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Die Gespenstergruft

Die Gespenstergruft

Titel: Die Gespenstergruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein wie ein großer Schutzmantel. Es war die natürliche Decke aus Zweigen und Blättern, die von unten her nur schwer mit Blicken zu durchdringen war, in der Dunkelheit schon gar nicht.
    Seine Chancen wuchsen.
    Mal war es still, dann hörte er wieder Schritte, auch Worte und Rufe.
    Aber die Schrittgeräusche entfernten sich immer mehr von seinem Versteck, und die Rufe bekamen allmählich einen wütenden Klang, ein Zeichen, daß die Satanisten unsicher geworden waren. Für ihn hatte es nicht besser laufen können.
    Er hatte Zeit, sie wahrscheinlich nicht.
    Und Zeit verstrich auch. Allerdings wunderte sich Harry über die Hartnäckigkeit dieser Typen, die so einfach nicht aufgaben und immer wieder zurückkehrten, wenn er das Gefühl gehabt hatte, jetzt waren sie endlich verschwunden.
    Die Unterlage war zwar nicht gerade bequem, aber er hatte schon unbequemer gesessen. Nur quälte ihn der Wunsch nach einer Zigarette.
    Den aber mußte er sich abschminken. Er würde später eine rauchen und sich auch einen Schluck gönnen.
    Mehr als eine Stunde verging, und Harry hockte noch immer in seiner Astgabel.
    Die drei Satanisten kehrten nicht mehr zurück. Auf diesem unheimlichen Areal herrschte allein die Finsternis.
    Harry Heister rechnete noch zehn Minuten hinzu, bevor er sich auf den Weg nach unten machte. Auch jetzt war die Vorsicht für ihn die Mutter der Porzellankiste, aber es passierte nichts. Den Rest sprang er nach unten und landete mit einem dumpfen Geräusch sicher und mit beiden Beinen auf dem weichen Untergrund.
    Geschafft!
    Harry lachte leise. Diese drei Hundesöhne hatte er reingelegt. Jetzt brauchte er den Friedhof nur mehr zu verlassen, in seinen Wagen zu steigen und in sein Labor zu fahren, um dort so schnell wie möglich den Film zu entwickeln.
    Wenn er sich beeilte, konnten die Fotos noch in der Morgenausgabe erscheinen. Er war für seine Schnelligkeit berühmt, und bis zu einem bestimmten Zeitpunkt wurde ihm auch eine Seite freigehalten. Das hatte er zuvor so abgemacht.
    Mister Kugelblitz wurde nicht übermütig. So behutsam wie möglich bewegte er sich über den alten Friedhof. Nur nicht zu viele Geräusche verursachen, immer auf Draht sein, dabei die Umgebung im Auge behalten, was nicht nötig war, denn von den drei Satanisten sah er nichts.
    Er hatte erst vorgehabt, zu dieser Gruft zurückzugehen, um den Mann zu befreien. Das allerdings erschien ihm zu gefährlich. Möglicherweise stand dort einer seiner Gegner als Wachtposten. Wenn die Bilder erschienen, würden sie schon für genügend Aufregung sorgen, das stand für ihn bereits fest.
    Heister hatte bei seinem Kommen nicht den normalen Eingang genommen und kletterte auch jetzt über die Mauer, auf deren Rand im Laufe der Zeit ein Grasteppich gewachsen war, vermischt mit Unkraut und fingerdickem Moos.
    Harry keuchte wie eine altersschwache Dampflok, als er seinen Wagen erreicht hatte. Es war ein Ford Sierra. Er lehnte sich gegen ihn und schaute über den leeren Parkplatz, dessen Untergrund feucht schimmerte.
    Kein weiterer Wagen stand in der Nähe, und plötzlich wußte er, daß er gewonnen hatte. Erst jetzt überfiel ihn die Erleichterung, er streifte die Spannung ab, und genau dies mußte er auch dokumentieren. Er fiel nach vorn und trommelte mit den Händen auf das Autodach. Dabei lachte er. Nicht laut und schrill, eher leise und verhalten, aber er hatte gewonnen, und nur das allein zählte.
    Dann drehte er sich um, holte den Wagenschlüssel aus der Tasche seiner Jeans und öffnete. Er fiel hinter das Lenkrad, atmete noch einmal tief durch und griff nach seinen Zigaretten.
    Erst als er das Stäbchen angeraucht hatte, startete er den Sierra. Beide Seitenfenster vorn ließ er offen. Die Schwüle drückte hinein. Für seinen Geschmack schien die Luft nur mehr aus dünnem Wasser zu bestehen, und das Atmen wurde für ihn zu einer Qual.
    Doch Harry hielt durch. Was mich nicht umbringt, macht mich stark. Er dachte bereits an seine Story, die mal wieder eine kleine Bombe war und auch so einschlagen würde.
    Dann fuhr er ab.
    Frei und ungehindert, und er freute sich darüber, drei Satanisten reingelegt zu haben. Daß die Fotos perfekt geworden waren, daran zweifelte er nicht im geringsten…
    ***
    Der Rover, in dem Suko und sein Freund John Sinclair gekommen waren, hatte sich in einen Backofen verwandelt. Die Hitze staute sich im Innenraum, und es war einfach unmöglich und unverantwortlich, dort einen Menschen warten zu lassen.
    Deshalb hatte sich Suko

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