Die Geliebte des Zeitreisenden
Allgemeinen andere, weniger einschüchternde Heiler, es sei denn, es handelte sich um einen Notfall. Und wenn sie morgen nicht zur Arbeit im Labor erschien, dann würde wohl kaum jemand nach ihr suchen. Die anderen würden selbstverständlich annehmen, dass sie sich um ihre Pflichten als Hohepriesterin kümmerte.
Und nun hing sie fest. Wie immer allein.
Nicht einmal Merlin war hier. Fehler Nummer vier. Hatte sie sich wirklich eingebildet, die Eule bräuchte ihre Hilfe? Sie hätte es doch eigentlich besser wissen müssen. Der Vogel war gewitzt. Er würde niemals in eine Röhre fliegen, die keinen Ausgang hatte. Er würde niemals so in die Falle tappen wie sie. Also war sie selbst schuld, wenn sie hier an Austrocknung starb.
»Verdammt.« Mit der freien Hand schlug sie gegen die Metallwand und rief: »Schaltet die Kühlspulen aus, gebt mir ein Messer, und ich werde mich selbst befreien.«
Niemand antwortete. Der Sog des Lufteinlasses war so stark, dass er ihr die Haare vom Kopf zu reißen drohte. Wieder drehte sie ihr Handgelenk, aber die Maschen hielten ihre Finger in einem klauenartigen Griff gefangen. Sie war müde, ihr war kalt, Sie schloss die Augen und fiel in einen Halbschlaf.
»Hallo?« Jemand zog an ihrem Fuß.
Sie erwachte und riss ihren Kopf mit einem Ruck nach oben, der ihr beinahe die Haare samt Wurzeln ausgerissen hätte. Caels Zähne klapperten, die eine Seite ihres Körpers war bereits ganz taub. Sicherlich hatte sie nur geträumt, dass sie gerettet wurde.
Doch dann hörte sie wieder diese tiefe, sexy, aber dennoch unkenntliche Stimme. »Steckst du fest?«
Was glaubte der Kerl wohl? Dass die Hohepriesterin hier schlief, weil es ihr gefiel, zu einem Eisblock eingefroren zu werden? »Bitte, kannst du mich befreien?«
Eine warme Hand schloss sich um ihren Fußknöchel, und ein bemerkenswertes Prickeln fuhr an ihrem Bein hoch, während er daran zog.
»Au! Mein Haar steckt im Lufteinlass fest und meine Hand im Maschengitter... seit ich versucht habe, mich selbst zu befreien.«
Sie wollte gerade um eine Schere oder ein Messer bitten, als sie hörte, wie das Metall des Rohres knarrte und etwas dagegen schlug. Dann glitt der Brustkorb eines Mannes über ihre Beine. Diese Bewegung schob ihr die Robe hoch.
Heilige Göttin!
Nie zuvor war sie jemandem so nahe gewesen. Niemand wagte es doch, die Hohepriesterin zu berühren.
Aber er kroch über sie hinweg tiefer in die Röhre hinein und drängte sich an ihren Hüften vorbei. Ihre beiden Herzen hämmerten so heftig, als hätten sie einen Stromstoß erhalten. Seine Hitze bedrängte sie, und sie musste ein schockiertes Keuchen unterdrücken, als sie seine mächtigen, deutlich hervortretenden Muskeln spürte.
Es war unmöglich, die Hitze nicht zu empfinden, die zwischen ihnen pulsierte. Das Studium der äußeren Merkmale männlicher Erregung war die eine Sache, sie am eigenen Leib zu erfahren aber eine andere.
Der Fremde schob sich an ihrem Körper hoch, während Caels Sinne tobten. Noch nie zuvor hatte sich etwas so unbeschreiblich gut angefühlt. Sie wünschte, sie könnte seine Miene und seine Augen sehen. Selbst ihre empathische Gabe versagte. Ihre Erregung verhinderte es, dass sie ihn lesen konnte. Genoss er das Gefühl ihres Körpers ebenso sehr wie sie ihn? Wusste er, dass auch ihr Herz raste? Dass sich der Saum der Robe schon oberhalb ihrer Knie befand?
Ganz langsam kroch er an ihr entlang, über die Hüfte hinweg, und jetzt glitt sein Kopf zwischen ihre Brüste; sein warmer Atem hauchte über ihre Haut. Sein Mund war nicht mehr weit von dem ihren entfernt... o süße Göttin!
»Dieser Luftkanal ist wirklich nicht für zwei Personen geschaffen«, scherzte er.
Ihr Puls raste. Ihre Nervenstränge standen in Flammen. »Hier ist nicht genug Luft«, keuchte sie.
»Es reicht.« Er wand sich weiter, bis sich seine Wange gegen die ihre presste und sie die feinen Stoppeln eines Eintagesbartes spürte. Sein breiter Brustkorb wärmte sie. Ihre Hüften drängten sich gegen seine, und sie spürte, wie er hart wurde.
Sie versteifte sich. Also war er gar nicht gefühllos, und insgeheim freute sie diese Tatsache. Auch wenn es nicht so sein sollte.
Er kicherte, war von seiner körperlichen Reaktion offenbar keineswegs peinlich berührt, und dabei fühlte sich sein Atem warm und verlockend in ihrem Ohr an. »Keine Sorge. Hier ist nicht genug Platz, um sich noch näher zu kommen.«
Sie kniff die Augen zusammen. »Du weißt nicht, wer ich bin.«
»Du fühlst
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