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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Bitte hin habe ich am nächsten Tag nach der Zeugin gesucht. Ihr Dienstherr teilte mir mit, dass sie an jenem Morgen nicht zur Arbeit gekommen sei, und gab mir die Adresse der Familie. Ihre Familie war sehr besorgt, da die Frau in der vergangenen Nacht nicht nach Hause zurückgekehrt war.
    Ich befürchtete, dass die Zeugin ermordet worden war«, fuhr Barran fort. »Später am Tag haben wir dann tatsächlich ihre Leiche gefunden. Ebenso wie Lord Jolen und viele der anderen Mordopfer, die ich während der letzten Wochen untersucht habe, wies sie bis auf eine flache Schnittwunde keine Verletzungen auf.«
    Er hielt inne, und sein Blick irrte einen Moment lang zu Akkarin hinüber, der äußerlich ruhig und unbewegt geblieben war.
    »Obwohl ich sie als die Zeugin identifizieren konnte, ließen wir zur Bestätigung ihre Familie ins Wachhaus kommen. Die Eltern erklärten, diese Frau sei nicht ihre Tochter, bestätigten jedoch, dass sie die Kleidung ihrer Tochter trug. Zu ihrem großen Kummer mussten sie feststellen, dass es sich bei einer anderen toten jungen Frau, die wir nackt und offenkundig erwürgt aufgefunden hatten, tatsächlich um ihre Tochter handelte. Außerdem haben wir eine weitere verwirrende Entdeckung gemacht: Die Zeugin trug ein Messer bei sich, das in allen Punkten ihrer Beschreibung der Waffe des Mörders entsprach. Unnötig zu sagen, dass all das gewisse Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Zeugin aufkommen lässt.«
    Wieder wurde gedämpftes Murmeln in der Halle laut. Der Hauptmann blickte zu Lorlen auf. »Das ist alles, was ich Euch zu diesem Zeitpunkt berichten kann.«
    Der Administrator erhob sich. »Wir werden eine Pause machen, in der Ihr Gelegenheit haben werdet, die Beweise zu untersuchen und Eure Meinung dazu zu äußern. Lady Vinara, Lord Balkan und Lord Sarrin werden mir Eure Ansichten mitteilen.«
    Lautes Stimmengewirr folgte, als die Magier sich zu Gruppen zusammenfanden, um zu diskutieren. Yaldin wandte sich an Dannyl und Rothen.
    »Das Messer wurde der Zeugin untergeschoben, nachdem sie getötet worden war.«
    Dannyl schüttelte den Kopf. »Mag sein, aber warum sollte sie lügen, was ihre Identität betraf? Warum hat sie die Kleider einer anderen Frau getragen? Ist sie bestochen worden, den Platz jener anderen Frau einzunehmen, ohne zu ahnen, dass sie getötet werden sollte? Aber das würde bedeuten, dass das Ganze sorgfältig arrangiert worden ist.«
    »Das ergibt keinen Sinn. Warum sollte Akkarin dafür sorgen, dass eine Zeugin ihn identifizieren konnte?«, fragte Yaldin.
    Dannyl holte hastig Luft. »Für den Fall, dass es noch andere Zeugen gab. Wenn die Geschichte dieser einen Zeugin widerlegt werden konnte, würden alle anderen ebenfalls in Zweifel gezogen werden.«
    Yaldin kicherte. »Entweder das, oder da draußen läuft ein schwarzer Magier herum, der versucht, Akkarin die Schuld an seinen Verbrechen zuzuschieben. Akkarin könnte unschuldig sein.«
    Rothen schüttelte den Kopf.
    »Du bist anderer Meinung?«, fragte Dannyl.
    »Akkarin benutzt schwarze Magie«, erklärte Rothen.
    »Das kannst du nicht wissen. Man hat Bücher über schwarze Magie in seinem Quartier gefunden«, erwiderte Dannyl, »aber das beweist noch nicht, dass er sie tatsächlich benutzt.«
    Rothen runzelte die Stirn. Aber ich weiß, dass er genau das tut. Ich habe Beweise… ich… ich kann nur mit niemandem darüber reden. Lorlen hat mich gebeten, unsere Verwicklung in die ganze Angelegenheit geheim zu halten, und Sonea will, dass ich Lorlen helfe.
    Anfangs hatte Rothen vermutet, dass der Administrator versuchte, sie beide zu schützen. Erst später war ihm klar geworden, dass es Lorlens Position in der Gilde schwächen würde, wenn er offenbarte, dass er schon seit Jahren über Akkarins Verbrechen Bescheid wusste. Wenn die Gilde den Verdacht schöpfte, Lorlen könnte Akkarins Komplize sein, würde sie das Vertrauen in den Administrator verlieren.
    Es sei denn... hoffte Lorlen noch immer, einer Auseinandersetzung mit Akkarin ausweichen zu können, indem er diesem ermöglichte, seine Unschuld zu beweisen? Rothen runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Ein Verbrechen war ohne jeden Zweifel bewiesen worden: Akkarin und Sonea hatten beide verbotene Bücher in ihrem Besitz gehabt. Das allein genügte, um sie aus der Gilde auszustoßen. Und das konnte Lorlen nicht verhindern.
    Rothens Magen krampfte sich zusammen. Wann immer er daran dachte, dass Sonea ausgestoßen werden würde, schmerzte ihn das zutiefst. Sie hatte

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