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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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1000.“
    „Seit
anderthalb Jahren kommst du allmonatlich zu Dittler. Als Bote für den Alten.
Was steckt dahinter?“
    Die
Verblüffung auf Kühnschmidts Gesicht hatte einen leicht bläulichen Ton.
Vielleicht lag’s an innerer Erregung.
    „Ich weiß
es nicht. Wirklich nicht. Ich bin nur der Bote.“
    „Aber du
hast eine Vermutung.“ Tim hielt den Zeigefinger stoßbereit wie einen Dolch.
    „Hm, ja.
Aber... ich will niemandem Unrecht tun. Außerdem — Friede seiner Asche.
Verstorbenen was Übles nachsagen ist doch das Letzte.“
    „Wer ist
gestorben?“
    „Der Alte.“
    Tim legte
den Kopf schief und musterte Kühnschmidt aus schmalen Augen.
    „Hat sich’s
schon bis zu dir rumgesprochen, dass es lebensgefährlich ist, mich zu
verscheißern?“
    „Tue ich
nicht!“ japste der Autoknacker. „Ehrlich nicht. Geben und Nehmen — sage ich
immer. Du lässt mich laufen, und ich erzähle dir, was war. Für mich ist jetzt
ohnehin nichts mehr drin. Jetzt nicht mehr.“
    „Dann los!“
    „Ich
glaube, dass der Alte...“
    „Hat der
auch einen Namen?“
    „Klar. Der
Opa hieß Norbert Hagen. Er hatte mich mal beim Autoknacken erwischt. Wie du.
Ins Gewissen hat er mir geredet. War ein netter Mensch. Echt. Haben uns dann
öfters in ‘ner Kneipe getroffen. Er war ziemlich einsam. Na ja, wir vertrugen
uns gut.“
    „Wie gehört
Dittler da rein?“
    „Weiß
nicht. Aber ich vermute, dass der Alte ihn erpresst hat. Wegen irgendwas.
Jedenfalls sollte ich für ihn - für Hagen — einen Briefumschlag von Dittler
abholen. Jeden Monat. Wie ich das erste Mal von Dittler zurückkomme und den
Umschlag in Hagens Wohnung bringe - haut’s mich um. Der Alte liegt tot auf dem
Sofa. Ist friedlich verstorben. Er war ja schon 84. Hatte eine Herzschwäche und
außerdem Rheuma. Ich war erschrocken. Und traurig. Dann aber nichts wie weg.
Erst unterwegs fiel mir ein, dass ich den Briefumschlag noch hatte. Ich gucke
rein, und mich rasiert die Waldameise. 1000 Piepen sind drin. Sonst nix. Hab’
sie für mich behalten. Übrigens war ich auf seiner Beerdigung. Geregnet hat’s,
und nur eine Handvoll Leute ist hinter dem Sarg hergegangen. Ich kannte
keinen.“
    „Weiter!“
    „Einen
Monat später dachte ich wieder an Dittler. Ich hatte ja Dauerauftrag, bei ihm
den Umschlag abzuholen. Probierst es, sagte ich mir. Woher soll Dittler wissen,
dass der Alte tot ist? Dessen Namen kannte er — Dittler — nicht. Das weiß ich,
weil mir der Alte eingeschärft hatte, ihn namentlich nie zu erwähnen. Ich also
hin. Dittler gibt mir den Umschlag. Reibungslos. Und wieder waren 1000 Piepen
drin. Wird ein Dauerlutscher, sagte ich mir. Und so geht’s seitdem. Dittler
ahnt nicht, dass der Alte die Radieschen von unten beguckt. Und ich“, er lachte
„,weiß bis heute nicht, wofür ich den Tausender kriege.“
    Tim
schüttelte ungläubig den Kopf. „Das darf nicht wahr sein.“
    „Ist es
aber. Ich kriege seit anderthalb Jahren ein Mords-Taschengeld, und der Opa
hielt bisher als Gespenst seine Hand über mich. Aber jetzt ist es vorbei. Nicht
nur wegen dir, sondern weil Dittler den Alten sprechen will. Dittler wird immer
pampiger. Ich behaupte zwar, der Alte weigere sich, ihn zu sehen. Doch ewig
kann ich ihm damit nicht kommen.“
    „Ungeheuerlich“,
murmelte Tim. „Du holst Taschengeld für ein Gespenst.“
    „So ist es.
Sag mal, du... eh... hängst nicht mit Dittler zusammen?“
    Tim
verneinte. „Ich habe euch zufällig belauscht. Vorhin. Ich hockte hinter dem
Bretterstapel neben der Garage. Meine Freunde und ich haben Dittler wegen einer
anderen Sache — einem Mordanschlag auf einen Hund — im Visier. Euer Gespräch
hat mich neugierig gemacht.“
    „Von dem
anderen Geld“, versicherte Kühnschmidt hastig, „habe ich nichts mehr. Das
hier... äh... Wir können halbe-halbe machen.“
    „Behalfs.
An Geld bin ich nicht interessiert. Und noch weniger an schmutzigem. War Hagen
verheiratet?“
    „Witwer
seit zehn Jahren.“
    „Verwandte?“
    „Keine
Ahnung. Er... doch, er hat mal seine Enkelin erwähnt. Eine gewisse Petra. Die
sei zauberhaft. Aber lange hat er nicht von ihr gesprochen. Offenbar wollte er
nicht, dass mir der Mund wässerig wird, weil ich natürlich kein Umgang bin für
dieses Juwel.“
    „Wo hat
Hagen gewohnt?“
    „Bonifaz-Weg
33. Hinterhaus.“
    Tim gab ihm
den Schraubenzieher zurück.
    „Kennst du
Kommissar Glockner?“
    „O ja. Der
hat mich damals in der Mangel gehabt. Ist ein anständiger Bulle. Er hatte es in
der Hand,

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