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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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extra.“
    „Meinetwegen“,
seufzte Dittler. „Darauf kommt’s nun auch nicht mehr an. 18 000 habe ich ja
schon an den Alten gezahlt. Und das ginge so weiter.“
    „Was wissen
Sie über Kühnschmidt?“
    „Vorname
Klaus. Etwa 20. Abstehende Ohren. Pickel im Gesicht. Fährt Rad. Fett um die
Taille. Keine Ahnung, warum der Alte ihn beauftragt hat. Denn der wirkte in
gewisser Weise — vornehm. Könnte mir vorstellen, dass er aus besserer Familie
stammt. Die verarmen ja manchmal ganz plötzlich.“
    „Und
bleiben dann nicht mehr lange vornehm“, nickte Feske. „Also, ich übernehme die
Nachforschung. Sie werden sehen: Schneller als Sie glauben, sage ich Ihnen, wer
dieser alte Erpresser ist. Schämen sollte er sich! Hochbetagt — und dann sowas!
Als Jugendsünde — hähähäh — kann man das nicht mehr durchgehen lassen.“
    Feske trat
ans Fenster.
    Weil dort
die Luft nach Otterberger Feldern roch und nur wenig nach Knoblauch.
    Von dem
Geräusch unterhalb des Fensters, dicht an der Außenwand, wo ein Weißdorn-Strauch
mit Kriechweide um Boden rang — von dem Geräusch hatte der Detektiv nichts
vernommen.
    Karl, der
dort mucksmäuschenstill lauschte, war die Brille von der Nase gefallen. Beim
Bücken bumste er mit dem Kopf an die Mauer. Aber das nahm der Gedächtniskünstler
der TKKG-Bande gern hin — wog’s doch wenig gegen die brandneuen Infos aus
Dittlers Hütte.

7. Verstorben
     
    Klaus
Kühnschmidts Pickelgesicht blickte zu Tim herauf, färbte sich fahl und dann
zornrot.
    „Was ist
los?“
    Tim
lächelte. „Du knackst den Porsche, und jetzt willst du das Radio klauen. Dir
reicht wohl deine Vorstrafe nicht? Mann, um so kriminell zu sein, muss man
einen weichen Keks haben. Willst du deine besten Jahre im Knast verbringen?“
    Kühler Wind
strich über den Parkplatz hinter der GOLDGRUBE. Die Nobelkutschen fröstelten.
Stille — sieht man ab von drei oder vier Sperlingen. Beim Haus rührte sich
nichts. Hinter den Buntglasfenstern wurde in Töpfen gerührt, und vorn im
Restaurant — wo die Feinfresser saßen — war man längst bei Cognac und Espresso
angelangt, also mit der Mahlzeit fast fertig. Was freilich nicht hieß, dass man
aufstand und die GOLDGRUBE verließ, denn einen zweiten und dritten Cognac
durfte man sich heute — am Samstag — durchaus gönnen.
    Kühnschmidt
saß noch in dem schwarzen Porsche, nein, hing — die speck-umlagerte Taille
verdreht — hinterm Lenkrad.
    Tim packte
ihn an der Hemdbrust.
    Mit einem
Ruck zog er den Autoknacker ins Freie und entwand ihm blitzschnell den
gefährlichen Schraubenzieher.
    „Wehe, du
wehrst dich, Kühnschmidt! Ich reiß dir den Rippenspeck ab.“
    „Ah... lass
mich los. Ich... hab’ den Wagen nicht aufgebrochen.“
    „Was?“
    „Sieh dir
die Tür an. Kein Kratzer, nichts verbogen. Alles heil.“
    Tim stellte
fest, dass das zutraf.
    „Gleich
wirst du mir erzählen, es sei dein Wagen.“
    „Das nicht.
Aber er war offen. Und weil ich leidenschaftlicher Bastler bin“, ein Ausdruck
von Schläue überzog Kühnschmidts Gesicht, „steige ich dann gleich ein mit
meinem kostenlosen Service.“
    „Womit?“
    „Ist ein
Hobby von mir. Jedes Radio, dem ich begegne, wird von mir überprüft. Ob es
optimal funktioniert. Wenn nicht — repariere ich es. Kostenlos. Der Besitzer
merkt es oft gar nicht. Wundert sich dann nur, wie toll sein Gerät spielt.“
    „Ach so.“
Tim nickte. „Jetzt begreife ich. Du bist der Weihnachtsmann. Hauptberuflich.
Und ganzjährig.“ Tim drückte die Autotür zu. „Kennst du einen besonderen Trick?
Oder war der Porsche tatsächlich nicht abgeschlossen.“
    „War nicht
abgeschlossen.“
    Tim
betrachtete den Wagen. Dem hatte der Autoknacker kein Leid getan.
    Kühnschmidt
stand da, als hätte er in die Hose gemacht. Trotz seiner Anstrengung, sich den
Weg freizulügen, fühlte er sich verunsichert.
    „Du kannst
wählen“, sagte Tim. „Entweder“, er stieß ihm den Zeigefinger in die Rippen,
dass der Typ aufächzte, „ich übergebe dich der Polizei, wo du deine Geschichte
vom kostenlosen Radio-Service gern noch mal erzählen kannst, oder“, zweiter
Stich mit dem Finger, und Kühnschmidt krümmte sich etwas, „du beantwortest
meine Fragen.“
    Kühnschmidts
Gesicht schwoll ballonartig an. „Lieber... die Fragen.“
    „Du warst
bei Hugo Dittler und hast einen Briefumschlag abgeholt. Was war drin?“
    „Woher
weißt...“
    „Ich
frage.“ Tim streckte drohend den Finger.
    „1000 Mark.
Genau

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