Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
Spionin zu kämpfen.«
»Hat Akkarin diese Spionin getötet?«
»Nein.«
Balkan runzelte die Stirn, sagte aber nichts mehr. Lorlen sah die höheren Magier an, dann richtete er den Blick auf die anderen Anwesenden in der Halle.
»Hat irgendjemand noch weitere Fragen?«
Stille folgte. Sonea stieß einen leisen Seufzer der Erleichterung aus. Lorlen nickte.
»Wir werden jetzt darüber sprechen, was wir -«
»Wartet!«
Lorlen hielt inne. »Ja, Lord Balkan.«
»Ich habe noch eine Frage. An Sonea.«
Sie zwang sich, Balkan in die Augen zu sehen.
»Hast du diese Ichani getötet?«
Kälte breitete sich in ihrem Körper aus. Sie blickte zu Akkarin hinüber. Er starrte mit harter, resignierter Miene zu Boden.
Was spielt es jetzt noch für eine Rolle, wenn ich es ihnen sage?, dachte sie. Ich kann damit zumindest unter Beweis stellen, dass ich Akkarin glaube. Sie reckte das Kinn und erwiderte Balkans Blick.
»Ja.«
Eine Woge der Erregung lief durch die Halle. Balkan seufzte und rieb sich die Schläfen.
»Ich habe Euch doch gesagt, dass die beiden nicht nebeneinander stehen dürfen«, murmelte er.
18. Das Urteil der Gilde
Bei der nächsten Unterbrechung, die Lorlen verfügte, eilte Dannyl an Rothens Seite. Sein Freund hatte auf Soneas Geständnis reagiert, als habe er einen körperlichen Schlag erhalten. Jetzt stand Rothen wie erstarrt da.
Dannyl trat neben seinen Freund und legte ihm die Hand auf die Schulter.
»Ihr zwei werdet niemals aufhören, mich zu überraschen«, sagte Dannyl sanft. »Warum hast du mir nicht den wahren Grund dafür genannt, dass man Akkarin zu Soneas Mentor bestimmt hat?«
Rothen schüttelte den Kopf. »Ich konnte nicht.« Er sah zu Sonea hinüber, dann seufzte er. »Das alles ist meine Schuld. Ich habe sie überhaupt erst dazu gebracht, sich der Gilde anzuschließen.«
»Nein, es ist nicht deine Schuld. Du konntest unmöglich wissen, dass so etwas geschehen würde.«
»Aber ich habe sie damals dazu gebracht, ihre Ansichten in Frage zu stellen. Ich habe sie gelehrt, darüber hinauszublicken, damit sie ihren Platz in unseren Reihen akzeptieren konnte. Jetzt hat sie wahrscheinlich das Gleiche wieder getan, diesmal für... für...«
»Was ist, wenn das alles der Wahrheit entspricht? Dann hätte sie gute Gründe für ihr Tun gehabt.«
Rothen blickte mit trostloser Miene auf. »Spielt das eine Rolle? Sie hat soeben ihr eigenes Todesurteil unterzeichnet.«
Dannyl schaute sich im Raum um und betrachtete zuerst die höheren Magier, dann den König. Sie wirkten wachsam und ängstlich. Dann blickte er zu Sonea und Akkarin hinüber. Sonea stand sehr aufrecht und entschlossen da, obwohl er nicht sagen konnte, wie viel davon erzwungen war. Der Gesichtsausdruck des Hohen Lords war... beherrscht. Als Dannyl genauer hinschaute, stellte er fest, dass Akkarin die Zähne zusammenbiss, als sei er zornig.
Er wollte nicht, dass Sonea so viel offenbart, dachte Dannyl.
Aber trotzdem standen er und Sonea jetzt näher beieinander, nur noch durch wenige Schritte getrennt. Dannyl nickte vor sich hin.
»Ich weiß nicht, ob das tatsächlich ihr Todesurteil war, Rothen.«
Sobald die höheren Magier ihre Plätze wieder eingenommen hatten, berichteten sie darüber, was die Mitglieder ihrer jeweiligen Disziplinen zu der Angelegenheit gesagt hatten. Lorlen hörte aufmerksam zu.
»Vielen von uns fällt es schwer, seine Geschichte zu glauben«, bemerkte Vinara, »aber einige meiner Kollegen haben auf einen Umstand hingewiesen: Wenn Akkarin seine Taten mit einer erlogenen Geschichte hätte untermauern wollen, wäre ihm sicher etwas Überzeugenderes eingefallen.«
»Meine Krieger sind ebenfalls sehr beunruhigt«, ergänzte Balkan. »Ihrer Meinung nach dürfen wir auf keinen Fall die Möglichkeit außer Acht lassen, dass er die Wahrheit sagt und wir mit einem Angriff seitens Sachakas rechnen müssen. Wir müssen weitere Nachforschungen anstellen.«
Sarrin nickte. »Ja, meine Fakultät schließt sich dieser Auffassung an. Man fragt sich, ob die Bücher Informationen enthalten, die wir benutzen könnten, um uns im Falle eines Angriffs zu verteidigen. Ich fürchte, dass dies nicht der Fall ist. Wenn Akkarin die Wahrheit sagt, werden wir ihn brauchen.«
»Auch ich würde Akkarin gern weitere Fragen stellen«, warf Balkan ein. »Normalerweise würde ich verlangen, dass er in Haft bleibt, bis seine Behauptungen bewiesen sind.«
»Wir können ihn nicht auf Dauer gefangen halten«, rief Vinara ihm ins
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