Heimwehs drohte Willa zu verschlingen und sie beugte den Kopf ein wenig tiefer. »Vor fünf Jahren.«
    Das Schiff neigte sich wieder auf die Seite, und Willa wurde gegen Raiden gedrückt, ihr Po presste sich gegen seine Lenden. Raiden widerstand dem Drang, mit einer stoßenden Bewegung darauf zu reagieren und bellte stattdessen einen seiner Männer an: »Sag Kahlid, dass er in den Wind drehen soll!« Er bemühte sich, Willa nicht noch einmal so nah zu kommen. Aber es ließ sich nicht verhindern, und Raidens Widerstand versagte, als seine Hände sich wieder fester um ihre Taille schlossen und er fühlte, dass sie das Korsett nicht trug, das er für sie aufgetrieben hatte. Allmächtiger, war sie denn völlig nackt unter dem Kleid? Der Reiz dieser Fantasie löste eine Welle heißen Verlangens in ihm aus, und er beugte sich über sie. Er sah, wie sie mit kleinen, raschen Stichen Tristans Wunde schloss. Dann bemerkte er die Träne, die über ihre Wange rollte. »Willa?«
    Sie antwortete nicht und beendete schweigend ihre Arbeit, aber für einen Augenblick verlor sie sich in der Erinnerung an die Vergangenheit, an eine Zeit, in der sie noch die Tochter ihres Vaters gewesen war und niemals Angst um ihre Sicherheit hatte haben müssen. Ihr Vater hatte sie abgöttisch geliebt, und sie hatte ihr Leben ganz und gar unter Kontrolle gehabt. Das alles ist schon so lange her, dachte Willa. Es war die Zeit der Unschuld gewesen, die niemals zurückkehren würde. Sie verknotete den letzten Stich und wandte sich an Balthasar. »Habt Ihr ein Heilkraut für die Wunde? Etwas, das eine Entzündung verhindert?«
    Seine dunklen Augenbrauen zogen sich bei ihrer Frage zusammen. »Das habe ich.«
    »Könnt Ihr es vorbereiten, während ich den Verband zurechtschneide?«
    »Warum fragt Ihr ihn danach?«, bemerkte einer der Männer säuerlich. »Er hat den Splitter drinnen gelassen.«
    Balthasar warf dem Mann einen bitterbösen Blick zu, aber ehe er etwas erwidern konnte, mischte sich Willa ein. »Balthasars Finger sind zu groß, um eine solche Wunde innen abtasten zu können. Und wer konnte schon vermuten, dass in einer so kleinen Wunde ein Stück von der Klinge stecken geblieben ist?«
    »Ihr habt es vermutet«, stellte Balthasar fest und sah Willa an.
    Sie zuckte mit den Schultern, die feindseligen Blicke des Mannes zermürbten sie allmählich. »Mr Dysart braucht jetzt Ruhe.« Ihr Blick glitt zu Raiden, und der Ausdruck ihrer Augen strafte ihn dafür, den Mann bewusstlos geschlagen zu haben. »Richtigen Schlaf. Und er muss beobachtet werden.«
    Mit geschickten Bewegungen zerstieß Balthasar einige Kräuter, vermischte sie mit Wasser und strich den Brei auf die genähte Wunde. Er stützte den Bewusstlosen hoch, während Willa ihn verband. »Es war nicht meine Absicht, Eure Autorität zu untergraben, Sir«, flüsterte sie dem Beduinen zu. »Und ich entschuldige mich, sollte ich Euch gekränkt haben.«
    Der Koch der Renegade starrte sie einen Augenblick lang an, ehe er nickte. In diesem Augenblick stürzte einer von Raidens Männern atemlos und bis auf die Haut durchnässt in die Kabine. »Captain, die Sea Warrior kommt näher.«
    Raiden nickte. »Sehr gut. Behaltet sie im Auge. Und ihr anderen geht wieder auf eure Posten.« Die Männer

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