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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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durch die Straßen hätte gehen sollen. Andere waren der Meinung gewesen, dass Akkarin hinter der Angelegenheit mit der Zeugin steckte: Ihrer Meinung nach hatte er auf diese Weise dafür sorgen wollen, dass mögliche andere Zeugen später für unglaubwürdig befunden würden. Mehr als ein Magier hatte die sauber abgeschnittenen Ränder des Stofffetzens bemerkt. Es wäre Akkarin gewiss aufgefallen, wenn Jolen ein Stück von seiner Robe abgeschnitten hätte. Einen so vernichtenden Beweis hätte er sicher nicht zurückgelassen.
    Lorlen glaubte nicht, dass man Akkarin des Mordes für schuldig befinden würde, wären nicht die Bücher über schwarze Magie in seinem Haus gefunden worden. Aber jetzt, da die Gilde Akkarins Geheimnis kannte, würde sie ihm alles zutrauen. Die Mordanklage war unerheblich. Wenn die Gilde das Gesetz befolgte, würde sie für Akkarins Hinrichtung stimmen.
    Lorlen trommelte mit den Fingern auf die Armlehne seines Stuhls. In Akkarins Notizbüchern gab es höchst interessante Hinweise auf eine Gruppe von Magiern, die schwarze Magie benutzte. Lord Sarrin machte sich Sorgen, dass eine solche Gruppe noch immer existieren könnte. Akkarin hatte gesagt, es habe gute Gründe für sein Verhalten gegeben.
    Jetzt konnte Lorlen endlich danach fragen, welche Gründe dies waren.
    Er stand auf und hob die Hände. Der Lärm erstarb überraschend schnell. Lorlen vermutete, dass die Magier ungeduldig auf die Befragung Akkarins warteten.
    »Hat irgendjemand weitere Beweise, die er bei dieser Anhörung vorlegen möchte?«
    Ein Moment der Stille folgte, dann erklang eine Stimme von der rechten Seite des Raums.
    »Ich, Administrator.«
    Rothens Stimme war ruhig und sehr deutlich. Alle Köpfe in der Halle wandten sich zu dem Alchemisten um. Lorlen starrte ihn entsetzt an.
    »Lord Rothen«, zwang er sich zu sagen. »Bitte, tretet näher.«
    Rothen kam die Treppe herunter und blieb neben Balkan stehen. Er starrte Akkarin an, und der Zorn stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Lorlen sah, dass Akkarin zu ihm aufblickte. Er schob die Hand in seine Tasche und ertastete das glatte Metall des Rings.
    - Ich habe ihn gebeten zu schweigen, sagte Lorlen.
    - Vielleicht hast du nicht nett genug gefragt.
    Rothen ließ sich auf ein Knie nieder und legte den Schwur ab, die Wahrheit zu sagen. Als er sich wieder erhob, blickte er zu den höheren Magiern auf.
    »Sonea hat mir vor mehr als zwei Jahren erzählt, dass der Hohe Lord schwarze Magie praktiziere.«
    Sofort begannen die Magier, miteinander zu tuscheln.
    »Sie hatte beobachtet, wie er Kraft von seinem Diener bezog. Im Gegensatz zu ihr verstand ich, was sie gesehen hatte. Ich...« Er senkte den Blick. »Ich hatte viel von der Stärke des Hohen Lords gehört und fürchtete mich vor dem, was er hätte tun können, falls die Gilde ihn herausforderte. Deshalb zögerte ich, mein Wissen bekannt zu geben. Bevor ich mich entscheiden konnte, was zu tun sei, erfuhr der Hohe Lord, dass wir sein Geheimnis entdeckt hatten. Er ließ sich zu Soneas Mentor bestimmen und nahm sie als Geisel, um sicherzustellen, dass ich sein Verbrechen nicht offenbaren würde.«
    Laute Ausrufe der Entrüstung erfüllten die Halle. Lorlen seufzte erleichtert. Rothen hatte Lorlens Anteil an alledem verschwiegen, und er hatte nichts riskiert, indem er seine eigene Mitwisserschaft bekannt hatte. Dann begriff er, warum Rothen gesprochen hatte. Indem er offenbarte, dass Sonea Akkarins Opfer gewesen war, hatte er ihre Chancen bei dieser Anhörung vielleicht verbessert.
    Lorlen schaute sich in der Halle um und las Erschrecken und Sorge in den Gesichtern der Magier. Er bemerkte, dass Dannyl Rothen mit offenem Mund anstarrte. Außerdem fiel ihm auf, dass die Novizen Sonea jetzt mit Mitgefühl und sogar mit Bewunderung betrachteten. Lange Zeit hatten sie geglaubt, ihr sei eine ungerechte Bevorzugung durch den Hohen Lord zuteil geworden. Stattdessen war sie seine Gefangene gewesen.
    Ist sie es immer noch?, fragte Lorlen sich.
    - Nein.
    Lorlen blickte von Akkarin zu Sonea. Er hatte nicht vergessen, dass sie Akkarin aufs Wort gehorcht hatte, als sie in dem unterirdischen Raum verhaftet worden waren. Er erinnerte sich auch an ihren Gesichtsausdruck, als sie in der Eingangshalle neben Akkarin getreten war. Irgendetwas hatte sie veranlasst, ihre Meinung über Akkarin zu ändern. Ein Stich der Ungeduld durchzuckte ihn.
    Schließlich hob Lorlen abermals die Hand. Die Magier verstummten widerstrebend. Er sah Rothen an.
    »Habt

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