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Die Gespenstergruft

Die Gespenstergruft

Titel: Die Gespenstergruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und sein braunschwarzes Haar wuchs ihm bis über die Ohren. Sein Gesicht war ziemlich bleich, denn es bekam nicht viel Sonne zu sehen. Tagsüber lag er im Bett oder hockte im Atelier, dann wieder in einer Redaktion, und in der Nacht ging Harry auf Pirsch.
    Immer wenn er dicht vor seinem Ziel stand, strich er über seinen Vollbart, der angeblich aussah wie angehängtes Sauerkraut. Das jedenfalls hatte mal ein Kollege behauptet, was Harry aber nichts ausmachte. Er gehörte zu den Gemütsmenschen und war für jeden Spaß zu haben. Auch gehörte er zu den Menschen, die vieles hinter sich hatten und die nichts so leicht erschüttern konnte. Diesmal allerdings hatte er sich eine Aufgabe vorgenommen, die ihm gar nicht gefiel. Der Friedhof war ihm unheimlich. Die Dunkelheit tauchte ihn in breite Schatten, die an einigen Stellen kompakte Inseln bildeten, durch die er sich bewegen mußte, um an sein Ziel zu gelangen.
    In der Nähe eines Hauses ging er in Deckung. Er wußte nicht, wer in diesem Haus lebte, aber wenig später bekam er mit, wie die Satanisten einen Mann aus dem Gebäude holten und wegschleppten. Sie schleiften ihn quer über den Friedhof, blieben auch nicht immer auf den Wegen, sondern brachen durch Buschwerk, um schneller an ihr Ziel zu gelangen.
    Harry Heister blieb ihnen auf den Fersen.
    Da hatte ihn seine Spürnase nicht im Stich gelassen. Mister Kugelblitz wußte genau, daß er in dieser schwülwarmen Nacht noch einen Erfolg erreichen würde.
    Den brauchte er auch. Es war mal wieder Zeit, daß er mit einer Fotosensation aufwartete, und die lag praktisch in der Luft.
    Zum Glück konzentrierten sich die Satanisten mehr auf den Entführten als sich in der näheren Umgebung umzuschauen. Da konnte ihnen Heister auf den Fersen bleiben. Er war Profi genug, um während der Verfolgung noch seine Kamera einzustellen.
    Alles war klar…
    Und als sich diese hohe Gruft aus der rauchschwarzen Finsternis schälte, da wußte er, daß sie am Ziel eingetroffen waren. Um einen günstigen Schußwinkel zu haben, schlug er einen Bogen, fand dichtes Buschwerk, hinter dem er Deckung suchte. So war er in den Rücken der Männer gelangt.
    Diese Position gefiel ihm ausnehmend gut, da die Satanisten gar nicht daran dachten, sich umzudrehen. Sie waren viel zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt.
    Einer löste etwas vom Boden. Er mußte sich dabei anstrengen, und Harry Heister konnte nicht erkennen, was der Mann in der Hand hielt. Es war einfach zu dunkel, und er hatte das Gefühl, als hätte sich die Nacht gegen ihn verschworen. Nicht einmal die Gesichter der Typen hatte er normal erkennen können. In dieser schwammigen, von feuchten Dampfwolken durchstreiften Welt hatte die Realität ihren Sinn verloren.
    Der Friedhof war für Heister ein Stück, das einfach abgerissen worden war und jetzt irgendwo zwischen den Zeiten schwamm.
    Er hielt die Kamera schußbereit. Das optische Auge glotzte durch eine Lücke zwischen einigen dünnen Zweigen. Um einen noch besseren Schußwinkel zu bekommen, knipste der Fotograf einige Blätter ab.
    Heister spürte die Spannung. Sie schoß wie eine elektrische Ladung durch sein Inneres. Das war genau der Moment, wo er zum ›Kugelblitz‹ werden konnte. Er stand auf dem Sprung, denn er wußte, daß in den nächsten Sekunden etwas passieren mußte. Da konnte er sich voll und ganz auf sein Gefühl verlassen.
    Die Geisel der beiden Männer war nicht in der Lage, auch nur ein Wort zu reden. Wahrscheinlich hatte der Schreck den Mann stumm gemacht.
    Heister aber mußte spätestens jetzt zugeben, daß es die Satanisten tatsächlich gab. Wenn ihm die Fotos gelangen, dann würde es eine Story geben, die nicht nur heiß, sondern brandheiß war. Die Leser aufrütteln konnte, und auf so etwas war Heister spezialisiert.
    Der Mann verschwand.
    Heister bekam für einen Moment große Augen. Er wurde in etwas hineingedrückt, wahrscheinlich in einen Schacht, der extra für ihn geöffnet worden war.
    Harry wurde eiskalt.
    Seine Kamera zitterte nicht. Er wartete auf den allerbesten Augenblick, der einfach kommen mußte. Da kannte er sich aus, es war die Summe seiner langen Erfahrungen.
    Der Finger lag auf dem Auslöser.
    Die drei Männer drehten sich. Einer von ihnen hatte den Zugang wieder auf die Schachtöffnung gelegt und ihn festgeklemmt.
    Sie drehten sich.
    Und sie taten es gemeinsam, so daß er sie frontal anschauen konnte.
    Das Auge der Kamera war genau auf ihn gerichtet. Harry dachte an den Motor, der den

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