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Die Gesänge Des Eisplaneten

Die Gesänge Des Eisplaneten

Titel: Die Gesänge Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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anzubieten, als Sean mit einem Winken abwehrte.
    »Das genügt mir schon, Yana, und Sie haben Ihr Essen mit anderen geteilt. Mehr wäre ebenso unhöflich wie zu wenig.« Er schob seinen Stuhl vom Tisch und lächelte sie an.
    »Was haben unsere denn gesagt?« fragte Bunny wißbegierig und beugte sich wieder vor.
    »Nicht viel. Die waren viel zu sehr damit beschäftigt, sich aufzuwärmen, und viel zu froh, entdeckt worden zu sein, um sich sonderlich für etwas anderes zu interessieren.«

    Yana nickte. Sie wußte, was Sean damit meinte. »Dann wird man sie also jetzt vernehmen?« fragte sie.
    »Und wie!« Er kippte den Stuhl zurück und hielt mit einem Fuß am Tischbein sein Gleichgewicht.
    »Von innen nach außen wird man sie stülpen«, pflichtete Bunny ihm bei und schüttelte den Kopf, als täten ihr die Opfer leid. »Haben sie irgend etwas gefunden? Ich meine irgend etwas Wirkliches?«
    »Beispielsweise so etwas wie die Mineralvorkommen, deren Ortung sie sich so sicher waren?« Seans Stimme klang zwar tonlos, aber in seinen Augen spielte ein stummes Lachen, als wisse er etwas, was niemand anderem bekannt war. »Nein, sie haben die Stellen nicht gefunden, obwohl Lavelle und Brit Stein und Bein schwören, daß sie es eigentlich hätten tun müssen. Immerhin verfügten sie über aktualisierte und präzise Messungen und waren genau an der Stelle gewesen, als der Sturm losbrach. Natürlich haben sie sich eingebuddelt.« Bunny nickte, und Sean fuhr fort. »Sie hatten keine Zeit, um sich ein ordentliches Eishaus zu bauen, aber Siggy ist ein verdammt gewiefter Überlebenskünstler.«
    »Wahrscheinlich haben sie ihm alle ihr Leben zu verdanken«, bekräftigte Bunny Siggys Kompetenz.
    »Allerdings, und das hat der Junge auch mehrmals betont.« Sean schüttelte den Kopf. »Ich hoffe, die setzen dem Jungen mit diesem Vernehmungsblödsinn nicht allzusehr zu. Ich möchte schwören, daß er die Wahrheit gesagt hat.«
    Bunnys Mundwinkel zuckten gereizt. »Die würden die Wahrheit doch nicht einmal erkennen, wenn sie ihnen persönlich den Kopf abbisse.«
    »Und genau das hat sie auch getan.« Seans und Bunnys Augen hefteten sich aufeinander, tauschten stumm Blicke aus. »Ich muß zurück«, sagte er, stand auf und ging zur Tür, um seine Sachen aufzunehmen.
    »Hast du Licht?«
    Er hob das lange zylindrische Gerät hoch, das er aus einer Tasche gezogen hatte. »Ich komme schon zurecht. Mit so einem guten Eintopf im Bauch ist das ein Kinderspiel.« Er grinste Yana an und führte in einer Dankesgeste den Zylinder an seine Stirn. »Yanaba, Buneka!«
    Die Verwendung ihrer förmlichen Namen überraschte Yana, aber sie lächelte zur Antwort und nickte anerkennend. Mit einem jähen Wirbel kalter Luft war Sean auch schon verschwunden. Yana spähte aus ihrem kleinen Fenster und sah, wie er, den Zylinder über dem Kopf loslief, bis er kurz darauf in der Nacht verschwunden war.
    »Nimmt er denn keinen Hundeschlitten zurück?« fragte sie Bunny.
    »Sean? Nicht auf so einer kleinen Strecke.«
    »Für diese kleine Strecke haben wir immerhin fast zwei Stunden gebraucht.«
    »Er ist ein guter Läufer. Wenn wir zusammen ausziehen, gibt er oft das Tempo vor. Der Schlitten würde ihn nur aufhalten.« Bunny hob den Thermosbehälter und schüttelte ihn. »Morgen bringe ich Ihnen wieder etwas Wasser. Danke für das Essen. Gute Nacht!«
    Mit einem weiteren Wirbel kalter Luft verschwand auch sie, und Yana blieb allein zurück.
    Die nächsten beiden Tage bekam Yana wenig von Bunny und Sean zu sehen, und auch von den Geretteten hörte sie nicht viel, obwohl sie mehr als einmal Gestalten in den regulären Uniformen der Intergal durch die Straßen streifen sah. Bei ihren Gesprächen mit den anderen Bewohnern der Siedlung vermied man allerdings stets das eine Thema, von dem Yana genau wußte, daß alle daran dachten; es schien, als glaubten die Leute, daß sie den Vorfall einfach dadurch ungeschehen machen könnten, indem sie das Thema sorgfältig vermieden. Am ersten Morgen erschien Clodagh auf ihrer Treppe, in der großen Hand ein ausgebeultes Bündel und begleitet von vier Katzen. Die Katzen traten prompt ein und machten einen schnellen Erkundungsgang, bevor sie sich neben dem Ofen niederließen, während Yana Clodagh höflich hereinbat, obwohl sie nicht die geringste Ahnung hatte, was sie ihr als Gastgeberin anbieten konnte.
    Sie hatte noch immer keine Gelegenheit gehabt, sich Vorräte zu beschaffen, und ihr Fischeintopf würde bestimmt keine vier Tage

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