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Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Titel: Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ronald Reuel Tolkien
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ihre Namen und woher sie kamen, und Staunen und Mitleid erfüllten ihn. Er sah Túrin mit Wohlgefallen an; denn dieser besaß die Schönheit seiner Mutter und die Augen seines Vaters und war sehnig und stark.
    »Welches Anliegen hast du an König Thingol?«, fragte Beleg den Jungen.
    »Ich möchte einer seiner Gefolgsleute werden, gegen Morgoth ziehen und meinen Vater rächen«, sagte Túrin.
    »Das mag wohl geschehen«, sagte Beleg, »wenn die Jahre dich zu einem Mann gemacht haben. Obwohl du noch klein bist, hast du das Herz eines tapferen Mannes, würdig, ein Sohn Húrins des Standhaften zu sein, soweit dies denkbar ist.« Der Name Húrins wurde nämlich in allen Elbenländern hoch in Ehren gehalten. Deshalb nahm sich Beleg gern der Wanderer an, führte sie zu seiner Hütte, wo er zu jener Zeit mit anderen Jägern lebte, und gab ihnen dort Obdach, während sich ein Bote nach Menegroth aufmachte. Als die Antwort eingetroffen war, dass Thingol und Melian den Sohn Húrins und seine Begleiter empfangen wollten, führte Beleg sie auf geheimen Pfaden in das Verborgene Königreich.
    So kam Túrin zur großen Brücke über den Esgalduin, schritt durch die Tore von Thingols Hallen und bestaunte mit Kinderaugen die Wunder Menegroths, die mit Ausnahme Berens kein Sterblicher zuvor erblickt hatte. Vor dem Angesicht Thingols und Melians sprach Gethron die Worte, die Morwen ihm aufgetragen hatte. Thingol nahm sie wohlwollend entgegen und setzte Túrin auf sein Knie, zu Ehren Húrins, des Tapfersten der Menschen, und Berens, seines Verwandten. Diejenigen, die Zeugen waren, wunderten sich, denn es war ein Zeichen, dass Thingol Túrin als Ziehsohn annahm. In jenen Zeiten pflegten Könige dies nicht zu tun, und nie wieder erwies ein Elbenfürst einem Menschen eine solche Gunst. Dann sprach Thingol zu ihm: »Hier, Sohn Húrins, soll deine Heimat sein, und dein Leben lang sollst du wie mein eigener Sohn behandelt werden, wenn du auch ein Mensch bist. Du wirst Weisheit erlangen, die sterblichen Menschen verschlossen ist, und man wird die Waffen der Elben in deine Hände legen. Vielleicht kommt einmal die Zeit, dass du die Länder deines Vaters in Hithlum zurückgewinnst. Doch nun lebe hier in in unserer Obhut.«
    So begann Túrins Aufenthalt in Doriath. Gethron und Grithnir, seine Führer, blieben eine Weile bei ihm, obwohl es sie danach verlangte, zu ihrer Herrin nach Dor-lómin zurückzukehren. Grithnir machten Krankheit und Alter zu schaffen, und er blieb bis zu seinem Tode bei Túrin. Gethron jedoch machte sich auf den Rückweg, und Thingol gab ihm Begleiter mit, die ihn führten und beschützten und die eineBotschaft Thingols an Morwen überbringen sollten. Sie erreichten schließlich Húrins Haus, und als Morwen erfuhr, dass ihr Sohn ehrenvoll in Thingols Hallen aufgenommen worden war, wurde es ihr leichter ums Herz.
    Neben reichen Geschenken überbrachten die Elben auch eine Botschaft Melians, in der Morwen gebeten wurde, gemeinsam mit Thingols Abgesandten nach Doriath zurückzukehren. Melian nämlich war weise und vorausblickend, und sie hoffte, auf diese Weise das Unheil, das Morgoth ausbrütete, abzuwenden. Doch Morwen wollte ihr Haus nicht verlassen, denn ihre innerste Überzeugung hatte sich nicht geändert, und ihr Stolz war ungebrochen; außerdem war Nienor noch ein Säugling. Darum entließ sie die Elben aus Doriath mit Dank und schenkte ihnen, um ihre Armut zu verbergen, die letzten goldenen Wertstücke, die ihr geblieben waren; und sie bat die Boten, den Helm Hadors zu Thingol in Sicherheit zu bringen.
    Túrin aber wartete die ganze Zeit auf die Rückkehr der Boten, und als sie allein eintrafen, floh er in den Wald und weinte; denn er wusste von Melians Bitte und hatte gehofft, Morwen würde ihr Folge leisten. Dies war das zweite von Túrins Leiden.
    Als die Boten Morwens Antwort überbrachten, wurde Melian von Mitleid ergriffen, und sie verstand Morwens Gründe. Sie erkannte, dass das dunkle Schicksal, das sie voraussah, nicht so leicht bezwungen werden konnte.
    Hadors Helm wurde in Thingols Hände gegeben. Er war aus grauem Stahl geschmiedet, mit Gold verziert, und Runen des Sieges waren darin eingraviert. Ihm wohnte eine Kraft inne, die jeden, der ihn trug, vor Verwundung und Tod bewahrte; denn Schwerter, die ihn trafen, zerbrachen, undPfeile prallten von ihm ab. Telchar, der Schmied von Nogrod, dessen Arbeiten berühmt waren, hatte ihn angefertigt. Der Helm hatte ein Visier ähnlich denen, welche die Zwerge beim

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