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Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Titel: Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ronald Reuel Tolkien
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Fingon ins Feld zogen, waren alle in schmutziges Grau gehüllt und zeigten keinen blanken Stahl, und so waren sie schon weit über den Sand von Anfauglith gekommen, ehe ihr Vorrücken bemerkt wurde.
    Nun erglühten die Herzen der Noldor, und ihre Hauptleute drängte es, die Feinde auf der Ebene anzugreifen, aber Fingon erhob seine Stimme dagegen.
    »Habt Acht vor der Tücke Morgoths, ihr Fürsten!« sprach er. »Stets ist seine Stärke größer, als es den Anschein hat, und sein Ziel anders, als er vorgibt. Vergeudet nicht eure eigene Stärke, sondern lasst den Feind sich erst im Angriff auf die Hügel erschöpfen.« Denn es war der Plan der Könige, dass Maedhros offen mit seiner ganzen Streitmacht von Elben, Zwergen und Menschen über die Anfauglith ziehen sollte; und wenn er, wie erhofft, die Hauptarmee Morgoths auf sich gezogen hatte, dann sollte Fingon von Westen kommen, und so würde die Macht Morgoths wie zwischenHammer und Amboß zerschmettert und in Stücke geschlagen werden. Das Signal hierfür sollte das Entfachen eines großen Leuchtfeuers in Dorthonion sein.
    Doch Morgoths Hauptmann im Westen hatte Befehl, Fingon mit allen verfügbaren Mitteln aus dem Schutz der Hügel hervorzulocken. Er rückte daher weiter vor, bis seine vorderste Schlachtreihe jenseits des Sirion von den Mauern der Festung Eithel Sirion bis zum Fenn von Serech Aufstellung genommen hatte, so dass Fingons Vorposten ihren Feinden in die Augen sehen konnten. Doch auf die Herausforderung kam keine Antwort, und das Hohngeschrei der Orks verstummte bald, als sie auf die schweigsamen Mauern und die drohenden Hügel blickten.
    Da schickte Morgoths Hauptmann Reiter mit Heroldszeichen vor, und sie kamen bis zu den Außenbefestigungen von Barad Eithel geritten. Bei sich führten sie Gelmir, Guilins Sohn, einen Edlen von Nargothrond, den sie in der Dagor Bragollach gefangen genommen hatten, und sie hatten ihm die Augen ausgestochen. Jetzt wiesen die Herolde von Angband auf ihn und riefen: »Wir haben noch viele wie ihn daheim, doch beeilt euch, wenn ihr sie finden wollt, denn so werden wir es mit allen machen, wenn wir zurückkehren.« Und vor den Augen der Elben hackten sie Gelmir Hände und Füße ab und zuletzt den Kopf und ließen ihn liegen.
    Das Unglück wollte es, dass an diesem Platz der Außenbefestigungen Gwindor, Guilins Sohn, mit vielen Kriegern aus Nargothrond stand. Nun entbrannte sein Zorn wie eine lodernde Flamme, und er stürmte zu Pferde los und viele andere mit ihm. Sie verfolgten die Herolde und erschlugen sie und stießen dann weiter vor, tief in das Hauptheer hinein. Und bei diesem Anblick entflammte das ganze Heer derNoldor, und Fingon setzte seinen weißen Helm auf und ließ die Hörner blasen, und das ganze Heer stürmte plötzlich aus den Hügeln hervor.
    Das Aufblitzen, als die Noldor die Schwerter zogen, war wie ein Feuer im Schilfgras, und so hart und schnell kam ihr Angriff, dass Morgoths Pläne fast zunichte geworden wären. Das Heer, das er nach Westen geschickt hatte, wurde hinweggefegt, ehe er Verstärkung heranführen konnte, und Fingons Banner zogen über Anfauglith hinweg und wurden vor den Mauern von Angband aufgepflanzt.
    Immer in der vordersten Reihe kämpften Gwindor und die Elben aus Nargothrond, und auch jetzt hielt sie nichts zurück. Sie brachen durchs äußere Tor und erschlugen die Wachen im Zwinger von Angband, und Morgoth zitterte auf seinem Thron in der Tiefe, als er hörte, wie sie gegen seine Türen hämmerten. Dort aber saßen sie in der Falle, und alle wurden sie erschlagen bis auf Gwindor, den man lebendig fing; denn Fingon konnte ihnen nicht zu Hilfe kommen. Durch viele geheime Tore der Thangorodrim ließ Morgoth sein Hauptheer ausrücken, das er in Bereitschaft hielt, und Fingon wurde mit großen Verlusten von den Mauern zurückgeschlagen.
    Dann, am vierten Tag des Krieges in der Ebene von Anfauglith, begann Nirnaeth Arnoediad, die Schlacht der Ungezählten Tränen; denn kein Lied und keine Erzählung kann von all ihrem Leid berichten. Von dem, was sich in der östlichen Schlacht zutrug – wie der Drache Glaurung von den Zwergen von Belegost in die Flucht geschlagen wurde, vom Verrat der Ostlinge und der Vernichtung von Maedhros’ Heer und der Flucht der Söhne Feanors –, soll hier nichts weiter gesagt werden. Im Westen aber zog sich Fingons Heer über die Sandwüste zurück, und dort fiel Haldir, Halmirs Sohn, und mit ihm fielen die meisten Männer aus Brethil. Doch am fünften Tage,

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