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Die Gesänge Des Eisplaneten

Die Gesänge Des Eisplaneten

Titel: Die Gesänge Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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jede Verzögerung gab er eine Dosis einer klaren gelben Flüssigkeit in einen Behälter und kehrte zu ihr zurück.
    »Etwas von Clodagh gegen Hustenanfälle«, erklärte er. »Wir nehmen es alle gelegentlich.«
    Yana war nicht mehr in der Verfassung, Einwände gegen etwas vorzubringen, das andere für hilfreich hielten. Zwischen dem Ende eines Krampfs und dem Ansturm eines zweiten kippte sie die Flüssigkeit herunter – und ließ die Augen rollen, atmete ein, stieß die Luft mit äußerster Kraft wieder aus, denn das Medikament hatte eine Stoßwirkung, die jeden Hustenanfall in Stücke reißen mußte. Und so konnte sich der nächste Krampf schon nicht mehr entfalten.
    Überrascht tat Yana mehrere kurze Atemzüge, rechnete damit, daß jeder davon wieder in einem neuen Hustenkrampf enden würde. Sean musterte sie, und sein Lächeln wurde immer breiter.
    »Sehen Sie? Wirkt garantiert.«
    »Was ist denn da drin?« keuchte sie beeindruckt.
    Sean Shongili trat wieder der Schalk in die Augen: »Aber das weiß ich nun wirklich nicht. Clodagh gibt das Geheimnis ihres Elixiers nicht preis. Sie stellt es einfach nur her.«
    Yana bemerkte die üppige Laborausstattung, vom Präparierglas bis zum Elektronenmikroskop.
    »Es sieht so aus, als könnten Sie die Ingredienzien aber ganz gut analysieren…«

    »Ach…« Sean hob abwehrend die Hände. »Es ist unethisch, die Betriebsgeheimnisse anderer zu ergründen. Ich befasse mich mit Tieren, sie befaßt sich mit Menschen.«
    »Aber gibt es da nicht auch mal Überschneidungen?« wollte Yana wissen.
    »Inwiefern?«
    »Clodaghs Katzen. Während Sie doch Katzen haben, die völlig anders sind.«
    Nun grinste Sean so breit, daß Yana sofort begriff, daß sie in diesem Punkt niemals von ihm eine ehrliche Antwort bekommen würde.
    Wortlos wandte er sich von ihr ab und kehrte zu dem Schrank zurück.
    Er hob die Flasche hoch. »Die hier kann ich getrost entbehren, da das Mittel bei Ihnen ja so gut wirkt.«
    Yana zögerte. Sie hatte einen überproportionalen Anteil ihrer Gepäckzuweisung darauf verwenden müssen, genügend Sirupflaschen einzuführen, um für die Dauer ihrer Genesung auszusorgen.
    Andererseits gab es keinen Zweifel daran, daß Clodaghs Mittel wirkungsvoller war. Sie seufzte und nahm die Flasche entgegen.
    »Clodagh macht im Herbst immer jede Menge davon, um den Husten zu bekämpfen«, erläuterte Sean, während er die Flasche sicher in der inneren Jackentasche verstaute. »Sie können also noch mehr bekommen, falls Sie es brauchen.«
    Einmal mehr durchflutete Yana der Groll gegen ein System, das ihr nicht einmal ausreichend Geld zur Abdeckung ihrer Grundbedürfnisse gewährte, von medizinischen Annehmlichkeiten ganz zu schweigen.
    »Können Sie mir vielleicht ein paar nützliche Hinweise zu dem ganzen Laden hier geben?«
    Er musterte sie überrascht. »Darin ist Bunny doch recht gut.«
    »Ja, aber wenn ich dann frage, wie ich mich jemandem gegenüber erkenntlich zeigen soll, der Brennholz vor meine Tür gelegt hat, obwohl ich gar nicht um welches gebeten hatte, oder der mir Fisch schenkte, den ich gar nicht zuzubereiten wußte…«
    Er lachte in wohlwollender Erheiterung ob ihres Mißmuts. »Ich verstehe, was Sie meinen. Für Bunny ist alles so offensichtlich, daß sie nicht einmal merkt, wie befremdlich und verwirrend es auf Sie wirken muß.« Er nahm ihren Arm und führte sie aus dem Labor, fest zog er die scheppernde Metalltür hinter sich zu. »Na ja, jedermann weiß ja, daß Sie mit den Sitten Petaybees noch nicht vertraut sind, deshalb hilft man Ihnen eben. Eine alte Sitte… Vor allem gegenüber Leuten, die sie gern haben wollen…«
    »Gern haben wollen…«
    Die Silberaugen glitzerten. »Sie mögen hier Helden. Nein, wirklich«, setzte er nach, als sie angewidert schnaubte. »Als Musterexemplar sind Sie Ihr eigenes Gewicht in Gold wert…« Da begutachtete er noch einmal ihre hagere Gestalt. »Wird schon besser werden«, fügte er gütig hinzu. »Deshalb versuchen die Leute, Ihnen das Einleben so angenehm wie möglich zu gestalten. Was Sie nun dazu tun können…« Als sie protestieren wollte, hob er einen mahnenden Zeigefinger. »… besteht darin, dem nächsten Fremden, der an unseren frostigen Ufern eintrifft, die gleiche Höflichkeit zu erweisen. Oder«, sagte er und warf ihr wieder diesen herausfordernden Seitenblick zu, »Sie komponieren ein Lied, das Sie beim nächsten Latchkay vorsingen können.«
    »Ich glaube kaum, daß die Leute wirklich etwas über Bremport

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