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Die Gesänge Des Eisplaneten

Die Gesänge Des Eisplaneten

Titel: Die Gesänge Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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sie ausdenken. Und sie beklagen sich niemals und werden auch nicht störrisch.« Das schien ihm von größter Wichtigkeit zu sein. »Sie haben schon manch ein Team vor dem Tod durch Unterkühlung und vor dem Verhungern bewahrt. Tatsächlich kann man ihnen eine ganze Menge Blut abzapfen, bevor es sie nachhaltig schwächt.«
    »Nützlich.«
    »Allerdings.«
    »Haben die verschwundenen Teams sie auch benutzt?«
    Diese Frage überraschte Sean, und er kratzte sich am Hinterkopf.
    »Hat man Ihnen etwa ein paar hübsche Schauergeschichten erzählt, damit Sie auch nachts wach bleiben?«
    »Mir erschienen sie gar nicht so schaurig«, meinte Yana achselzuckend. »Ich war schon auf einigen Firmenplaneten Mitglied der Erkundungsmannschaft, darunter waren auch welche, auf denen ich liebend gern ein paar Lockenfelle dabei gehabt hätte.«
    »Ach ja?«
    Sie bemerkte, wie das Interesse das Glitzern in seinen Augen anstachelte. Sean lehnte sich mit dem Rücken gegen das Plastglas, wobei er die Arme auf den breiten Sims stemmte, anscheinend unbeeinträchtigt von dem Kontakt mit der kalten Oberfläche, während Yana selbst spürte, wie die Kälte in den lauwarmen Verbindungstrakt eindrang.
    Sie lachte los. »Jetzt bringen Sie mich bloß nicht auch noch dazu, mich über diesen Abschnitt meines Lebens auszulassen! Das ist alles vorbei.«
    »Dann ist es Zeit, davon zu singen. Schließlich haben Sie es überlebt.«
    »Singen? Ich?« Yana schüttelte abwehrend den Kopf. »Ich nicht…
    Ich könnte keine Melodie halten.«
    Sean lächelte – beinahe herausfordernd, dachte sie. »Inuit-Gesänge darf man nicht als Melodien bezeichnen, jedenfalls nicht ohne die Definition überzustrapazieren. Aber sie ergreifen den Geist und fesseln das Publikum. Ich glaube, man würde gern Ihre Lieder hören.«
    Yana tat nicht etwa nur bescheiden: Sie glaubte einfach nicht, daß ihre Erlebnisse einer Wiedergabe würdig waren; über einige davon würde sie ganz gewiß nicht sprechen oder singen.
    »Ich meine es ernst, Yana.« Er sprach ihren Namen mit einem merkwürdigen Zungenschlag aus. Sie schoß ihm einen Blick zu und stellte fest, daß er es tatsächlich ernst meinte. Dann bekam sein Gesicht einen hinterhältigen Ausdruck. »Das Frühlings-Latchkay wird bald stattfinden. Sie werden hingehen, und es gibt hier einige Leute, die gern ein Lied über Bremport hören würden.«
    »Bremport?« Sie versteifte sich.
    Leicht legte er einen Finger auf ihren Arm. »Sie waren in Bremport.
    Charlie hat davon erfahren, als er einen Durchschlag Ihres Marschbefehls und Ihres Krankenberichts in die Hände bekam.«
    »Das waren eigentlich vertrauliche Daten«, meinte sie und hegte plötzlich weitaus weniger Schuldgefühle wegen der Sache mit Charlie als noch am Tag zuvor.
    »Charlies älterer Bruder Donal war auch in Bremport, weshalb ihn die Sache mehr als nur beiläufig interessierte. Ebenso drei weitere Söhne Petaybees und zwei Töchter, während wir hier nichts anderes über ihren Tod in Erfahrung bringen konnten, als daß sie gestorben sind.«
    Trotzdem – verdammter Charlie! Giancarlo hatte recht gehabt, ihn zu versetzen – der Loyalitätskonflikt des Jungen war zu stark gewesen, als daß er die Firma hier effizient hätte vertreten können.
    Sicher, verübeln konnte sie es ihm nicht, aber – verdammt. Da fiel ihr ein, wieder auszuatmen und all die Dinge herunterzuschlucken, an die sie sich in Sachen Bremport lieber nicht mehr erinnern mochte.
    Das Schlucken war ein Fehler. Sie begann zu husten. So sehr sie sich auch bemühte, es auf ein einmaliges Husten zu beschränken, es wurde doch ein richtiger Anfall. Sie nestelte in ihrer Jacke nach dem Sirup und holte die Flasche hervor. Doch ihre Bewegung war zu hastig – die Flasche fiel ihr aus den Fingern und zerschellte auf dem Steinfußboden des Verbindungstrakts. Als sei der Verlust des Sirups ein Signal, verschlimmerte sich der Hustenanfall prompt. Seans extrem kräftige Finger ergriffen ihre Arme, stützten ihren zuckenden Körper, dann eilte er mit ihr zurück, wie sie gekommen waren, obwohl sie Schwierigkeiten hatte, auf den Beinen zu bleiben. Sie mußte die Knie fast bis unter das Kinn hochreißen, damit die Krämpfe ihr nicht die Unterleibsmuskeln zerrissen.
    »Wovon kommt das, Yana? Vom Gas in Bremport?«
    Es gelang ihr zu nicken. Da half er ihr auch schon in ein Labor, schaltete die Beleuchtung ein und ließ sie auf einen Schemel gleiten, bevor er durch den Raum auf eine Reihe von Schränken zulief. Ohne

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