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Die Geliebte des Prinzen

Die Geliebte des Prinzen

Titel: Die Geliebte des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Lucas
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Lächeln, wenn er mit allen möglichen Tricks versuchte, ihr teure Geschenke aufzudrängen. Maxim bescherte ihr zärtliche Liebesnächte. Er brachte sie zum Lachen. Er war ihr erster Mann.
    Er würde es nicht ausnutzen, dass sie sich in einem unbedachten Moment verplappert hatte, noch dazu in seinem Bett. Doch sie hatte mit niemandem sonst über Alans Scheinverlobung gesprochen. Wer außer Maxim konnte die Information weitergegeben haben?
    Und dann kam ihr die schockierende Erkenntnis.
    Er hatte von Anfang an geplant, sie zu verführen.
    Nein! Ein lautes Schluchzen entrang sich ihrer Kehle. Wie benommen steuerte sie die nächste U-Bahn-Station an. Im Aufzug zur unteren Ebene überkam sie eine neue Welle von Übelkeit. Als sie endlich in dem halbleeren Waggon saß, spürte sie die neugierigen Blicke der anderen Passagiere auf sich. Sie wusste, was sie sahen: eine Frau ohne Mantel und mit rotgeränderten Augen, die einen Karton mit gerahmten Fotos und einer Zimmerpflanze an sich drückte. Eine Frau, die man am Heiligabend vor die Tür gesetzt hatte.
    Nur vor die Tür gesetzt? Oder auch übel hintergangen?
    Als sie zu ihrem Apartment kam, standen dort zwei Koffer vor der Tür, vollgestopft mit ihren Habseligkeiten. Die Schlösser waren ausgetauscht. Alan hatte sie ausgesperrt.
    Mit zitternden Fingern zog sie ihr Handy aus der Tasche, um Maxim anzurufen, doch er meldete sich nicht. Nach dreimaligem Läuten schaltete sich die Mailbox ein. „Rostov. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht.“
    Wieder wurde ihr entsetzlich übel. Sie begann zu sprechen: „Maxim, ich habe gerade etwas erfahren, das ich einfach nicht glauben kann …“
    Das Handy ging aus, die Leitung war tot. Schockiert blickte Grace auf das dunkle Display. Es war ihr Firmenhandy. Alan musste es gesperrt haben lassen.
    Nur keine Panik, dachte sie. Sie packte die Bilder in einen der Koffer, zog ihren dicksten Wollpullover über und warf den Karton mit der vertrockneten Pflanze in die Mülltonne. Kurze Zeit später saß sie mitsamt ihrem Gepäck wieder in der U-Bahn.
    Konnte das alles wirklich wahr sein?
    Maxims Stimme klang ihr noch im Ohr. Rau, dunkel, mit einem winzigen fremdländischen Akzent. Man sagt mir nach, ich hätte kein Herz. Das ist die Wahrheit, Grace. Betrachte es als Warnung.
    Mühsam die Koffer hinter sich herschleifend, kam sie aus der U-Bahn-Station gegenüber von Maxims Hotel. Da er nicht ans Telefon ging, nahm sie an, dass er noch im Büro war. Sie würde oben in seiner Suite auf ihn warten und …
    Nein, er war nicht im Büro. Er kam gerade die Straße entlang, Arm in Arm mit Francesca.
    Maxim sah blendend aus in seinem eleganten grauen Anzug und dem wehenden schwarzen Mantel. Die rothaarige Frau an seiner Seite trug ein helles Cape und schwindelerregend hohe Absätze. Fassungslos beobachtete Grace, wie die beiden zusammen das Hotel betraten. Ebenso fassungslos registrierte sie den Blick, den Francesca ihrem Begleiter zuwarf. Flirtend. Vertraulich. Liebevoll.
    Graces Beine drohten unter ihr nachzugeben. Mit letzter Kraft winkte sie ein Taxi herbei, hievte ihr Gepäck in den Wagen und ließ sich auf den Rücksitz fallen. „Heathrow“, wies sie den Fahrer an.
    Jetzt konnte sie die Augen nicht länger vor der grausamen Wahrheit verschließen. Sie liebte Maxim, und er … hatte sie arglistig um ihre Unschuld betrogen.
    Sie wollte nur noch nach Hause. Ihre Mutter würde sie in die Arme nehmen, ihr übers Haar streichen und ihr sagen: „Alles wird gut.“ Ihre Mutter kannte sich mit gebrochenen Herzen aus.
    Sie war unendlich dankbar, als es einem der Angestellten am Flughafen gelang, sie auf eine frühere Maschine umzubuchen. Auf dem Flug über den Atlantik am Abend dieses endlos langen Tages, eingeklemmt zwischen zwei dicken, schnarchenden Männern, hielt sie die Augen fest geschlossen. Wenn sie anfing zu weinen, könnte sie nie wieder aufhören.
    Denn sie hatte weit mehr zu beklagen als ein gebrochenes Herz.
    Wie sollte sie nun ihr Elternhaus retten? Wie ihre Mutter und die Brüder unterstützen? Die Lebensversicherung ihres Vaters war aufgebraucht, ihre Familie so gut wie bankrott. Der Arbeitsmarkt sah nicht gerade rosig aus, und wer würde sie auch einstellen? Schließlich war sie gerade gefeuert worden, weil sie im Bett ihres Liebhabers ein Milliarden-Dollar-Geheimnis ausgeplaudert hatte.
    Verzweifelt zog sie sich die dünne Wolldecke, die von der Airline gestellt wurde, bis unters Kinn. Jetzt kam es ihr beinahe komisch vor, dass sie

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