Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
Er nahm ihre Hand. Sie schlängelten sich durch die
Tischreihen und hatten immer noch feierliche Mienen, als sie sich zu ihren
Freunden setzten.
    „Dachte
ich’s mir“, nickte Karl, nachdem sie berichtet hatten. „Aber was, zum Henker,
ist in dem Flugkoffer?“
    „O nein!“
wehrte Gaby ab. „Nicht schon wieder.“ Sie sah Tim an und lachte.
    Er sagte:
„Ich wette, die Jet-Schachtel ist vollgepackt mit Geld, Schmuck oder Gold. Dem
Mammon ( Zaster ) gehen doch alle auf den Leim. Außer unsereins. Heh! Da
fällt mir ein: Jetzt sollten wir Gutbrot Bescheid geben. Damit er den
Grabbesuch ins Fest-Programm einbauen kann. Und natürlich muss unser Gärtner
noch jäten.“
    „Willst du
Gutbrot fernmündlich beplaudern“, fragte Klößchen, „oder zu unserer Wohn- und
Lehranstalt zurückbrettern?“
    „Selbstverständlich
rufe ich an.“ Tim trank den Tee aus und legte sein Portemonnaie auf den Tisch.
„Ihr könnt inzwischen zahlen. Für mich bitte auch. Dann fahren wir zu Pfotes
Vater. Damit uns Klarheit erwächst — über den Nasen-Typ.“
     
    *
     
    Erich
Raffge war Immobilienmakler. Er verkaufte/vermietete Wohnungen/Häuser/Geschäfte
im Auftrag.
    Über seinen
heutigen Kunden freute er sich. Der roch nach Geld. Außerdem hatte sich einiges
rumgesprochen über Peter Luckner.
    In Raffges
Büro saßen sie sich gegenüber.
    Die Tür zum
Vorraum war angelehnt. Dort führte Marlies Mehmel die Kartei. Sie war ein
pusseliges Fräulein mit rundem Gesicht und viel strohblondem Haar. Sie
arbeitete gern, tat sich aber schwer mit der Schreibmaschine. Es ging nie ohne
Tippfehler.
    Peter
Luckner musste 70 sein, wirkte aber fit, nämlich schlank, golfplatz-erfahren
und sauna-gepflegt.
    Dass er
links ein Glasauge trug, merkte man kaum.
    Luckner war
elegant gekleidet, natürlich nicht wie ein Twen, sondern in Direktoren-Grau. Niemand
konnte seine Uhr übersehen. Sie hatte ein Vermögen gekostet.
    Raffge war
rosig und verfettet. Er hielt sich für schlau.
    Um nicht
gleich zum Geschäft zu kommen, wollte er erst ein paar Freundlichkeiten labern.
    „Wie ich
höre, Herr Luckner, sind Sie Altschüler und eigens zum Hundertjährigen Treffen
hergekommen.“
    „Das ist
richtig. Als Industrie-Exporteur ( Kaufmann, der Waren ins Ausland ausführt )
habe ich meinen Hauptwohnsitz in London, meinen Geschäftssitz in New York und
meine Ferienwohnung in St. Tropez. Aber die Liebe zur Stadt meiner Jugend ist
ungebrochen. Deshalb suche ich hier ein Haus.“
    „Dazu
verhelfe ich Ihnen“, strahlte Raffge und errechnete in Gedanken die Höhe seiner
Provision (Vermittlungsgebühr). „Sie geben am Samstagnachmittag eine
große Party, wurde mir erzählt.“
    Luckner
nickte mit seinem gebräunten Geierschädel, auf dem so wenig Haare waren, als
befinde sich der Geier in der Mauser (jahreszeitlicher Wechsel des
Federkleides).
    „Ich habe
das Grafen-Schlösschen gemietet. Wird eine Riesen-Fete. Bin ich alten und
jungen Freunden schuldig. Für die Vorbereitungen fehlen mir noch ein paar
zuverlässige Helfer. Wissen Sie jemand?“
    Raffge
quetschte Falten auf seine Speckstirn und tat so, als dächte er nach.
    Luckners
Problem interessierte ihn nicht. Einer Einladung wäre er natürlich gefolgt. Er
mochte Parties und war immer der erste am Kalten Buffet. Aber zu Luckners
Freunden konnte er sich nicht zählen.
    „Mir fällt
niemand ein“, meinte er. „Zu Kellnern und Butlern habe ich wenig Kontakt. Wenn
ich was höre, gebe ich Ihnen Bescheid.“
    Luckner
warf einen Blick auf seine Vorzeige-Uhr und spitzte den Mund. „Was haben Sie
mir anzubieten?“
    „Einen
Notverkauf. Eine wirklich sehr schöne Villa.“ Raffge rollte die Augen und hätte
beinahe mit der Zunge geschnalzt. „Herr Karl-Otto Petzolt hat früher…“
    „Wer?“
Luckner schnellte hoch, als breche Feuer unter seiner Sitzfläche aus. „Sagten
Sie Karl-Otto Petzolt?“
    „Ja, genau.
Der...“
    „Petzolt,
der Arzneimittel-Fabrikant?“
    „Das war
er“, nickte Raffge und wusste nicht, ob Luckners Aufregung ein gutes oder
schlechtes Zeichen war.
    „Er war?
Hat er aufgehört?“
    Raffge
bewegte die Schultern. „Aufhören müssen. Da lief doch einiges. Er hat gegen
verschiedene Gesetze verstoßen. Er soll Mittel auf den Markt gebracht haben,
die... nun, ich kann das nicht beurteilen. Aber es ist wohl zu recht
unerwünschten Nebenwirkungen gekommen.“
    „Er war
schon immer ein gewissenloser Schuft.“
    Mist!
dachte Raffge. Das Geschäft ist gestorben. Was soll ich ihm jetzt

Weitere Kostenlose Bücher