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Die geraubte Braut

Die geraubte Braut

Titel: Die geraubte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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hinunter und schaffte es gerade noch, auf den Füßen zu landen.
    Der Jubel erhob sich bis zu den Deckenbalken, als die Frau in seine offenen Arme sprang und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Er nickte mit einer gutmütigen Grimasse und nahm seine Partnerin in die Arme, um sie über die Treppe zur Galerie hinaufzutragen.
    Ein Paar nach dem anderen tanzte, und die Musik wurde immer schneller. Portia lachte und klatschte mit den anderen, doch ihr Blut hämmerte in ihren Adern, und ihre Erregung, ein Überbleibsel jenes phantastisch intensiven Moments, drohte sie zu verzehren. Sie wollte tanzen. Sie musste tanzen. Ihre Haut glühte, ob vom Wein, von innerer Aufruhr oder dem wilden Tanz, wusste sie nicht, und es kümmerte sie nicht. Mit einem jähen Aufjuchzen sprang sie auf den Tisch, nachdem ein Paar heruntergesprungen war. Der Dudelsackspieler stürzte sich nun in den schnellsten, wildesten Tanz, den er im Repertoire hatte, und sie hielt Schritt. Sie drehte sich in furiosem Tempo auf dem breiten Tisch, mit fliegendem Haar und blitzenden Augen. Ihr Körper verschwamm zu einem schmalen Strich, als sie und der Musikant nun darum wetteiferten, wer mehr Ausdauer zeigte.
    Immer näher geriet sie an die Tischkante, wo Rufus stand, wie alle anderen gebannt vom wahnwitzigen Zauber ihres Tanzes. Ohne zu zögern, beugte sie sich mit ausgestreckten Händen vor, um dann rückwärts zu tanzen und ihn herauf zu winken. Die Menge tobte und stampfte, als Rufus auf den Tisch sprang. Portia warf den Kopf zurück, die Hände in die Hüften gestützt, und empfing ihn, ohne im Tanz innezuhalten, mit einem Lächeln, aus dem so viel einladende Herausforderung sprach, dass ihm kein Mann widerstanden hätte.
    Seine Füße flogen, als er ihren Rhythmus aufgriff, sie hochwarf, über die ganze Länge des Tisches, um sie wieder aufzufangen. Sie lachte mit einer merkwürdig wilden Intensität, als sie sich ihm anpasste und seine Schritte vorauszuahnen versuchte.
    Die Musik wurde von der stampfenden, johlenden Menge fast übertönt. Plötzlich sprang Rufus rücklings vom Tisch, streckte die Arme aus und umfing ihre Taille. Er hielt sie hoch über seinem Kopf, als wolle er einen Baumstamm werfen, dann verschob er seinen Griff und legte sie sich über die rechte Schulter.
    Mit einer Hand ergriff er einen Kerzenleuchter, mit der anderen eine Weinflasche und strebte zur Treppe. Portia, noch immer von der Leidenschaft des Tanzes gefangen, merkte kaum, dass Rufus sie, seine Beute, die Treppe zur Galerie hinauftrug, unter Getrampel und Beifallsrufen und den letzten quakenden Tönen des Dudelsacks.

Kapitel 11
    Rufus hielt zielstrebig auf die Kammer zu, die er in Fannys Haus immer benutzte. Die Flasche zwischen den Zähnen, öffnete er die Tür zu einem Raum am Ende der Galerie, trat ein und schloss sie mit dem Fuß.
    Den Leuchter stellte er auf den Kaminsims, die Flasche auf ein rundes Tischchen, dann entledigte er sich mit einer schwungvollen Bewegung seiner Trophäe, die er auf die Füße stellte.
    »Ich habe gewonnen«, stieß Portia atemlos hervor und strich sich die Haare aus den Augen.
    »Ein strittiger Punkt«, sagte Rufus, der mit der flachen Hand unter ihr Kinn fasste. Er küsste sie mit harten und gleichzeitig nachgiebigen Lippen. Sie spürte seinen Bart seidig an ihrer Haut. Es war wie am Morgen, und doch gab es eine zusätzliche Dimension, ein Gefühl absoluter Unabänderlichkeit und Schicksalhaftigkeit. Portia erwiderte seinen Kuss mit einer Glut, die ihrem beschleunigten Pulsschlag entsprach. Musik, Rufe, Gejohle drangen von unten herauf, und sie spürte noch den Rhythmus und die Leidenschaft in den Fußsohlen.
    Unvermittelt war sie sich jedoch nun ihres tosenden Blutes bewußt, des Duftes seiner Haut, des Gefühls seines Mundes, des Weingeschmacks auf seiner und ihrer Zunge. Seine Hände glitten über ihren Körper, und sie stellte sich auf die Zehenspitzen und schlang die Arme um seinen Nacken, als sie sich an ihn schmiegte.
    Rufus lachte leise an ihrem Mund auf Mit einer Hand umfasste er ihren Kopf und hielt ihn fest, während er mit seiner freien Hand sein Hemd aus der Hose zog, ungeduldig an den Knöpfen zerrte und es von den Schultern schüttelte. Die ganze Zeit über hielt er ihren Mund gefangen, während Portias Hände seinen Rücken hinauf strichen und seine Schultern kneteten.
    Als er zurücktrat, um seine Schuhe abzustreifen, folgte sie ihm lachend mit ihrem Mund. Auch er lachte, packte ihren Nacken und zog ihr Gesicht an sich. Seine

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