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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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ich.“
    „Also: Hast
du 50 Piepen?“
    Klößchen
nickte. „Aber nicht hier. Im Adlernest. Meine liebe Mutter hat mir einen
Hunderter mitgegeben, damit ich neue Turnschuhe kaufe. Inzwischen stellte ich
fest, dass die alten noch wie neu sind. Wozu also Geld rauswerfen? Auf die
Weise wäre mein Vater kein Millionär geworden.“
    Tim wandte
sich an Karl.
    „Auf dem
Rückweg brettern wir bei dir vorbei, und du borgst uns dein Nachtglas. Der
Dealer kommt vermutlich erst, wenn es dunkel ist. Dein Nachtglas hellt die
Dunkelheit auf. Man hat damit Augen wie eine Eule. Bestimmt ist uns das
nützlich.“
    „Ich würde
lachen“, sagte Karl — und blieb todernst, „wenn Patelka der Dealer ist.“
    Dann werden
wir allerdings vergeblich auf ihn lauern, dachte Tim. Denn nachher krallt sich
Kommissar Glockner den Typ.

10. Die Falle am
Klarwein-Weg
     
    Patelka
hatte noch Bauchschmerzen.
    Dort, wo
Tims Schwerthand-Stoß ihn getroffen hatte, entstand ein Bluterguss unter der
Haut.
    Aber das
hinderte den Verbrecher nicht an seinem Vorhaben.
    Für einen
Moment erwog er, nach der Pistole zu suchen, die Tim über den Zaun geschleudert
hatte — in den Bitterstein-Park.
    Dann
verwarf Patelka den Gedanken.
    Selbstverständlich
war die Knarre längst weg.
    Welcher
Junge würde sie liegenlassen?
    Außerdem
brauchte Patelka die Waffe nicht.
    Er besaß
einen Revolver, den er in Paris von einem amerikanischen Ganoven gekauft hatte.
    Die Waffe
war durch viele Hände gegangen, aber gepflegt. Sie funktionierte, schoss genau
und war angeblich ,sauber’, was im Klartext heißen sollte: Niemand hatte
bislang durch diesen Meuchelpuffer sein Leben verloren.
    Heute würde
sich das ändern.
    Der
US-Gangster hatte Patelka nicht nur den Revolver verkauft, sondern — gegen
geringen Aufpreis — einen passenden Schalldämpfer, der sich als klobige Röhre
an die Laufmündung anschrauben ließ.
    Patelka sah
im Telefonbuch nach.
    Es gab nur
einen Rudolf Fieslinger.
    Er wohnte
in einem südlichen Vorort.
    Klarwein-Weg
11.
    Patelka
stieg in seinen roten Wagen und fuhr los.
    Revolver
und Schalldämpfer steckten unter einer karierten Sommerjacke im Hosenbund.
    In der
linken Brusttasche hatte Patelka einen Glasschneider, die rechte wurde
ausgepolstert von einem Paar dünner Handschuhe.
    Der
Nachmittag neigte sich. Es war immer noch sehr warm, aber Häuser und Bäume
warfen bereits Schatten in östliche Richtung.
    Patelka
fuhr nicht bis zum Klarwein-Weg, sondern parkte hinter einem Kinderspielplatz,
wo schon ein Dutzend Wagen standen.
    Man konnte
nie wissen. Vielleicht kannte Fieslinger den roten Opel.
    Patelka
trug einen Sommerhut. Die Augen versteckten sich hinter der Sonnenbrille.
    Er wusste
noch nicht, wie er Vorgehen würde. Es hing ab von den Umständen.
    Zunächst
wollte er feststellen, ob Fieslinger zu Hause war. Und überhaupt? Lebte der Kerl
allein? Oder hatte er Familie? Vermutlich war er Einzelgänger, denn
Familienväter bzw. Ehemänner neigen im allgemeinen weniger dazu, den Drogentod
des jüngeren Bruders durch Mord zu rächen.
    Fieslingers
Verhalten deutete eher darauf hin, dass er nur sich selbst verantwortlich war.
Mit seinem Bruder hatte er sich natürlich sehr gut verstanden. Sonst wäre sein
Verlangen nach Rache nicht so ins Kraut geschossen.
    Patelka
wollte die Adresse beobachten und abwarten, bis Fieslinger das Haus verließ.
Dann, dachte er, breche ich bei ihm ein. Und erwarte ihn, wenn er zurückkommt.
Kaum ist er in seinen vier Wänden — Peng! Peng! und die blöden Bullen nehmen
an, er hätte einen Einbrecher überrascht. Logo! So läuft es. Dass ich nicht
vergesse, irgendwas mitzunehmen! Damit es auch wirklich nach Einbruch aussieht.
    Patelka
schlurfte durch die Klarwein-Straße.
    Es war
ruhig hier. Hecken umfriedeten die Grundstücke.
    Irgendwo
knatterte ein Rasenmäher. In der Einfahrt zu einem Bungalow spielten zwei
Knirpse mit einem Rauhaardackel.
    Und dort
war Nr. 11 — eine schmucke Villa auf großem Grund. Auch hier eine Hecke. An der
Schmalseite verlief eine Gasse. Einfahrt und Gartenpforte waren geschlossen.
    Der Dealer
ging rasch vorbei und bis zum Ende der Straße, wo eine Telefonzelle stand.
    Er hatte
sich Fieslingers Rufnummer gemerkt, schob Münzen in den Fernsprecher und
wählte.
    Es läutete
fünfmal, achtmal, zehnmal. Er wartete.
    Erst als
sein Arm schon ermüdete, hängte er ein.
    Na also!
Niemand zu Hause. War Fieslinger im Krankenhaus, wo man Rai vermutlich
behandelt hatte, oder bei der Polizei oder schon

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