Die geraubte Braut
er kannte ihre Herkunft.
Sie schluckte die Tränen hinunter und wandte verstohlen den Kopf, um sich ihre Augen am Deckenzipfel zu trocknen.
Rufus setzte sich wieder auf. »Hätte ich es gewusst«, sagte er bedächtig, »dann wäre ich ein wenig anders vorgegangen.«
»Wie denn?« Portia war trotz ihres Jammers neugierig. »Ich dachte, es gäbe nur eine Möglichkeit.«
»Das schon«, sagte er, beugte sich über sie und strich mit einem Finger zwischen den kleinen hellen Hügeln ihrer Brüste hindurch. »Aber es gibt vielfältige Verfeinerungen.«
»Ach so.« Sie spürte, wie ihr Puls höher schlug, als sein Blick den ihren traf. Sie konnte seinen Ausdruck nicht deuten, wusste nicht, wovon er sprach, doch nagte eine kleine erregte Vorfreude an den Rändern ihrer Unerfülltheit.
»Sag mir, was du empfandest.« Er legte eine Handfläche über eine Brust und bedeckte sie völlig.
Portia runzelte die Stirn und suchte nach Worten, während ihre Brust unter seiner Hand prickelte, und sie spürte, wie die Spitze sich verhärtete. »Dass etwas hätte passieren sollen, das nicht passierte.«
Er lachte gedämpft. »Das dachte ich auch. Armer kleiner Spatz.« Er senkte seinen Kopf auf die andere Brust und ließ seine Lippen darüber gleiten. Wie schon einmal, war er sich deutlich bewußt, wie seidenweich ihre Haut war. Sie war wie das köstlichste Gewebe und wirkte im Kerzenschein unwahrscheinlich weiß. Seine Zunge umspielte ihre Brustknospe, und sie erbebte.
Er hob den Kopf und sah Verwunderung in ihren Augen. Die Wildheit des Tanzes war erloschen, der rasende Taumel, der sie an diesen Ort gebracht hatte. jetzt las er nur Neugierde und das langsame Ansteigen von Verlangen.
Die Hand auf ihrem Leib, die sie mit starkem Druck streichelte, raubte ihr den Atem. Sie warf den Kopf auf dem Kissen hin und her, verwirrt vom Ansturm der Gefühle, vom heißen Aufruhr ihres Blutes. Seine Hand drang zwischen ihre geschlossenen Schenkel, und sie teilte ihre Beine für ihn, vor bebender Vorahnung tief einatmend. Ihr Körper verlangte heftig danach, dass seine Finger eindrangen, und diesmal weinte sie vor Verwirrung und Lust.
Wieder nahm er ihren Mund in Besitz, während sein kühnes Vorgehen sie dem köstlichen Augenblick, von dem sie schon eine Ahnung bekommen hatte, näher brachte. Die Haut auf ihrem Körper zog sich zusammen, ihre Muskeln strafften sich; ihre Schenkel umschlossen fest seine Hand, da sie sich in dem aussichtslosen Bemühen anspannte, das Kommende hinauszuzögern, aber auch vor hoffnungslosem Verlangen, sich in der verzehrenden Lust zu verlieren.
Als sie sich zu verlieren glaubte, zog er seine Hand zurück. Ihr Körper verlangte sehnsüchtig nach Erfüllung. Der Schmerz des Verlustes ließ sie aufstöhnen. Er schob eine Hand unter ihr Gesäß und hielt es fest, als er sich in ihren Körper Einlass verschaffte. Ihr feuchtes, zartes Fleisch umschloss ihn eng, und er berührte ihren Mundwinkel mit seiner Zunge und ließ ein beschwichtigendes Raunen hören.
Er küsste ihre Lider, ihre Nasenspitze, während er mit einer Hand noch immer ihr Gesäß umfangen hielt und mit der andern ihre Brust liebkoste. Ihre Haut glühte, kehlige Laute der Wonne kamen über ihre Lippen. Er drang tiefer ein, und als ihm ihre Augen verrieten, dass sie bereit war, steigerte er das Tempo und stieß heftig in sie. Sie fasste nach seinen Oberarmen, als er sich hoch aufrichtete. Mit einem gutturalen Aufschrei überließ sie sich den Wogen der Lust.
Rufus hielt sie fest, als konvulsivische Zuckungen sie erfassten – bis sie schwer atmend die Augen aufschlug und ihn verwundert anschaute. Sie berührte lächelnd seinen Mund, und er staunte, wie schön sie in diesem Augenblick völliger Hingabe aussah.
Behutsam fing er an, sich wieder zu bewegen, und ihr Körper passte sich fast unmerklich seinem Rhythmus an. Wieder berührte sie seinen Mund, ließ dann ihre Hand tiefer gleiten und erstaunte ihn mit ihrer Liebkosung, einer Berührung, die bewirkte, dass er mit lautem Stöhnen einen explosiven Höhepunkt erreichte, der ihn bis ins Mark erschütterte.
Sie drückte seinen Kopf an ihre Brust und hielt ihn fest, während er sich von ihr rollte und schwer in die Matratze sinken ließ. Langsam wurde sein Atem ruhiger, und sie lagen reglos da, während der Lärm von unten unvermindert heraufdrang und Gepolter und Gejohle immer zügelloser wurden.
Nach einer Welle schlug Rufus die Augen auf und stützte sich auf einen Ellbogen. Er zeichnete die Linie
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