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Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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vorhabe.«
    »Hast du auf der Renegade über deine Pläne gesprochen?«
    »Ja. Alle Männer an Bord werden in die Entscheidungen einbezogen«, erklärte er.
    »Dann könnte jeder der Verräter sein.« Sie stopfte sich das Hemd in die Hose und schloss den Gürtel.
    »Ja. Und deshalb möchte ich nicht, dass du zu viel mit meinen Männern redest.«
    »Würde es nicht noch verdächtiger wirken, wenn ich sie ignoriere? Würden sie dann nicht vermuten, dass wir sie verdächtigen?«
    Sie hatte Recht. »Wahrscheinlich ja.«
    »Würde es uns nicht eher nützen, sie gewissermaßen einzulullen, damit sie sich in sicher fühlen? Vielleicht verraten sie sich dann durch ihre Sorglosigkeit.«
    »Nein«, erwiderte er heftig, und seine Miene verfinsterte sich, als er auf Willa zuging. »Bring dich nicht in Gefahr.« Er packte sie am Arm. »Hast du das verstanden?«
    Sie schaute ihn groß an. »Beruhige dich, Raiden.«
    Er ließ sie los und rieb sich das Gesicht. Willa zog seine Hand fort und stellte sich so nah zu ihm, dass ihre Körper sich fast berührten. »Ich werde versuchen nichts zu tun, was dazu beitragen könnte, dich an den Galgen zu bringen.« Ihr Lächeln war bittersüß.
    Raiden sorgte sich nicht um sich. »Dann wirst du dich also benehmen?«
    Ihr Lächeln strahlte auf. »Natürlich nicht. « Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn leicht. Dann bückte sie sich, hob ihre Satteltasche auf und steckte sich eine der Pistolen in den Hosenbund. Ihr Messer verbarg sie im Stiefelschaft.
    Raiden nahm die Fackel und die schwere Tasche, dann schaute er sich noch einmal auf der kleinen Lichtung um, ehe er Willa zum Lagerplatz zurückführte. Sein Blick glitt über sie, als sie vor ihm herging. Die Männerkleidung betonte ihre Figur höchst aufreizend.
    »Diese Sachen sind unanständig«, murrte er. Die Hosen saßen viel zu eng und betonten jede ihre Kurven und Rundungen.
    Willa schaute über die Schulter zurück und musste lächeln, als sie seinen Blick auf ihrem Po verweilen sah. »Mir gefallen sie. Ich denke, ich werde von jetzt an immer Hosen tragen, denn sie sind bedeutend bequemer und praktischer als ein Kleid.«
    Raiden stöhnte gequält. Sie sah womöglich noch entzückender aus als in ihren Kleidern, ohne die meterlangen, pfundschweren Stoffe, und er fragte sich, wie er es schaffen sollte, die Hände von ihr zu lassen. Und wie er seine Männer davon abhalten sollte, sie anzuglotzen. Als sie den Lagerplatz erreichten, sahen ihnen alle entgegen. Die Männer waren um das Feuer versammelt, Jabari lag schlafend auf dem Lager aus Farnblättern.
    Nealys Augen verengten sich, als er Willa und ihre Aufmachung eingehend betrachtete. Sie hob das Kinn, um ihn davor zu warnen, irgendeinen Kommentar abzugeben. Doch dann begann er plötzlich, in seinen buschigen grauen Bart hineinzulächeln. Willa konnte nicht sagen, warum seine Meinung über sie ihr wichtig war. Doch dass es so war, ließ sie auf der Hut sein, denn auch er konnte der Verräter sein. Kahlid schaute sie verstohlen an, als sie auf dem Polster aus Farnblättern Platz nahm, und Willa argwöhnte, dass er im Stillen kicherte.
    Unwillkürlich fragte sie sich, ob ihr ins Gesicht geschrieben stand, was vor wenigen Augenblicken in Raidens Armen mit ihr geschehen war. Immer, wenn sie ihn ansah, lächelte er sie mit diesem faszinierend intimen Lächeln an und schien sie daran zu erinnern. Er reichte ihr ein großes Blatt, das mit warmem, gekochtem Fleisch gefüllt war. Willa nahm es und schaute zweifelnd darauf herunter, ehe sie sich umblickte und nach den Affenkadavern Ausschau hielt. Sie konnte sie nicht entdecken. Entschlossen biss sie von dem Fleisch ab, ignorierte den seltsamen Geschmack und spülte es mit Wasser hinunter. Raiden setzte sich neben sie, und unterhielt sich mit den Männern, während er das Mahl mit ihr teilte.
    Sanjeev saß ihnen gegenüber und kaute an dem Affenfleisch – oder was auch immer es sein mochte. Das Weiße in seinen Augen hob sich hell gegen seine dunkle Haut ab. Die Goldketten an seinem Hals funkelten im Feuerschein, der sich in den kostbaren Steinen der vielen Ringe brach, die seine Hände schmückten. Er trug einen schwarzen Turban, und Willa vermochte nicht zu erkennen, wo der Stoff endete und sein Haar begann. Neben ihm hockte Vazeen, der Willa so unverwandt ansah, als sei sie ein köstlicheres Mahl als das, bei dem sie zusammensaßen. Ständig starrte er auf ihre Brüste, die sich vage unter dem dünnen rauen Hemd abzeichneten.

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