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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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hereinschaute.
    »Er hat dir sogar einen Hund geschenkt«, fuhr Mel fort.
    »Hmmm.« Em drückte Phoebe fester an sich.
    Mel bohrte weiter. »Magst du ihn denn nicht?«
    »Doch, er ist in Ordnung.« Em vergrub ihr Gesicht in Phoebes Hals.
    »Hört sich aber nicht so an.«
    »Doch, ich mag ihn wirklich.« Em setzte sich auf. Es ging ihr zu schlecht, um irgend etwas vorzutäuschen. »Bei uns zu Haus ist nur alles so komisch.«
    »Ich weiß.« Mel nickte. »Das Gesicht von deiner Mom sieht echt übel aus.« Sie beugte sich über den Bettrand und fiel beinahe hinaus, während sie unter dem Bett nach etwas Knisterndem fingerte, richtete sich dann mit rotem Gesicht und einer Packung Hostess-Napfkuchen in der Hand wieder auf. »Die hab ich aus der Küche geklaut. Phoebe geben wir besser nichts davon, sonst kotzt sie noch ins Bett.«
    Em war nicht sicher, ob nicht sie sich nach der Pizza und Dairy Queen in Mels Bett übergeben würde, aber nichtsdestotrotz nahm sie den kleinen Kuchen, den Mel ihr reichte.
    »Wo ist dein Dad?« fragte Mel, nachdem sie beide ein Stück Kuchen abgebissen hatten und die Cremefüllung aus der Mitte leckten.
    Em wurde schlecht. »Weg. Arbeiten.«
    »Hat das deine Mom gesagt?«
    Em nickte.
    Mel zuckte mit den Schultern. »Na gut.«
    Sie glaubt es auch nicht, dachte Em und platzte bei diesem Gedanken hervor: »Sie lassen sich nicht scheiden. C.L. ist nur jemand, den sie noch aus der High-School kennen, Sogar deine Eltern kennen ihn. Der einzige Boyfriend, den meine Mom jemals hatte, war mein Dad.«
    »Genau wie bei meiner Mom und meinem Dad.« Mel schüttelte missbilligend den Kopf angesichts der Tatsache, wie langweilig Erwachsene sein konnten, und biss ein großes Stück Kuchen ab. »Ich frage mich, wer wohl C.L.‘s Freundin gewesen ist.«
    Aus irgendeinem Grunde war das auch kein toller Gedanke. »Vielleicht hatte er gar keine«, meinte Em.
    »Bestimmt hatte er eine«, sagte Mel im Brustton der Überzeugung. »Er ist süß und lustig. Er hatte eine. Und ich wette, er hat noch immer eine.«
    Sie zwinkerte Em zu. »Er lächelt deine Mom ziemlich oft an.«
    »Sie sind alte Freunde«, wandte Em ein. »Deine Mom lächelte er auch an. Und deinen Dad ebenfalls.«
    Mel nickte. »Weißt du, wenn das ein Film wäre -«
    »Es ist aber kein Film«, sagte Em. »So etwas passiert Leuten wie uns nicht.«
    »Stimmt«, antwortete Mel. »Wir sind echt langweilig.
    Hey, Phoebe frisst deinen Kuchen!«
    »Phoebe!« Em riss ihr fast ganz weggessenes Kuchenstück in die Höhe und musste trotz allem wegen der weißen Sahne auf Phoebes Nase lachen. Ein wenig aufgeheitert stand sie auf, um den Kuchenrest wegzuwerfen. Menschen wie ihr oder ihrer Mutter passierte nie etwas. Oder wie ihrem Dad. Bei dem Gedanken an ihren Vater zog sich Ems Herz ein wenig zusammen. Ihnen passierte nichts. Niemals. Sie waren wirklich alle langweilig. Allesamt. Bis auf C.L. Sie stieg wieder ins Bett. »Hey, weißt du was? C.L. hat mir einen tollen Trick beigebracht. Er heißt das Gedächtnisbild, und man muss -«
    Mel beugte sich aufmerksam vor, und Em schob alle Gedanken beiseite außer dem Trick, den C.L. ihr gezeigt hatte.
    Das Telefon klingelte früh am Morgen. Maddie kämpfte sich aus den Tiefen des Schlafs nach oben. Sie spürte einen kleinen, aber angenehmen Schmerz in sich, den sie sich nicht ganz erklären konnte, und war ein wenig verwirrt, weil sie nicht wie üblich in ihrem Bett lag. C.L., selbst noch im Halbschlaf, nahm den Hörer ab, bevor sie ihn daran hindern konnte.
    »Hallo?«
    »Wer spricht dort?« Die Stimme am anderen Ende bellte so laut, dass Maddie sie verstehen konnte.
    »Gib mir den Hörer», zischte sie, aber C.L. hatte sich bereits aufgestützt, um zu sprechen, und er hatte tolle nackte Schultern, die ihren Geist nur noch mehr benebelten. Deshalb gab sie auf und hörte zu.
    »Henry?«
    »C.L., was zum Teufel tust du dort?«
    »Ich mache einen Besuch«, sagte C.L. schwach.
    »Es ist sieben Uhr morgens, mein Lieber.«
    »Ich weiß, Henry.« C.L. setzte sich aufrecht und fuhr sich mit der Hand über die Augen, um wach zu werden und schnell nachzudenken. »Was willst du?«
    »Ich will Maddie Faraday sprechen, du hirnloser Schwachkopf. Was tust du dort?«
    Maddie lehnte den Kopf in die Kissen und versuchte, nicht loszuprusten. Es war nicht gut, dass Henry Bescheid wusste, und C.L. sah deshalb so unbehaglich aus, dass es nicht fair war, sich darüber zu amüsieren, aber ihr ging es nach der letzten Nacht so gut, ihr Körper

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