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Die Gespenstergruft

Die Gespenstergruft

Titel: Die Gespenstergruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Film blitzschnell weitertransportierte, und während er dies dachte, drückte er auf den Auslöser.
    Grelles Licht zuckte auf. Die Welt hier schien viermal zerrissen zu werden. Drei Männer wurden geblendet, für kurze Zeit abgelenkt, aber sie hatten sich schnell gefangen, zumindest einer von ihnen, wahrscheinlich der Anführer.
    »Das Schwein holen wir uns!«
    Dieser Befehl galt den beiden Helfern des Anführers, aber er war auch wichtig für Harry Heister, denn er durfte nicht eine Sekunde länger auf der Stelle bleiben.
    Über seinen Rückweg hatte er bereits nachgedacht. Das tat er immer bei brisanten Situationen. Er wußte schon jetzt, wo er hinlaufen würde, und er mußte verdammt schnell sein.
    Auf eine längere Blendung der Augen durch das kurze Blitzlicht-Gewitter konnte er nicht hoffen. Das war alles Unsinn, die Männer würden sich schnell wieder fangen, und er hörte ihre Schritte, als er geduckt durch das Unterholz hetzte, von den zurückschnellenden Zweigen getroffen wurde und das Gefühl hatte, daß sich alles um ihn herum zusammenziehen würde. Er mußte weg, er mußte schnell sein, denn hinter sich hörte er die Stimmen der Verfolger. Sie klangen inmitten der nächtlichen Finsternis so düster und trotzdem klar. Dunst nahm ihnen einen Teil ihrer Lautstärke. Die Feuchtigkeit kroch aus jeder Bodenspalte in die Höhe und breitete ihren Teppich aus.
    Harry Heister rannte um sein Leben. Wenn er in die Klauen dieser Satanisten geriet, war er verloren.
    Er erreichte einen Weg.
    Zum Glück war dieser ziemlich breit, was wiederum darauf schließen ließ, daß er von diesem Teil des Friedhofs wegführte und ihn an den Rand brachte. Er lauschte auf die Stimmen seiner Verfolger, hörte allerdings nur die Worte des Anführers, denn er gab die Kommandos.
    Die drei Häscher blieben nicht zusammen. Sie wollte sich teilen und in verschiedene Richtungen laufen, um Harry den Weg abzusperren.
    Heister verfiel nicht in Panik, obwohl er wußte, daß seine Chancen gesunken waren. Aber er erinnerte sich an ähnliche Situationen, und es war ihm immer wieder gelungen, einen Ausweg zu finden.
    Warum nicht auch hier?
    Kreativität gehörte zu seinem Job. Und kreativ wurde er auch jetzt, trotz des gewaltigen Stresses. Als er einen hohen und auch für ihn breit genug erscheinenden Grabstein sah, der zudem noch an der richtigen Stelle stand, da machte er Nägel mit Köpfen. Er gehörte nicht eben zu den schlanksten Menschen, Harry war klein, rundlich, aber äußerst gelenkig, was man ihm kaum zutraute. Deshalb kletterte er auch ohne große Schwierigkeiten auf die obere Kante des Grabsteins. Wegen der Feuchtigkeit war sie glatt geworden, doch Harry gelang es trotzdem, sich zu halten. Er stellte sich hin, streckte sich und hörte nicht weit von ihm entfernt ein heftiges Keuchen.
    Da war ihm einer verdammt dicht auf den Fersen. Jetzt schützte ihn die Dunkelheit und wenig später auch die dicht belaubten Zweige einer alten Platane. Sie stand wie ein Schutz hinter dem Grabstein und hatte ihre Äste so günstig ausgebreitet, daß Harry einen von ihnen als Reckstange zweckentfremden konnte.
    Mit einer geschickten Bewegung hatte er sich hochgezogen, war weitergeturnt und hatte eine Astgabel in der Nähe des Stamms gefunden, die ihm Sicherheit bot.
    In diesen Platz drehte er sich förmlich hinein, klammerte sich an den beiden Ästen schräg über ihm fest und schaute gegen die ziemlich großen Blätter der Platane, die einen Großteil seiner Sicht nahmen, ihm gleichzeitig auch Schutz vor fremden Blicken boten.
    Da blieb er hocken.
    Zeit verstrich.
    Die ersten Sekunden kamen ihm lang vor. Er hatte schon des öfteren in ähnlichen Situationen gesteckt. Da hieß es dann nur, die Nerven bewahren und sich nicht rühren.
    Zeit verstrich.
    Sekunden tickten dahin.
    Sie wurden ihm lang.
    Er hörte Schritte.
    Sein Pech, daß sie ausgerechnet nahe seines Verstecks verstummten.
    Der Verfolger, wer immer es von den dreien war, stand dicht an der Platane.
    Abwarten… lauern…
    Harry Heister rührte sich nicht. Nach einigen Sekunden hatte sich auch seine Spannung gelöst, und über seine Lippen glitt ein erstes flüchtiges Lächeln.
    Die Satanisten blieben untereinander in Kontakt und verständigten sich durch Rufe. Dabei gaben sie auch Kommentare ab, und Heister konnte ihnen entnehmen, wie unsicher sich die Typen gaben. Sie wußten nicht, wo sie noch weitersuchen sollten.
    Besser konnte es für ihn nicht laufen.
    Er wartete. Das Geäst hüllte ihn

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