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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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zwei Seiten umgaben ihn Hofmauern, die dritte
war ein unübersichtlicher Garten, die vierte musste die Rückseite der GOLDGRUBE
sein: eine gelb verputzte, zweistöckige Hauswand mit zehn kleinen Fenstern.
Durch die konnte niemand gucken, denn die Scheiben waren aus Farbglas - fast so
bunt wie Kirchenfenster in alten Kathedralen.
    Es gab
einen hinteren Eingang, wohl nur fürs Personal — und für Jean-Pierre zum
Luftschnappen, falls ihm Übelkeit hochkam von den Küchendünsten.
    Zur Zeit
parkten hier drei Porsche, ein Rolls Royce, zwei Ferrari, vier Flaggschiff-BMW
und drei Mercedes.
    Hinter
einem Mauervorsprung versteckt, beobachtete Tim den Pickligen.
    Kühnschmidt
stand ganz hinten, neben einem schwarzen Porsche, äugte umher, bückte sich
jetzt. Metall kratzte.
    Ich werd’
nicht wieder, dachte Tim. Der knackt immer noch Autos. Die 200 waren wohl nicht
genug.
    Er rannte
los — auf Turnschuhen und lautlos.
    Kühnschmidt
hörte ihn nicht.
    Auch ein
Meister auf seinem Gebiet, dachte Tim.
    Denn der
Picklige hatte den Porsche innerhalb von Sekunden aufgebrochen, saß schon im
Schalensitz und gebrauchte den stabilen Schraubenzieher nun, um das Radio
auszubauen.
    „Aber,
aber“, meinte Tim und beugte sich hinunter. „Wer wird denn so übel tun?“

6. Wer ist der
Alte?
     
    Für die
TKKG-Bande hätte Olga Petersen alles hergegeben. Ihre Dankbarkeit kannte keine
Grenzen. Ohne Scham nutzte Klößchen das aus, indem er erklärte, im April leide
er grundsätzlich unter Hungeranfällen — wegen der unberechenbaren
Wetterwechsel.
    Gaby trat
den Schoko-Fan unterm Tisch ans Schienbein. Das hatte nur zur Folge, dass
Klößchen etwas abrückte.
    Olga hatte
den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden und war schon in der Küche, um
Schinkenbrote zu richten. Kekse hatte sie nicht mehr — dank Klößchen.
    „Man schämt
sich deinetwegen“, zischte Gaby.
    „Wieso?“
meinte er. „Was kann ich denn für das April wett er? Ich hätte auch lieber Juli
und müsste nicht so fürchterlich futtern.“
    „Im Juli“,
lachte Karl, „erinnere ich dich daran.“
    Gaby, die
so saß, dass sie zu Dittler hinübersehen konnte, reckte den Kopf.
    „Der
Dreckskerl kriegt Besuch.“
    Alle traten
ans Fenster.
    „Die Brote
kommen gleich“, rief Olga aus der Küche.
    Mit seinen
Milchzähnen hatte Rübe eins von Oskars Schlappohren gepackt und zog kräftig
daran. Der ließ das zu. In seinen Augen war Rübe ein Kindskopf.
    „Schon
wieder ein grauer Wagen“, sagte Gaby gegen die Gardine, „diesmal sogar ein
Ford. Und wenn der Fahrer ein Spinner ist, dann haben wir schon zwei
Verdächtige in besagter Sache. Ich geb’s auf.“
    Die drei
sahen hinüber.
    Rübe zerrte
jetzt an Karls Schuhbändern.
    Komischer
Kerl, dachte Gaby. Noch nicht alt, aber kahl.
    Der Mann
war ausgestiegen und ging zum Hauseingang, den man von hier nicht einsehen
konnte.
    „Auf jeden
Fall merke ich mir die Kfz-Nummer“, sagte Karl. „Ein Wagen aus der Stadt. Naja,
woher auch sonst?“
     
    *
     
    Im ersten
Moment herrschte Enttäuschung auf beiden Seiten.
    Der sieht
ja aus, dachte Dittler, wie ein arbeitsloser Metzger. Derb, ziemlich roh und
mit dickem Blut in den Adern. Vielleicht hat er Gicht. Und dieses irre Glitzern
in den Augen, direkt satanisch.
    Du liebe
Güte! dachte Feske. Kann der mich überhaupt bezahlen? Die Hütte stürzt ja bald
ein. Wer sich in diesem Urwald von Garten verirrt, bleibt sicherlich
verschollen. Aber rote Stiefeletten hat er an, der Typ. Hm, Seidenhemd. Ein
Goldring mit... uih... das ist ein 20 000-Mark-Brillant.
    „Herr
Feske?“ Dittler stand in der geöffneten Tür.
    „Und Sie
sind Dittler.“
    Feske
ersparte sich das ,Herr’. Vor Ort haben Detektive das nicht nötig — war seine
Überzeugung. Schließlich sah er sich jeden amerikanischen Fernseh-Krimi an.
    „Kommen Sie
rein.“
    Der
Wohnraum roch nach Knoblauch.
    Dittler
schluckte Knoblauch-Pillen, weil er an die gesunde Wirkung glaubte. Die Pillen
rochen neutral, also nach nichts, lösten sich nämlich erst im Magen auf: weiche
Pillen mit flüssigem Inhalt.
    Eben war
Dittler die Schachtel aus der Hand gefallen. Beim Auflesen hatte er
versehentlich 19 Pillen zertreten — mit seinen roten Stiefeletten.
    „O Gott!“
sagte Feske. „Ich werde ohnmächtig.“
    „Was?“
    „Knoblauch.
Wenn ich das Wort nur lese, dreht sich mir der Magen um. Ziehen Sie Knoblauch
in Blumentöpfen oder kochen Sie selbst?“
    „Ich habe
eine Pille zertreten.“
    „Bitte,
öffnen Sie das Fenster. Oder wir

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