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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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küsste sie ihn. Sie atmete heftig und musste ihre ganze Konzentration aufbringen, um nicht zu vergessen, dass sie ihm nach diesem Kuss noch etwas sagen musste, bevor sie ihn tief auf dem Boden vergewaltigte.
    Widerstrebend löste sie sich von ihm und fühlte sich ein wenig verloren, bis sie sich im Geiste zusammenriß. Es ging ihr gut. Sie brauchte niemanden zum Anlehnen. Von nun an würde sie sich aus Liebe und nicht aus Not anlehnen. »Wir müssen miteinander reden.«
    »Nein.« C.L. zog sie wieder zu sich. »Lass uns zu dem verrückten Teil zurückkehren, bevor du es dir anders überlegst.«
    »Ich werde es mir nicht anders überlegen. Aber es gibt ein paar Dinge, die ich dir sagen muss.«
    »Hört sich ziemlich schlimm an«, meinte C.L.
    Sie führte ihn zu der Verandatreppe zurück. Er setzte sich neben sie, ließ seine Hand in die Beuge ihres Nackens gleiten und begann, ihre Muskeln sanft zu massieren. Seine Hand fühlte sich warm und schwer und wundervoll an, nicht nur wegen der Massage, sondern einfach, weil er wieder bei ihr war. »Okay, schieß los«, forderte er sie auf.
    Maddie seufzte. »Nun, da wir schon beim Thema sind: Ich weiß, wo die Waffe ist.«
    C.L.‘s Hand verharrte reglos. »Du weißt, wo sie ist?«
    Maddie nickte, einerseits zur Bestätigung, andererseits, um seine Hand wieder in Bewegung zu setzen.
    »Würdest du es mir dann auch verraten?« fragte C.L. in leicht verärgertem Ton.
    »In Trevas Gefriertruhe.«
    C.L. zog seine Hand zurück. »Treva?«
    Maddie hob den Kopf. »Sie weiß nichts davon. Sie liegt in Mrs. Harmons Dosenfleisch-Vollkornnudel-Auflauf.«
    C.L. sah so aus, als habe ihm jemand mit einem Baseballschläger auf den Kopf gehauen. »Lieber Himmel.«
    Maddie nickte. »Du hast vollkommen recht. Sie ist zwar auf dem New-Age-Trip, aber sie hat immer noch nicht kapiert, dass Dosenfleisch nicht zur gesunden Ernährung gehört.«
    »Ich meine doch nicht Mrs. Harmon«, sagte C.L. »Obwohl das wirklich eklig klingt. Ich rede von der Waffe in Trevas Gefriertruhe.«
    »Ich habe sie in eine Plastiktüte gewickelt, bevor ich sie unter den Nudeln vergrub«, fuhr Maddie fort, »also ist sie bestimmt noch in Ordnung. Einfrieren schadet Pistolen doch nicht, oder?«
    »Einen Augenblick lang dachte ich, du wolltest damit sagen, Treva habe es getan«, sagte C.L. »Ich weiß, sie hätte kein Motiv, aber trotzdem -«
    »Sie hatte ein Motiv«, unterbrach Maddie ihn. Plötzlich wurde ihr ein wenig schwindelig, da nun die ganze Wahrheit unaufhaltsam ans Tageslicht kam. »Brent erpresste sie.«
    C.L. blieb eine Minute sprachlos sitzen, bevor er fragte: »Womit?«, als führten sie eine ganz normale Unterhaltung.
    »Das kann ich dir nicht sagen«, erwiderte Maddie, »aber sie hat ihn jedenfalls nicht umgebracht.«
    C.L. nickte, in dem Versuch, diese neue Information zu verarbeiten. »Wenn du einmal mit der Wahrheit anfängst, lässt du es wohl wirklich krachen, was?«
    »Nun, das ist das Problem«, antwortete Maddie. »Es hängt doch alles zusammen. Es ist ja gut und schön, durch die Gegend zu laufen und die Wahrheit zu predigen, aber einige Leute haben ihr Leben auf ein paar dieser Lügen aufgebaut, und das aus gutem Grund. Man kann nicht einfach loslegen und das Leben anderer Menschen ruinieren, nur, um sich nachher damit brüsten zu können, ehrlich gewesen zu sein. Man kann nicht einfach den Leuten alles ins Gesicht sagen und denken, damit sei es getan. Man muss auch die Scherben aufsammeln. Du hast ja keine Ahnung, wieviel Schaden ich heute Abend angerichtet habe.«
    »Stimmt«, meinte C.L. »Glaube ich wenigstens. Aber ich denke immer noch, dass wir besser bei der Wahrheit bleiben sollten. Sonst noch etwas, was du mir sagen möchtest?«
    »Ja«, antwortete Maddie. »In der Mulde für das Reserverad in deinem Kofferraum liegt ungefähr eine Viertelmillion Dollar.«
    »Was?« stieß C.L. ungläubig hervor.
    »Zweihundertdreißigtausend, um genau zu sein«, sagte Maddie. »Jemand hat es in den Civic gelegt, wo ich übrigens auch die Waffe im Handschuhfach gefunden habe, anscheinend in der Hoffnung, dass ich damit erwischt werde.«
    »Ich vermute, dass du es warst, die das Geld dann in meinem Kofferraum versteckt hat.«
    »Das war das Einfachste«, meinte Maddie. »Möchtest du es Henry sagen, oder soll ich das alleine tun?«
    »Lass es uns zusammen hinter uns bringen.« C.L. stand auf und ergriff ihre Hand, um sie neben sich auf die Stufen hochzuziehen. »Aber zuerst will ich einen Blick in meinen

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