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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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ankam.
    Hier, auf
der Ost-Seite, war die Mauer etwas niedriger — als hätte der Erbauer nicht mehr
genug Natur- und Ziegelsteine gehabt.
    Etwa in
Tims Schulterhöhe befand sich die Mauerkrone.
    Er blieb
stehen, bückte sich und nestelte an der Verschnürung des Trainingschuhs.
    Aus den
Augenwinkeln schielend, suchte Tim die Mauer ab.
    Gleichzeitig
sicherte er nach allen Seiten.
    Die
Internats-Gebäude waren weit entfernt.
    Solange er
in gebückter Haltung blieb, konnte ihn von dort niemand sehen.
    Der
Thing-Platz war leer.
    Geduckt
schlich Tim zur Mauer.
    Ein
Ziegelstein steckte locker und ohne Mörtel in seinem Umfeld. Der tote
Briefkasten?
    Tim nahm
den Stein heraus, ohne sich aufzurichten.
    Es war mehr
als eine Vertiefung. Es war ein Loch in der Mauer — als hätte jemand mit einem
Werkzeug Platz geschaffen.
    Stirnrunzelnd
— und immer noch hockend — betrachtete Tim den beige-farbigen Briefumschlag,
der in dem toten Briefkasten lag. Dass er’s war, daran bestand nun kein Zweifel
mehr.
    In dem
Kuvert steckten — Tim musste zweimal hinsehen - 250-DM.
    Auf dem
beigefügten Zettel stand in kindlicher Schrift:
    Wir sind
zu dritt und wünschen uns drei Piece Hasch und einen kräftigen Fix!
    Tim presste
die Zähne aufeinander.
    Wusste der
unbekannte Dealer überhaupt, was er hier anrichtete?
    Ein Spatz
flog herbei, setzte sich zwei Meter entfernt auf die Mauer und beobachtete Tim.
    Der legte
den beigen Umschlag zurück, drückte den Stein in die Öffnung und lief geduckt
von der Mauer weg.
    Die eigene
Bestellung zu hinterlegen, war nun nicht mehr nötig.
    Wen der
Dealer beliefern würde — das hatte keine Bedeutung.
    Hauptsache,
er kam.

12. Letzte Infos
     
    Erwin
Patelka fühlte es — ja, er fühlte regelrecht, wie ihm das Herz in die Hose
sank.
    Er hatte
die Arme erhoben, wandte das Gesicht dem Kamin zu und wusste hinter sich den
bewaffneten Mann.
    Wer war
das?
    Ein echter
Einbrecher, der jetzt glaubte, der Hausherr wäre zurückgekommen?
    Nein. Der
Typ musste beobachtet haben, wie er sich per Glasschneider Eintritt
verschaffte.
    „Dreh dich
um“, befahl die Stimme. „Aber langsam. Und die Hände oben lassen!“
    Der Dealer
gehorchte.
    Auf der
Schwelle zu einem der Nebenräume stand ein großer, kräftiger Typ. Etwa 30,
dunkelblond, mit eishellen Augen. Er trug ein violettes Polo-Hemd und
dunkelblaue Leinenhosen.
    In der
rechten Hand hielt er eine schwere Pistole.
    Patelka
versuchte zu grinsen.
    „Tut mir
leid, komme ich ungelegen?“
    „Ganz und
gar nicht. Ich habe dich erwartet, du Blödmann.“
    Jetzt
erkannte Patelka die Stimme.
    Sie war
hart, metallisch — dieselbe wie vorhin am Telefon.
    „Äh, Sie
sind...sind...Rudolf Fieslinger.“
    „Ganz
recht.“
    Patelka
schluckte.
    Er war —
das begriff er jetzt — in eine Falle gelaufen. Wie der dümmste Anfänger hatte
er sich benommen. Aber nicht mal Podwi — und der war ausgekocht wie ein Profi
mit zehn Vorstrafen — nicht mal Podwi hatte den Braten gerochen.
    „Ich...
äh... bin hergekommen, Herr Fieslinger, weil ich dachte, dass wir miteinander
reden müssen. Da niemand öffnete, habe ich mir erlaubt,
hier...äh...einzudringen. Ich wollte auf Sie warten.“
    „Aber ja.
Und deshalb hast du die Kanone mit Schalldämpfer, die da in deinem Gürtel
steckt, gleich mitgebracht. Zieh sie mit der linken Hand raus. Nur mit zwei
Fingern anfassen. Lass sie fallen. Ja, soooo!“
    Patelkas
Waffe polterte zu Boden.
    „Mein Anruf
hat gewirkt“, Fieslinger war mit sich zufrieden. „Ich wusste, du würdest
versuchen, mir zuvorzukommen. Was lag näher, als hier anzutanzen — da du mich
nicht kennst. Allerdings habe ich erst nach dem Abendessen mit dir gerechnet.
Du erledigst wohl alles sofort?“
    Patelka
antwortete nicht.
    Seine Kehle
war wie zugeschnürt.
    Ihm
dämmerte, allmählich, in welcher lebensbedrohlichen Lage er sich befand.
    Und es gab
keinen Ausweg.
    „Ich habe
dich was gefragt, Patelka.“
    „Ja, ich...
meistens... Was wichtig ist, mache ich immer gleich. Und...Herr Fieslinger, was
ich tue, ist doch nur Notwehr. Be... be... begreifen Sie doch, dass ich
eigentlich gar nicht schuld bin am T...T...Tod Ihres Bruders. Rai wollte den
Stoff. Nur erstklassigen Stoff habe ich ihm verkauft. Es ist...ein tragischer
Unfall.“
    Dolf
Fieslinger bleckte die Zähne. „Mann, wovon redest du?“
    „Von...von...Ihrem
Bruder.“
    „Von Rai?“
    „Ja.
Es...tut mir sehr leid.“
    „Was tut
dir leid?“
    „Dass er
tot ist.“
    Fieslinger
drehte den Kopf,

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