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Die Gesänge Des Eisplaneten

Die Gesänge Des Eisplaneten

Titel: Die Gesänge Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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selbst aus den Fellen pellte und aus dem Schlitten stieg. Die Katze sprang heraus und verschwand unter der Freitreppe.
    Zu ihrer Verwunderung mußte Yana feststellen, daß sie sich diesmal nicht annähernd so steif fühlte wie auf der ersten fahrt. Sie tastete nach der Flasche mit Clodaghs Elixier und fragte sich, woraus es wohl bestehen mochte. Dann stieg sie zögernd die Treppe zur Veranda hinauf, unschlüssig, ob sie sich überhaupt einmischen durfte. Noch bevor sie die Tür öffnete und hineinschlüpfte, vernahm sie gedämpfte Stimmen. Die Wärme umhüllte sie wie eine Decke, doch das Gedränge der Menschenschar hätte sie beinahe wieder umkehren lassen.
    Als ihr Blick über die dichtgedrängten Leiber im Raum fuhr, konnte sie keinen der verletzten Überlebenden ausmachen, andererseits hatte man in einer Ecke des Raums ein gutes Stück freigehalten, möglicherweise lagen sie also dort, von der Menge verdeckt.
    Gelegentlich erschienen Clodaghs Kopf und ihre Hüften, und einmal meinte Yana, Sean Shongilis Scheitel zu erblicken. Bunny stand neben dem Ofen, wo sie vorsichtig Kaffee in zwei Tassen goß und dabei versuchte, nichts zu verschütten, als man sie mehrmals anstieß.
    Yana hoffte, daß eine Tasse für sie bestimmt sei, und tatsächlich: Bunny bahnte sich ihren Weg durch die Menge und bot ihr eine Tasse an. Erfreut griff Yana danach, und sie fragte sich beim ersten vorsichtigen Schluck, ob Sean wohl Clodaghs Rezept verwendete, oder ob er sich vielleicht andersherum verhalten mochte.
    »Hast du sie sehen können? Kommen sie durch?« fragte sie und wies mit einem Nicken in die Zimmerecke.
    Bunny nickte, ihre Augen wirkten dunkel vor Sorgen.
    »Unsere Leute werden sich sehr viel schneller erholen als ihre, deshalb wird es wieder Vernehmungen und Tribunale und Untersuchungen und so ein Zeug geben.«

    Was Bunny offensichtlich für überflüssig hielt, wie Yana folgerte.
    »Liegt es nicht einfach nur daran, daß Ihre Leute besser aklimatisiert sind?«
    Bunny blickte angewiderte drein. »Natürlich sind sie das, und das versuchen wir denen ja auch immer weiter zu erklären, aber die… « Sie sprach das Fürwort voller Verachtung aus. »… wollen das ja nie zugeben, irgendwie sollen diese Leute schon zurechtkommen, obwohl sie noch niemals im Freien gelebt haben. Und außerdem«, fügte sie in verwundertem Ton zu, »ist das sowieso nicht das eigentliche Problem.
    Das eigentliche Problem besteht nämlich darin, daß die glauben, sie müßten alles über alles erfahren, aber dem ist nun mal nicht so. Selbst wir, die wir hier leben, tun das nicht. Aber wir wissen genug, um darauf zu achten, was der Planet uns sagt, während die doch auf überhaupt nichts achtgeben.«
    Yana trank, und die Wärme tat ihr gut. Vielleicht würde sie besser zurechtkommen, wenn sie in Zukunft lief, wie die anderen es taten.
    Sie hatte bisher nur herumgesessen und fühlte sich wie gerädert.
    Bunnys Gesicht dagegen war lebhaft gerötet, und Sean war nicht einmal außer Atem gewesen, als er den Beutel aus ihrem Schoß genommen hatte. Alle, die hier im Raum anwesend waren, hatten sich auf eine lange Wartezeit eingestellt; eine von vielen, die sie mit großer Geduld über sich ergehen ließen. Yana hatte das Gefühl, allmählich Platzangst zu bekommen. Unruhig scharrte sie mit den Füßen und fragte sich, ob sie sich wohl entfernen könnte, ohne die Leute zu beleidigen. Nicht daß dieses Problem allzu groß gewesen wäre, denn sie bezweifelte, daß irgend einer der Anwesenden anders als dankbar reagieren würde, wenn es im Raum ein Stückchen weniger eng werden sollte, Realistischer war da schon die Sorge, ob sie es durch diese Menge überhaupt bis zur Tür schaffen würde. Doch selbst wenn ihr das gelänge, was würde sie dann tun, wenn sie erst einmal in ihre kalte, einsame Hütte zurückgekehrt war? Die halbe Stunde in Seans Gesellschaft hatte die Nachteile der Einsamkeit schärfer hervortreten lassen. In seiner Gegenwart hatte sie sich merkwürdig lebendig und wach gefühlt; nach Bry war dies das erste Mal gewesen.

    »Hören Sie, das kann noch Stunden dauern«, sagte Bunny, und Yana musterte sie scharf. »Ich muß mich um die Hunde kümmern.«
    »Kann ich Ihnen vielleicht helfen, damit ich etwas über die Hunde erfahre?« fragte Yana sie in der Hoffnung, dadurch weiteren Stunden noch größerer Einsamkeit zu entgehen.
    »Klar doch.« Bunny grinste, sie schien sich über ihr Angebot zu freuen. »Ist nicht besonders schwer.«
    »Na, wenn Sie

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