Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
Vom Netzwerk:
später, auf dieses Schiff zu treffen.
    »Setzt den Union Jack.«
    Balthasar runzelte die Stirn.
    »Und holt die Segel ein. Lasst es herankommen, aber es darf uns nicht überholen. Und lasst die Mastspitze nicht aus den Augen.« Tristan reichte ihm das Fernrohr und ging zur Leiter, die zum Achterdeck führte.
    Balthasar beugte sich über die Reling, während Tristan auf das Deck hinunterstieg. »Was habt Ihr vor, Sir?«
    Tristan zuckte mit den Schultern. »Bluffen, mein Freund. Was bleibt uns anderes übrig?«

13
    Raiden sah Willa. Als sie seinen Blick erwiderte, durchströmte ihn eine Woge der Erleichterung. Sie lächelte.
    »Danke.« Sie legte die Hand um sein Kinn und küsste ihn sanft.
    Sie hat dies noch nie zuvor erlebt, das begriff Raiden plötzlich, und er erwiderte ihren Kuss mit einer Zartheit, die ihn selbst überraschte, eine Zartheit, von der er nicht gewusst hatte, dass er sie besaß.
    »Ich bin froh, dass es dir gefallen hat, kleine Füchsin. Dir dabei zuzusehen, ist mir schon fast Befriedigung genug.«
    Sie spürte, wie ihre Wangen zu glühen begannen. »Fast genug?«, fragte sie und ließ die Hand über seine Brust gleiten bis zu der Wölbung seiner Hose, unter der sich seine Erregung deutlich abzeichnete. Raiden stöhnte und presste ihre Hand dagegen, ehe er sie an seine Lippen führte und einen Kuss darauf hauchte.
    »Habe ich etwa einen Dämon losgebunden?«
    »Ja, das hast du«, sagte sie und stützte sich hoch auf den Ellbogen.
    Ihre nackten Brüste waren eine Versuchung an sich und Raiden zog ihr das Hemd hoch und streifte ihr den Träger über die Schulter. »Jetzt nicht, und nicht hier.« Er küsste sie und als Willa rasch und verlangend darauf reagierte, spürte Raiden erneut das Verlangen wie einen Blitz durch seine Lenden zucken. Widerstrebend stand er auf und lief zur Quelle. Ohne stehen zu bleiben ging er bis in die Mitte des Wasserlaufs und tauchte unter. Als er wieder auftauchte, stand er hochaufgerichtet in der Strömung, die Hände auf die Hüften gestützt.
    Willa starrte nachdenklich auf seinen breiten Rücken. Sie war unsicher, was sie fühlte, und ganz die praktische Frau, die sie war, versuchte sie, dem Aufruhr der Gefühle, die in ihr tobten, mit kühler Sachlichkeit zu begegnen.
    Es gelang ihr nicht, und sie konzentrierte sich deshalb auf das Vorherrschendste.
    Das also ist es, was immer gefehlt hat, dachte sie lächelnd und streckte sich. Sie spürte noch ein leichtes, herrliches Vibrieren in sich. Und sie wollte mehr, denn sie wusste, dass dies nicht alles gewesen war. Sie erhob sich und zupfte ihr Hemd zurecht, während sie zum Ufer hinunterging. Nur das leise Plätschern des Wassers war zu hören, als sie sich erfrischte. Heute Nacht ist eine Barriere eingerissen worden, dachte Willa. Die Intimität hatte die Fremdheit vertrieben und ihr etwas gegeben, das sie niemals besessen hatte – das Bewusstsein für ihren Körper, ihr Frausein.
    Willa schämte sich nicht, dass sie diese Entdeckung zusammen mit Raiden gemacht hatte. Ihr schien es, als sei sie seit ihrer Heirat in Tücher eingehüllt gewesen, die sie daran gehindert hatten, ganz und gar Frau zu sein, sie war eingeschränkt gewesen von der Gesellschaft und deren Maßstäben. Bis zu dem Augenblick, da Raiden sie zum ersten Mal geküsst, sie zum ersten Mal berührt hatte.
    Und dennoch – mit der Lust, die er in ihr weckte, kamen auch die Schuldgefühle, weil sie mehr wollte. Sie hatte zugelassen, dass ein Mann sie berührte, der nicht ihr Ehemann war. Es änderte nichts, dass Alistar ihren Körper so oft genommen hatte, wie es ihm gefallen hatte, und dass es stets mit einer kalten Gleichgültigkeit geschehen war, die immer das Gefühl der Demütigung bei Willa hinterlassen hatte. Wie eine Hure war sie sich jedes Mal vorgekommen. Doch das Ehegelübde gab Alistar dieses Recht. Aber heute Nacht hatte ihr Herz Raiden dieses Recht zugestanden. Diese Erkenntnis überwältigte Willa, und sie wusste, dass ein tieferes Gefühl als das der Lust allein die Wurzel dafür war, dass sie sich zu Raiden hingezogen fühlte.
    Sie schaute zu Raiden und ließ den Blick auf seinem nackten Rücken verweilen. Wie konnte es ihr solche Lust bereiten, diesen Mann einfach nur anzusehen? Wie konnte es sie mit solcher Freude erfüllen, wenn er ihr eines seiner seltenen Lächeln schenkte?
    »Raiden.«
    Er hob nur die Hand und hieß sie schweigen.
    Willa runzelte die Stirn, und sie fühlte Besorgnis in sich aufsteigen, als sie, wie es ihr vorkam,

Weitere Kostenlose Bücher